Tchibo gibt es jetzt seit 75 Jahren – in dem Alter geht die Gen Z vermutlich in Rente. Der Hamburger Konzern hat sein Durchhaltevermögen vor allem seinem Hang zu Tradition zu verdanken. Doch nun ist alles anders.

Und so wie früher wird es nie mehr – Tchibo-Liebhaber müssen jetzt ganz stark sein.

Tchibo: Wenn nur die Hälfte wahr wär

Tchibo geriet nicht erst 2022 in Schieflage, als der Konzern mit satten 167 Millionen Euro Verlust aus dem Geschäftsjahr ging. Schon vorher hielt man sich offenbar zu lange am altbewährten Konzept der Themenwelten fest, verschlief die Kaufhausmüdigkeit vieler Kunden.

Heutzutage fühlen sich Kunden zwar teils verwirrt, wenn sie eine Tchibo-Filiale betreten (wir berichteten), der Popularität tut das allerdings keinen Abbruch. Zahlenmäßig erholt hat sich der Konzern mittlerweile auch, es läuft wieder, man geht gerne hin. Und trotzdem wollen viele die gute, alte Zeit zurück. Ein Video beweist es eindrücklich.

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Tchibo: Kaffee und Lächeln

Knapp 70.000 Views hat der alte Werbe-Clip aus dem Jahr 1987 auf Youtube – und er zeigt eine herrliche Romanze zwischen zwei jungen Menschen, die ausgerechnet (oder wie sollte es sonst sein?) in einer Tchibo-Filiale ihren Anfang nimmt. Da wird genüsslich am Porzellan mit Goldaufdruck genippt, die Casio-like Digital-Uhr aus dem Sortiment präsentiert. War das schön – finden viele.

Nachdem die Angebetete zuerst im flotten Golf 2 davonbraust, bleibt in der Trauer nur eins: Kaffee bei Tchibo trinken, warten und die besagte Uhr kaufen. „Kaffeeduft, dieses Lächeln am Tag kommt von Tchibooo. Alles hier stimmt dich froh und so heiter“ singt es dazu auf die Melodie von Barry Manilows „Mandy“.

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„Wenn es im echten Leben auch so wäre…“, sinniert eine Frau aus dem echten Leben. „Ich möchte wieder zurück in die Zeit! Auch wenn es nur ein Tag ist!“, fordert ein Mann – und sogar junge Leute können den Szenen rund um Tchibo viel abgewinnen. Sie loben den „Style“, in Sachen Film und Kleidung. Vor allem sehen sie sich aber wohl nach Heimeligkeit, Menschlichkeit und ein bisschen mehr Nähe. Wie es sie damals wohl bei Tchibo gab.