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Camping-Urlauber sind wütend und rasten aus – „Es kotzt an“

Camping-Urlauber sind wütend und rasten aus – „Es kotzt an“

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Camping ist (leider) nicht überall erlaubt (Symbolbild). Foto: IMAGO / imagebroker/theissen

Ob im Norden, in Süddeutschland oder in Europa – fast überall zeigt sich das gleiche Bild: Camping-Urlaub ist beliebt wie nie, das hängt insbesondere mit der Corona-Pandemie zusammen.

Ein großer Nachteil jedoch: Die Plätze sind fast alle voll. Wer es da lieber etwas ruhiger mag, steht also vor einem Problem. Und wer dann nach Alternativen sucht, stößt schnell an einige Grenzen. Denn Urlaub im Wohnmobil bedeutet eben nicht nur Freiheit. Das sorgt bei so manchem Camping-Fan für Frust und Ärger.

Camping: Diskussion über Wildcampen

In einer Facebook-Gruppe für Camping-Fans ist darüber eine Diskussion entbrannt. Denn das so genannte Wildcampen ist in vielen Teilen Deutschlands verboten. Eine Übersicht der Regeln in den norddeutschen Bundesländern findest du >> hier.

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Camping-Urlaub angesagt wie nie – das steckt dahinter:

  • Der Begriff Camping umfasst eine sehr breite Spanne von Aktivitäten. Ihnen allen ist gemeinsam, nicht in Gebäuden zu übernachten, sondern in der Natur.
  • Camping wurde Anfang des 20. Jahrhunderts populär und ist mittlerweile eine weitverbreitete Urlaubs- und Reiseform.
  • In den meisten Ländern Europas ist Camping außerhalb dafür vorgesehener Einrichtungen (wildes Campen) nicht erlaubt oder nur unter strengen Auflagen gestattet.
  • Im Jahr 2016 wurden nach Angaben des Statistischen Bundesamtes rund 9 Millionen Gästeankünfte auf deutschen Campingplätzen mit insgesamt etwa 30,5 Millionen Übernachtungen gezählt.
  • Die Niederländer waren 2016 die mit Abstand wichtigste Gästegruppe unter den ausländischen Campingtouristen: Etwa jeder zweite ausländische Gast auf deutschen Campingplätzen kam aus den Niederlanden.

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Trotz der Verbote gibt es jedoch immer wieder Menschen, die einfach irgendwo übernachten. Das führt dann häufig dazu, dass die Polizei spätabends oder mitten in der Nacht aufkreuzt und Bußgelder verhängt. Eine überzogene Reaktion?

Camping: Überzogene Bußgelder?

Darüber sind sich Camping-Fans uneinig. „Es kotzt mich so langsam echt an! Überall Verbotsschilder für Wohnmobile, als ob nur die Camper Schweine wären die alles zumüllen“, macht ein Mann seinem Ärger Luft.

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Weiter klagt er an: „Die wollen doch nur, das wir auf Stellplätzen und Campingplätzen stehen und in den Ortschaften viel Geld ausgeben! Ansonsten sind wir unerwünscht, weil wir ja so viele Parkplätze wegnehmen!“

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Wildcampen in Deutschland: Erlaubt? Verboten?

  • Die rechtliche Lage rund ums Wildcampen ist in Deutschland unübersichtlich. Je nach Bundesland unterscheiden sich die Gesetze und Richtlinien.
  • In Paragraph 59 des Bundesnaturschutzgesetzes ist geregelt, dass „das Betreten der freien Landschaft auf Straßen und Wegen sowie auf ungenutzten Grundflächen zum Zweck der Erholung“ allen gestattet ist.
  • Das Betreten des Waldes richtet sich wiederum nach dem Bundeswaldgesetz. Dort ist einheitlich geregelt, dass laut Paragraph 14 „das Betreten des Waldes zum Zwecke der Erholung“ gestattet ist – die Länder regeln aber die Einzelheiten.
  • Darunter fällt dann auch das Zelten und Übernachten außerhalb von ausgewiesenen Campingplätzen.
  • Naturschutzgebiete, Naturreservoirs, Nationalparks und Landschaftsschutzgebiete haben eine Ausnahmestellung. In der Regel ist Wildcampen in solchen Gebieten strikt verboten.
  • Wird dagegen verstoßen, drohen hohe Bußgelder.

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Auch die Strafen halten einige für überzogen. So berichtet ein Mann, er habe schon einmal beinahe ein Bußgeld in Höhe von 2.500 Euro zahlen müssen. „Gibt nicht mehr viel, was wir in Deutschland dürfen“, so seine Meinung.

Verständnis für Camping-Regeln

Eine Frau hingegen findet das Campingverbot in Naturschutzgebieten gerechtfertigt. „Es gibt leider immer wieder Camper, die sich in der freien Natur nicht zu benehmen wissen. Hinterlassen ihren ganzen Müll, trampeln alles nieder“, sagt sie.

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Und das führt dazu, dass Campen in Naturschutzgebieten in Deutschland generell verboten ist. Wer sein Wohnmobil auf privatem Gelände abstellen will, braucht die Genehmigung des Eigentümers. Das gilt auch für private Wälder.

Gleichzeitig gibt es aber auch noch das so genannte Betretungsrecht. Dieses besagt, dass sich jeder in der Natur erholen darf. Theoretisch schließt das auch das Übernachten ein – aber eben nicht das Wildcampen mit Tisch und Feuerstelle.

Camping-Verhalten spielt eine entscheidende Rolle

Am Ende kommt es in vielen Fällen also vermutlich auch auf das eigene Verhalten an. Ein Mann, der nach eigenen Angaben seit rund 20 Jahren „gut 80 Prozent frei bzw. wild“ campt, berichtet, er sei bislang erst einmal „verjagt“ worden.

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Und das sei seine eigene Schuld gewesen, denn das Wohnmobil habe in Marokko in der Zufahrt einer Kaserne gestanden. „Ich verstehe wirklich nicht, wie es manche schaffen, immer Ärger wegen Wildstehen zu bekommen“, sagt er.

Wer also beim Camping ein wenig Anstand an den Tag legt, der dürfte auch weniger Probleme bekommen. Und dennoch gilt es natürlich die geltenden Regeln zu beachten, denn diese gibt es schließlich nicht umsonst.

Volle Camping-Plätze? Diese Alternative gibt es

Und wer keine Lust auf volle Plätze hat und dennoch nach einer legalen Camping-Alternative sucht, der sollte sich mal >> hier genauer unschauen. (mk)