Viele Deutsche haben seit dem Ausbruch der Corona-Pandemie das eigene Land als Urlaubsziel entdeckt. So auch die Insel Sylt, die schon immer ein Touristen-Magnet gewesen ist. So prallen neue Gäste auf Stamm-Urlauber. Und das sorgt für Reibereien.
So berichtet ein Sylt-Fans, „dass der Urlaub mich dieses Jahr schon ein bisschen geschockt hat“. Was sie auf der Insel mit ansehen musste, macht sie fassungslos. „Es war einfach erschreckend“, sagt sie.
Sylt als alternatives Reiseziel
Denn ins Ausland zu reisen ist nach wie vor mit deutlich mehr Aufwand, Beschränkungen und Testen verbunden. Deshalb entscheiden sich auch im zweiten Corona-Sommer viele Deutsche für den Urlaub in der Heimat.
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Laut Aussage der Urlauberin legen genau solche Touristen ein „rüpelhaftes Benehmen“ an den Tag – und das auf der ganzen Insel. Sowohl in den Geschäften, als auch auf Fahrradwegen, in Warteschlagen, am Strand und in der Stadt hätte sie solche Menschen beobachten können.
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Das ist Sylt:
- Sylt ist die größte nordfriesische Insel und liegt in der Nordsee
- Nach Rügen, Usedom und Fehmarn ist Sylt die viertgrößte Insel Deutschlands
- Die Insel Sylt ist vor allem für ihre Kurorte Westerland, Kampen, Wenningstedt und den ca. 40 Kilometer langen Sandstrand im Westen bekannt
- Zahlreiche Gebiete auf und um Sylt sind als Schutzgebiete ausgewiesen. Auf der Insel gibt es allein zehn Naturschutzgebiete
- Der Tourismus ist seit über 100 Jahren auf Sylt von erheblicher Bedeutung, seit Westerland 1855 zum Seebad (Kurort) wurde
- Im Sommer befinden sich täglich rund 150.000 Menschen auf der Insel
- Zum Vergleich: Lediglich rund 18.000 Menschen leben auf Sylt
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Als überfüllt hätte sie die Insel zwar nicht wahrgenommen, „aber es war anders, negativ anders“, berichtet sie. Ihre Erfahrung hat sie in einer Facebook-Gruppe für Insel-Fans geteilt. Schnell wird klar, dass sie damit nicht allein ist.
„Ganz Ihrer Meinung, das Niveau ist ziemlich gesunken“, schreibt beispielsweise ein Mann. „Wahre Worte“, findet auch eine Frau. „Ich bleibe auf dem Festland und warte. Das muss ich mir nicht antun“, fügt sie hinzu.
„Benehmen und Abstand sehr oft gleich null“ auf Sylt
„Das mussten wir leider auch feststellen. Das Niveau ist gesunken“, erzählt eine andere Urlauberin. Das habe sie schon im vergangenen Jahr festgestellt, in diesem Sommer sei es aber noch heftiger geworden. „Benehmen und Abstand sehr oft gleich null“, lautet ihr Fazit.
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Ein Sylt-Fan, der seit über 40 Jahren auf der Insel Urlaub macht, habe diese Entwicklung schon seit einigen Jahren komme sehen. „Mit Corona ist das deutlicher zu Tage gekommen, aber es fing schon vorher schleichend an“, heißt es in dem Kommentar.
Hoffnung für Sylt
Manche Gruppenmitglieder zeigen sich aber auch optimistisch. „Nicht aufgeben. Dieses Klientel wird sich wieder verziehen, wenn der Albtraum zu Ende ist“, glaubt eine Frau. „Bin auch gerade hier und möchte nirgendwo anders sein“, kommt von einem Mann. „Arschlöcher gibt es überall“, meint er.
Schließlich meldet sich noch eine Gastgeberin zu Wort: „Glauben Sie mir, es wird wieder genau das Sylt werden, dass wir aus ganzem Herzen lieben“, schreibt sie.
Hoffnungsvolle Worte. Bleibt zu hoffen, dass die Insulanerin Recht behält. (lh)