Die Nordsee-Insel Sylt ist ein beliebtes Reiseziel für Millionen Menschen und zieht mit ihren weiten, malerischen Stränden zahlreiche Urlauber an.
Doch nicht alle Gäste sind auf der sogenannten „Perle der Nordsee“ willkommen – einige sind sogar völlig unerwünscht und es wird bereits auf Sylt aktiv gegen sie vorgegangen.
Sylt: SIE sind auf der Insel unerwünscht
Die Rede ist von der kanadischen Cranberry (Vaccinium macrocarpon), die sich schnell auf Sylt ausbreitet und dadurch empfindliche heimische Arten wie Sumpfbärlapp, Sonnentau und die Kreuzkröte verdrängt.
Wie die Schutzstation Wattenmeer mitteilte, beginnt mit dem herbstlichen Wetter wieder die Zeit, in der diese eingeschleppte Pflanze aus den Naturschutzgebieten auf Sylt entfernt werden soll, da sie unerwünscht ist.
Doch wie kommt die Cranberry in die Sylter Dünen? „Die Seefahrer wussten früher schon, dass die Cranberry ein Superfood ist und nahmen die Vitamin C-reiche Beere gegen Skorbut mit auf ihre langen Reisen. Vielleicht ist davon ein Fass über Bord gegangen und wurde durch Vögel verbreitet,” sagt Angela Schmidt, Biologin und Stationsleitung der Schutzstation Wattenmeer auf Sylt.
Die langen, dünnen Ausläufer der Cranberry müssen von Hand aus dem Boden gezogen werden, um ihre Ausbreitung einzudämmen und seltenen Pflanzen wieder Raum zum Wachsen zu geben.
Sylt: Jeder kann mitmachen
Die Schutzstation Wattenmeer lädt alle ein, bei den Arbeitseinsätzen im Oktober und November mitzuhelfen, um bedrohte heimische Pflanzen zu schützen und die Landschaft zu erhalten. Als zusätzlichen Anreiz dürfen die Helfer die Cranberry-Beeren sammeln und privat verwenden – eine seltene Gelegenheit, das Schutzgebiet zu betreten.
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Am Sonntag, den 5. Oktober, starten im Süden und Norden Sylts Termine, bei denen Naturschützer gemeinsam mit Freiwilligen die invasive Cranberry entfernen, um heimische Pflanzen zu schützen. Die Teilnahme ist kostenlos und offen für alle Sylt-Liebhaber.