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Tierheim in Schleswig-Holstein: Wer DIESEN Hund hält, könnte bald Geld sparen – „Kritische Zeiten“

Während der Pandemie ist die Zahl der Hundehalter in ganz Deutschland um rund 25 Prozent gestiegen. Doch viele Hundebesitzer verabschiedeten sich von ihrem Haustier ebenso schnell wieder, wie sie die Entscheidung getroffen haben, eines zuzulegen.

Hund Schleswig-Holstein
Wer demnächst einen Hund aus dem Tierheim in Schleswig-Holstein kauft, könnte nach Wunsch der FDP Geld sparen (Symbolbild). Foto: IMAGO / ITAR-TASS

Während der Pandemie ist die Zahl der Hundehalter in ganz Deutschland um rund 25 Prozent gestiegen. Doch viele Hundebesitzer verabschiedeten sich von ihrem Haustier ebenso schnell wieder, wie sie die Entscheidung getroffen haben, eines zuzulegen.

Die Tierheime kommen wegen der vielen „Fehlkäufe“ immer näher an ihre Kapazitätsgrenzen. Um die Mitarbeiter und Einrichtungen zu entlasten, hat sich die FDP in Schleswig-Holstein nun eine Lösung überlegt. Wer sich demnächst DIESEN Hund anschafft, soll Geld sparen können und damit die Tierheime entlasten.

Tierheime in Schleswig-Holstein sind überlastet

Wer einem Hund aus einem Tierheim ein neues Zuhause bietet, sollte nach Vorstellung der FDP in Schleswig-Holstein dauerhaft von der Hundesteuer befreit werden. Damit soll ein Anreiz für Interessierte geschaffen werden, sich einen Hund zuzulegen um damit die Tierheime zu entlasten.

„Eine schnelle Vermittlung ist gut für den Hund, entlastet die Tierheime und die kommunalen Haushalte bei den Betreuungskosten“, sagte die Tierschutzpolitikerin Annabell Krämer (FDP) der Deutschen Presse-Agentur.


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Es sei zu befürchten, dass die in den Heimen abgegebenen Vierbeiner bald jegliche Kapazitätsgrenzen sprengen. „Nicht mehr nur Weihnachten und Sommerferien sind kritische Zeiten für die Tierheime, sondern darüber hinaus verschärfen Pandemie und Energiekrise die Situation enorm“, sagte Krämer. 

Mitarbeiter der Tierheime in Schleswig-Holstein entlastet werden

Leidtragende seien neben den Tieren auch die meist ehrenamtlichen Helferinnen und Helfer in den Tierheimen, sagte Krämer. „Es sollte daher im Interesse aller sein, die Attraktivität der Tiervermittlung aus Tierheimen dauerhaft zu erhöhen und die Unterbringungszeiten weiter zu senken.“


Fakten über Hunde:

  • Domestizierung fand vor etwa 15.000 bis 100.000 Jahren statt
  • weltweit gibt es etwa 500 Millionen Haushunde
  • allein in Deutschland leben 9 Millionen als Haustiere

Um das krankhafte Sammeln von Tieren jedoch zu verhindern, sollte die Steuerbefreiung nach Ansicht der FDP-Politikerin nur für einen Hund gelten. „Von dieser leicht umzusetzenden und dauerhaften Entlastung würden sowohl Kommunen, Tierheime als auch Halter profitieren“, sagte Krämer. Kommunen müssten laut Richtlinie die Kosten für die Betreuung und Versorgung von Fundtieren für maximal sechs Monate übernehmen. (dpa)