Die Nordsee zeigt sich gen Herbst gern mal von ihrer stürmischen Seite. Hohe Wellen, raue See und kräftige Böen sind keine Seltenheit. Auch auf den nordfriesischen Inseln wie Sylt, Amrum und Föhr kann es dann ziemlich ungemütlich werden.
Ein Sylt-Urlauber, den es seit Jahren immer wieder auf die Insel verschlägt, berichtet nun von einem besonderen Moment mitten in den Sturmfluten. Ein Fotograf hat diesen gefährlich anmutenden Augenblick in eindrucksvollen Bildern festgehalten.
Sylt: Im Neoprenanzug an die Kaimauer
Es ist das Jahr 1985. An der Nordsee nagt eine besonders starke Sturmflut an den Küsten der Inseln. Hochwasser führt zu Straßensperrungen und dringt gefährlich nahe an einige Häuser.
Für Olaf Minet aus dem bayerischen Landshut, der zu diesem Zeitpunkt als Koch auf Sylt arbeitete, schreit das nach Abenteuer. „Wenn man dort lebt, bekommt man das aus nächster Nähe mit“, erzählt er im Gespräch mit MOIN.DE.
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Das ist Sylt:
- Sylt ist die größte nordfriesische Insel und liegt in der Nordsee
- Nach Rügen, Usedom und Fehmarn ist Sylt die viertgrößte Insel Deutschlands
- Zahlreiche Gebiete auf und um Sylt sind als Schutzgebiete ausgewiesen. Auf der Insel gibt es allein zehn Naturschutzgebiete
- Der Tourismus ist seit über 100 Jahren auf Sylt von erheblicher Bedeutung, seit Westerland 1855 zum Seebad (Kurort) wurde
- Im Sommer befinden sich täglich rund 150.000 Menschen auf der Insel
- Zum Vergleich: Lediglich rund 18.000 Menschen leben auf Sylt
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Der passionierte Windsurfer holt seinen Neoprenanzug aus dem Schrank, stülpt sich die Gummischuhe über die Füße, eine Haube über den Kopf und greift zur Regenjacke, bevor er sich in Westerland ganz dicht an die bedrohlichen Naturgewalt heranwagt.
„Ich hab mich dann da hingestellt und mir das Spektakel angeguckt. Ohne Handy und ohne Kamera natürlich“, berichtet der heutige Inhaber einer Schokoladen- und Eismanufaktur.
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Das sind die nordfriesischen Inseln:
- Die nordfriesischen Inseln liegen vor der Westküste Schleswig-Holsteins im nordfriesischen Wattenmeer, einem Teil der Nordsee.
- Neben den größeren Inseln Sylt, Föhr, Amrum, Pellworm und Nordstrand gibt es kleinere sogenannte Halligen.
- Sie alle gehören zum Kreis Nordfriesland.
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Ganz in der Nähe habe ein Fotograf gestanden, der ebenfalls die riesigen Wellen und die aufpeischende Gischt beobachtet hätte. Da er mit seinem Equipment jedoch nicht so nah an die Kante gehen konnte, habe Minet ihm ein Zeichen gegeben, sobald sich eine neue Welle anbahnte.
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Das ist die Nordsee:
- die Nordsee ist ein Randmeer des Atlantischen Ozeans
- die Nordsee ist ein wichtiger Handelsweg und dient als Weg Mittel- und Nordeuropas zu den Weltmärkten
- die Fläche beträgt 570.000 Quadratkilometer
- sie ist bis zu 700 Meter tief
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Sylt: „War am Ende völlig fertig“
Eindrucksvoll hat er dann die Fotos geschossen, die Olaf Minet inmitten der Sturmflut zeigen. Nur ein hölzernes Geländer trennt ihn von den aufbrausenden Fluten. „Ich habe da eine Stunde gestanden und war am Ende völlig fertig“, erzählt der Sylt-Freund.
„Aus heutiger Sicht sehr verrückt“. Doch es war nicht das einzige Mal, dass sich Minet in die stürmische Nordsee wagte. Als Windsurfer sei er früher regelmäßig auch bei Schneeregen ins Wasser gegangen. „Wir waren die ganz Verrückten!“, sagt er.
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Auch auf Facebook, wo der Bayer die eindrucksvollen Fotos geteilt hat, sind einige Menschen beim Anblick erstaunt. „Und du lebst noch?“, fragt ein Mann. „Ich hätte ja jemanden gehabt, der mich beim Abschied fotografiert hätte“, scherzt Minet.
Schon bald wird er wieder auf die Insel reisen. Mittlerweile geht es bei seinen Besuchen auf Sylt allerdings deutlich ruhiger zu. (mik)