Auf der Nordsee-Insel Norderney treibt seit einiger Zeit ein Wolf sein Unwesen und versetzt manche Besucher in Angst. Die Lage hat sich verschärft, nachdem er mehrere Schafe gerissen hat. Infolgedessen fordern viele seinen Abschuss (wir berichteten).

Diese Forderung entfachte eine kontroverse Debatte. Während einige für seinen Abschuss sind, gibt es andere, die dagegen sind. Doch das Gericht hat nun eine Entscheidung getroffen und ein Urteil gefällt, das die Diskussion auf Norderney zu beenden versucht.

Norderney: Wolf-Diskussion beendet

An der Nordseeküste darf erst einmal doch kein Wolf geschossen werden. Das Verwaltungsgericht Oldenburg gab einem Eilantrag gegen eine Ausnahmegenehmigung für die sogenannte Entnahme, also die Tötung, eines Wolfes im Landkreis Aurich statt, wie das Gericht mitteilte.

Die Kammer entschied demnach, dass nicht genügend Voraussetzungen für die Abschussgenehmigung erfüllt seien. Die Ausnahmegenehmigung sei damit rechtswidrig. Der Freundeskreis frei lebender Wölfe hatte Widerspruch gegen den geplanten Abschuss eingelegt. Der Gerichtsbeschluss ist noch nicht rechtskräftig.

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Als Grund für die Genehmigung hatte die Landkreisverwaltung am 4. Juli ein „wiederkehrendes problematisches Rissverhalten“ genannt. Laut Gericht ging es um vier getötete und vier verletzte Schafe bei Dornum.

Ob es sich bei dem Tier um denselben Wolf handelt, der zuletzt auch auf der Insel Norderney gesichtet wurde, die zu dem Kreis gehört, wusste der Landkreis laut eigener Aussage nicht. Der Abschuss des Raubtieres sollte nach einem schnelleren Verfahren erfolgen. Er war bis zum 21. Juli genehmigt.

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Zuvor bezeichnete der Bürgermeister Frank Ulrichs den Wolf als „Überraschungsgast“ und betonte gleichzeitig, dass er nicht für dessen Tötung sei. Seiner Meinung nach bestehe jetzt kein Grund zur Besorgnis. Der Bürgermeister versichert, dass auf Norderney keine akute Gefahr durch den Wolf besteht. (mit dpa)