Eigentlich war die Bürgermeister-Wahl am vergangenen Wochenende das große Thema auf Sylt. Doch das war nicht das Einzige, was die Insel bewegte.
Der (noch-) amtierende Bürgermeister von Sylt, Nikolas Häckel, machte auf seiner Facebook-Seite auf den Vorfall aufmerksam. „Am Wochenende war ja eine verstärkte Anreise am Autozug in Niebüll zu sehen“, schreibt er dort und kündigt prompt eine Maßnahme an.
Sylt: Bürgermeister kündigt Kontrollen an
Denn noch gilt in Schleswig-Holstein das Beherbergungsverbot. Touristen dürfen immer noch nicht auf Sylt übernachten. Damit das nicht umgangen wird, soll nun stärker kontrolliert werden.
„Ich habe daher heute das Ordnungsamt angewiesen, die aktiven Kontrollen von Appartementvermietungen und Beherbergungsbetrieben wieder aufzunehmen“, so Häckel.
Er appelliert sowohl an Einwohner, als auch an Gäste, die Corona-Regeln und das Beherbergungsverbot einzuhalten. „Diese Art von Kontrollen ist leider das einzige Instrument, dass uns vom Land über die Coronaverordnung an die Hand gegeben wurde“, heißt es in seinem Post.
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Das ist Sylt:
- Sylt ist die größte nordfriesische Insel und liegt in der Nordsee
- Nach Rügen, Usedom und Fehmarn ist Sylt die viertgrößte Insel Deutschlands
- Die Insel Sylt ist vor allem für ihre Kurorte Westerland, Kampen, Wenningstedt und den ca. 40 Kilometer langen Sandstrand im Westen bekannt
- Zahlreiche Gebiete auf und um Sylt sind als Schutzgebiete ausgewiesen. Auf der Insel gibt es allein zehn Naturschutzgebiete
- Der Tourismus ist seit über 100 Jahren auf Sylt von erheblicher Bedeutung, seit Westerland 1855 zum Seebad (Kurort) wurde
- Im Sommer befinden sich täglich rund 150.000 Menschen auf der Insel
- Zum Vergleich: Lediglich rund 18.000 Menschen leben auf Sylt
- Die Insel erreicht man mit dem Auto vom Festland mit dem Sylt-Shuttle der DB und dem Autozug, dazu verkehren Nahverkehrszüge und Inter City Züge der DB.
- Auch über den Flughafen Sylt ist die Insel per Linien- und Charterverbindungen zu erreichen
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Sicherheit auf Sylt geht vor
Zudem weist der Bürgermeister noch einmal darauf hin, dass es bei der Öffnung des Tourismus – „auch wenn der ,wirtschaftliche Schuh’ drückt“ – nicht um Schnelligkeit, sondern um Sicherheit gehe.
„Damit wir gut über die Saison kommen“, lauten seine abschließenden Worte. Bei den Insulanern kommt die Maßnahme gut an. „Super, endlich wird wieder was gegen diese Dreistigkeit unternommen“, schreibt eine Frau.
„Und die Strafe muss für beide Seiten richtig weh tun“, fügt eine weitere Frau hinzu. Doch es hagelt auch Kritik. „Super, das hätte viel früher passieren müssen“, findet eine Einwohnerin. Ein Sylter findet: „Das hätte schon im November verstärkt passieren müssen!“
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Einwohner von Sylt fordern strengere Maßnahmen
Und manche anderen geht die Ankündigung noch nicht weit genug. „Die Kontrolle muss vor der Insel passieren, nicht erst, wenn die Personen auf der Insel sind“, fordert ein Mann. „Warum wird nicht konsequent an der Autoverladung kontrolliert?“, will ein anderer Einwohner wissen.
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Und eine Frau pocht auf einen besonders drastischen Schritt: „Die Insel sollte für die nächsten Monate komplett geschlossen werden.“ An Zündstoff scheint es also nicht zu fehlen… Und das letzte Wort ist sicher noch lange nicht gesprochen. (lh)