„Rote Rosen“-Star Jerry Kwarteng sagt, die deutsche Filmbranche habe ein strukturelles Problem. Geschichten würden aus einer weißen und in aller Regel männlichen Perspektive erzählt. „Aber dass eine deutsche Geschichte im normalen Fernsehprogramm aus einer afro-deutschen oder asiatisch-deutschen Sicht erzählt wird, ist eine absolute Seltenheit“, sagt der Schauspieler im Interview mit „web.de“
Der „Rote Rosen“-Darsteller hat deshalb eine klare Forderung.
„Rote Rosen“: „In der Gesellschaft sind die doch alle vertreten“
Jerry Kwarteng macht sich für das Color-blind Casting stark, einen „farbenblinden“ Auswahlprozess für Schauspielerinnen und Schauspieler. Das müsste seiner Meinung nach eigentlich der neue Standard werden.
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„Es sollte in Krimis, Comedy oder Fiction unerheblich sein, wie die Hauptfigur aussieht. Ob Frau, Mann, schwarz, weiß oder asiatisch – in der Gesellschaft sind die doch alle vertreten“, zitiert „web.de“ Kwarteng. „Der Knackpunkt ist immer noch unser Selbstverständnis, dass wir Deutschsein automatisch mit weißer Hautfarbe gleichsetzen.“
Jerry Kwarteng wurde 1976 in Hamburg geboren, heute lebt er in Berlin. Doch MOIN.DE sagte er im Interview zu Beginn der aktuellen Staffel, er bleibe Hamburger und sei ein Hamburger Jung durch und durch. Schon damals sprach er über sein Engagement für mehr Sichtbarkeit von People of Color im Film.
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Das ist Jerry Kwarteng:
- Jerry Kwarteng wurde 1976 in Hamburg geboren
- Mit 27 zog er nach Barcelona und leitete dort das Büro einer Event- und Marketingagentur
- Seit 2009 lebt er in Berlin und ließ sich in Workshops zum Schauspieler ausbilden
- Er hat in etlichen Produktionen mitgespielt, darunter „Tatort“, „Alarm für Cobra 11“ und „Die Wolken von Sils Maria“
- In der 18. Staffel von „Rote Rosen“ spielt er Dr. Hendrik Althaus
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Jerry Kwarteng ist Mitgründer der Schwarzen Filmschaffenden Community, einem Netzwerk von afrodeutschen Medienprofis aus dem Film- und Theaterbereich. „Wir wollen zeigen, dass wir in der Mitte der Gesellschaft stehen. Das fehlt mir vor allem in der Medienberichterstattung“, so Kwarteng zu MOIN.DE.
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„Rote Rosen“-Casting war besondere Erfahrung
In „Rote Rosen“ spielt Jerry Kwarteng den Arzt Dr. Hendrik Althaus. Beim Casting für die ARD-Telenovela habe er in Deutschland zum ersten Mal Color-blind Casting erlebt, sagt Kwarteng „web.de“. „Bei meiner Rolle ist es tatsächlich total unerheblich, welche Hautfarbe der Typ hat.“
Das sei einer der Gründe für ihn gewesen, die Rolle anzunehmen.
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Das ist „Rote Rosen“:
- „Rote Rosen“ ist eine deutsche TV-Serie, die in Lüneburg spielt
- Als erste deutsche Telenovela stehen bei „Rote Rosen“ Frauen mittleren Alters im Mittelpunkt
- Seit 2006 wird „Rote Rosen“ außer an Feiertagen montags bis freitags in der ARD ausgestrahlt
- Aktuell wird die 18. Staffel von „Rote Rosen“ ausgestrahlt, dabei war die Produktion zunächst auf 100 Folgen begrenzt
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„Die haben frei über die Rolle dieses Arztes nachgedacht und überlegt: Er ist Deutscher – aber muss er unbedingt weiß sein?“ Kwarteng betont, dass er nicht die einzige Person of Color in der Serie sei und verweist auf seine Kollegin Yun Huang.
Im Interview mit MOIN.DE sagte Yun Huang im Herbst: „In Ellen sehe ich mein Leben, so wie das Leben vieler nicht-weißer deutscher Kinder, näher und wahrer repräsentiert als in vielen stereotypisch ,ausländischen‘ Rollen, welche die Medien immer noch dominieren.“
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Sie wünsche sich, dass noch mehr Schauspielerinnen wie sie Figuren wie Ellen Reichard spielen, damit Klischees und Vorurteile ersetzt werden von mehr Facetten der Realität. Das ganze Interview mit Yun Huang findest du >>> hier.