Seit dem 25. Juli sind die Punks wieder auf Sylt präsent. Mit der Errichtung eines Protestcamps namens „Aktion Sylt“ haben sie sich hinter der Festwiese in Tinnum niedergelassen, um auf eine „Spaltung der Gesellschaft“ aufmerksam zu machen.
Touristen und Einheimische müssen sich auf Versammlungen der Punks einstellen, die unter anderem am Strand und in der Innenstadt von Westerland stattfinden. Viele Sylt-Liebhaber hoffen, dass die Punk-Gruppen die Insel bis zum 20. August verlassen werden, da das Protestcamp nur bis zu diesem Datum vom Kreis Nordfriesland genehmigt wurde. Allerdings haben die Aktivisten nun neue Vorhaben ins Auge gefasst.
Sylt: Punks wollen länger auf der Insel bleiben
Wie Marvin Bederke, der Anmelder des Protestcamps, gegenüber MOIN.DE bestätigte, möchten die Aktivisten nun länger auf der Insel bleiben. „Wir haben eine Verlängerung am am 7. August beim Kreis Nordfriesland beantragt.“ Die Chancen, dass der Antrag genehmigt wird, seien sehr hoch. „Im Gegensatz zum letzten Jahr haben wir dieses Mal deutlich weniger Probleme mit den Besuchern und der Polizei hier“, sagt er.
Es wurden weniger Ruhestörungen und Belästigungen durch die Punks gemeldet als im letzten Sommer. „Ich bin sicher, dass wir dieses Mal bis zum 03. September hier bleiben können. Es kam kein Widerspruch dagegen“, so Johans Hötger, einer der Organisatoren.
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Sylt: Punks haben weitere Pläne
Ein Pressesprecher des Kreises Nordfriesland bestätigte gegenüber MOIN.DE den Antrag auf Verlängerung. Jetzt ist die Entscheidung jedoch gefallen: „Die Versammlungsbehörde des Kreises Nordfriesland hat der Fortsetzung des Sylter Protestcamps am 17. August 2023 zugestimmt. Die ursprünglich bis zum 20. August 2023 geplante Versammlung zum Thema „Protestcamp gegen eine Spaltung der Gesellschaft durch Gentrifizierung und Abschottung der Reichen und für ein solidarisches Miteinander“ wird damit auf der Grünfläche nördlich der Tinnumer Festwiese bis zum 3. September 2023, 18 Uhr, verlängert. Die Anmeldenden haben der Versammlungsbehörde glaubhaft dargelegt, dass die Vereinbarungen zur Bereitstellung der sanitären Anlagen sowie des Müllcontainers mit den entsprechenden Unternehmen fortgesetzt werden konnten. Die bisherigen Auflagen – nachfolgend im Überblick – haben weiter Bestand“, so die Sylter Gemeinde gegenüber MOIN.DE.
Im Netz äußern sich Insulaner und Urlauber empört darüber, dass die Punks nun länger auf der Insel bleiben möchten. Für viele ist dies eine bittere Nachricht, und sie hoffen nun darauf, dass die Behörde den Antrag der Punks ablehnt und somit das Ende der Punk-Ära auf Sylt für dieses Jahr besiegelt wird.
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Wie es nach dem 3. September weitergeht, bleibt nun offen. „Wir haben Pläne, langfristig auf der Insel zu bleiben. Aktuell überlegen wir, einen Verein auf Sylt zu gründen, da wir momentan mit vielen Punks vernetzt sind“, sagt Jörg Otto, der seit dem 24. Juli auf dem Protestcamp ist.