Es ist ein schockierender Anblick, an denen sich die Menschen auf Sylt seit Dezember vergangenen Jahres gewöhnen müssen. In der Gemeinde List wurde im Winter 2022 ein altes Haus widerrechtlich abgerissen (wir berichteten).
Jetzt sollen auf dem Gebiet neue Wohnungen entstehen, welche den Sylter Wohnungsmangel entgegenwirken sollen. Doch die Gemeinde List wehrt sich. Nach dem Abriss des historischen Gebäudes kommt es zur politischen Blockade. Doch was steckt hinter der Aktion?
Neubau auf Sylt nach widerrechtlichem Abriss?
Es ist eine durchaus emotionale Debatte, die sich der Bauausschuss von List am vergangenen Donnerstag, den 30. März, unterzog. Mehrere Anträge behandelten den Neubau in der Alten Dorfstraße. Hier wurde zuvor im vergangenen Jahr der mehr als 200 Jahre alte „Alte Gasthof“ (Hausnummer 5) widerrechtlich abgerissen. Auf dem Gelände sollen jetzt drei neue Wohnhäuser entstehen.
Doch dafür reicht der aktuelle Platz allein nicht aus. Wie im B-Plan der Gemeinde List deutlich wird, muss auch das Gebäude mit der Hausnummer 5a, das sogenannte „Haus Dagmar“ weichen. Ein Antrag zum Abriss sollte nun durch den Ausschuss gehen. Die Verwaltung empfahl den Gemeindevertretern dem Antrag zuzustimmen. Doch die wehrten sich mit einer politischen Blockade.
Sylt: Politik kämpft gegen Bauvorhaben – Chancen unklar
Konsequent lehnten die Ausschussmitglieder den Antrag und auch alle folgenden Anträge zum Abriss und Neubau an der Alten Dorfstraße ab. Damit steht der Neubau inzwischen erst einmal aus. Damit ist aber noch lange nicht Schluss. Im Raum bleibt die Frage, ob die Politiker den Neubau überhaupt verbieten können. Denn im B-Plan, welcher einen Hoheitsstatus bei kommunalen Bauten innehat, ist der Neubau der drei Wohnhäuser fest verankert.
Drum gilt die pauschale Ablehnung des Neubaus, wenn eine richterliche Instanz Einspruch erhebt, maximal als politisches Zeichen, gar als Symbolpolitik. Doch solange keine Entscheidung feststeht, ist auch klar, dass nicht gebaut wird.
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Einige Menschen aus List erfreuen sich an der Aktion. „Sehr gut! Hoffentlich bleibt es dabei“, heißt es von ihnen. Sie hoffen, dass die Entscheidung als Mahnmal für willkürliche Abrisse bleibt. Denn zum Schluss bleibt der Ort des Abrisses weiterhin ein schockierender Anblick für Einwohner.