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Hamburg: Brüder sollen Mann fast zu Tode geprügelt haben – ein Detail macht die Richterin stutzig

Hamburg: Brüder sollen Mann fast zu Tode geprügelt haben – ein Detail macht die Richterin stutzig

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Ein Detail machte Anne Meier-Göring, Richterin am Landgericht Hamburg, stutzig. Foto: imago images / xim.gs, Georg Wendt/dpa (Montage MOIN.DE)

Es ist eine unvorstellbar grausame Szene, die sich im Juli vergangenen Jahres in Bremen ereignet haben soll: Die Brüder Mohammed und Javid G. aus Hamburg sollen einen anderen Mann bewusstlos geprügelt und ihm lebensgefährliche Verletzungen zugefügt haben.

Während Javid das am Boden liegende Opfer mit der Faust geschlagen haben soll, hat sein Bruder laut Anklage mehrfach brutal auf den Kopf des junges Mannes eingetreten. Am Mittwoch mussten sich die beiden Brüder vor dem Landgericht Hamburg verantworten.

Hamburg: Angeklagter mit Opfer befreundet

Gleich zu Beginn der Verhandlung gibt es eine Überraschung: Das Opfer ist ein Kumpel des Angeklagten Mohammed! „Wir waren wirklich enge Freunde“, erzählt er mit zitternder Stimme.

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„Wir standen uns sehr nahe“, fügt er hinzu. Einmal habe sein Freund sogar drei Woche bei ihm gelebt, um in Hamburg auf Arbeitssuche zu gehen.

Auch als er nach Bremen zog, trafen sie sich regelmäßig – und das lief stets harmonisch ab. „Wir haben nicht einmal diskutiert bis zu diesem Abend“, beteuert Mohammed.

Freunde fahren von Hamburg nach Bremen

Umso verwunderlicher, wie es zu solch einem gewaltsamen Streit kommen konnte. Der 27-Jährige schildert noch einmal ganz genau den Tagesablauf.

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Sein Freund hätte ihn sowie seinen jüngeren Bruder in Hamburg abgeholt, danach seien sie nach Bremen gefahren und hätten in der Wohnung des Opfers zu trinken begonnen – Mohammed bricht ab, muss kurz durchatmen.

Hamburg: Angeklagter ist aufgeregt

Er ist sichtlich aufgewühlt. „Ich bin sehr aufgeregt“, entschuldigt er sich. Die Richterin möchte wissen, ob die Jungs schon öfter zusammen Alkohol getrunken hätten.

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„Ja, aber noch nie so viel“, gibt der Angeklagte zu. Sowohl er als auch sein Bruder hatten einen Blutalkoholwert von über zwei Promille.

Später am Abend schnitt Mohammed das Thema an, das ihnen zum Verhängnis werden sollte: Politik. Er kritisierte einen Politiker aus Afghanistan, dem Heimatland der Drei.

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„Er ist ein schlechter Mensch und bringt unschuldige Menschen um“, erklärt der Angeklagte vor Gericht. Ein Satz, der seinem Kumpel so gar nicht passte.

Brüder aus Hamburg wollen Wohnung verlassen

„Er reagierte sehr scharf“, erinnert 27-Jährige sich. Sein Freund kenne angeblich den Bruder des besagten Politikers und verlangte, dass sein Freund die Aussage zurücknahm. Als dieser sich weigerte, entbrannte ein Streit. Das Opfer soll die Brüder wüst beschimpft haben.

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Als diese gehen wollten, soll er ihnen bis auf die Straße gefolgt sein. Schließlich soll er zuerst auf Javid, anschließend auf Mohammed losgegangen sein.

Richterin am Landgericht Hamburg wird stutzig

Letzterer ging zu Boden und fühlte den Griff seines Kumpels an seinem Knöchel. „Ich versetzte ihm reflexartig einen Triff“, erzählt der Angeklagte. So erklärt er sich den Fußabdruck von seinen Schuhen im Gesicht des Opfers, der noch 14 Stunden nach der Tat deutlich zu sehen war.

Als das Opfer am Boden lag, entfernten sich die Brüder – eine Tatsache, die die Richterin stutzig macht. „Sie lassen ihn alleine?“, fragt sie ungläubig. Immerhin seien die beiden doch gute Freunde.

Hamburg: „Ich stand unter Schock“

„Ich stand unter Schock“, erläutert Mohammed. „Ich kann immer noch nicht verstehen, wie das passiert ist“, presst der 27-Jährige mit immer leiser werdender Stimme hervor.

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Allerdings räumt er auch ein, dass alle Beteiligten sehr betrunken waren: „Wir waren nicht bei klarem Verstand.“ Dass er Blut am Schuh hatte, merkte er erst, als die Polizei die Brüder wenig später festnahm.

Angeklagter aus Hamburg hat Blut am Schuh

Er konnte – außer einer blutenden Oberlippe – keine schweren Verletzungen bei seinem am Boden liegenden Freund erkennen, doch die Realität sieht anders aus.

Das Opfer hatte das Bewusstsein verloren und Schwellungen an der Unterlippe, Prellungen im Gesicht sowie ein Schädel-Hirn-Trauma davongetragen.

In der Anklage werden die „massiven Gewalteinwirkungen“, denen der Mann ausgesetzt war, als „eine das Leben gefährdende Handlung“ bezeichnet.

Hamburg: Gericht verliest Zeugenaussage

Wie sein Kumpel solch schwere Verletzungen erlitten hat, kann sich Mohammed nicht erklären. Auch eine Zeugenaussage, mit der die Richterin ihn konfrontiert, macht ihn ratlos.

Die Frau soll eine Person am Boden liegen gesehen haben und zwei weitere Personen, die auf diese einprügelten. Einer soll mit den Fäusten geschlagen, der andere „mehrfach ganz doll in Richtung Kopf getreten haben.“

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„Ich kann nur sagen, dass das nicht stimmt“, so der Angeklagte. Trotzdem empfindet er Reue für die Auseinandersetzung: „Es tut mir wirklich leid“, flüstert er. Was andere Zeugen zu der Rangelei sagen und welcher Version das Gericht Glauben schenken wird, wird sich an den kommenden Verhandlungstagen zeigen.

In einem anderen Fall werden sich in Hamburg ebenfalls zwei Männer vor Gericht verantworten müssen. Grund dafür ist eine kaum vorstellbare Grausamkeit. Um zu verhindern, dass sein Baby zur Welt kommt, soll ein werdender Vater zu brutalen Mitteln gegriffen haben.

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Der 26-Jährige soll zwei Männer angeheuert haben, die seine damals schwangere 17-jährige Freundin zweimal überfielen und gewaltsam auf ihren Bauch eintraten. Mehr über den Fall, erfährst du >>> hier.