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Kampfansage! Was jetzt auf Sylt zukommt, dürfte die feine Gesellschaft in Angst versetzen

Es ist wieder so weit, die Punks sind zurück auf Sylt. Mit der „Aktion Sylt“ protestieren sie gegen alles für was die Insel steht.

© IMAGO / Eibner IMAGO / Westend61

Sylt: Was man über die Trauminsel in der Nordsee wissen muss

Über die berühmte nordfriesische Insel Sylt gibt es viel zu lernen. Sie steht zu weiten Teilen unter Naturschutz und beherbergt den nördlichsten Punkt Deutschlands.

Sylt steht ein Sommer bevor, der es in sich hat. „Punk-Sommer 4.0“ heißt die neueste Ausgabe eines mittlerweile berüchtigten Protestcamps, das von der linken Gruppe „Aktion Sylt“ organisiert wird und bei vielen Inselbewohnern nur noch Kopfschütteln und Schnappatmung auslöst.

Vom 28. Juli bis 17. August wird es nun wieder laut auf der Festwiese in Tinnum. Bis zu 300 Teilnehmer wurden offiziell zugelassen. Die Haltung der Gruppe ist, gelinde gesagt, eine direkte Kampfansage an alles, was Sylt sonst ausmacht. Luxustourismus, Reichtum, Eigentum? Für die Aktivisten ein rotes Tuch.

Punk-Alarm auf Sylt: Jetzt kracht’s wieder auf der Insel

Unter den Facebook-Beiträgen der „Sylter Rundschau“ tobt mittlerweile schon ein wahrer Meinungskrieg. Von spöttisch bis zornig sind alle drauf und dran ihre Meinung über die „Aktion Sylt“ loszuwerden: „Gülle auf die Wiese“, fordert ein Nutzer. „Genehmigt das Camp doch im November“, stichelt eine andere. Immer wieder findet sich die Frage danach, warum die Insel diese Protestaktion überhaupt zulasse. Dabei wirken die offiziellen Vorgaben durchaus streng.

Kein offenes Feuer, kein Grillen, keine Pyrotechnik, klare Ruhezeiten, Chemietoiletten statt Büschen, Müll- und Wasserentsorgung in Eigenverantwortung. Doch viele Bürger glauben nicht daran. In den letzten Jahren kam es trotz aller Auflagen regelmäßig zu Schäden an der Wiese, zu hohen Reinigungskosten und wütenden Anwohnern. Die Zeche zahlt dabei meistens die Gemeinde. Der Kreis Nordfriesland entscheidet über die Genehmigung und drückt diese auch 2025 wieder durch.

+++Urlauber will auf Sylt in die Apotheke gehen – als er ankommt, traut er seinen Augen nicht+++

Kampfansage an die Reichen: Punks stürmen Sylt

Das sorgt für zusätzlichen Ärger. „Die Bürger fragt keiner. Das ist eine Verarsche nach Strich und Faden“, heißt es in einem der vielen aufgebrachten Kommentare. Und weiter: „Punks go home! Schickt sie nach List oder Munkmarsch – Hauptsache weit weg!“ Doch die Gruppe „Aktion Sylt“ bleibt gelassen oder vielmehr kämpferisch. Mit Parolen wie „Kapitalismus enteignen“ oder „Gegen Gentrifizierung und Reichenprotz“ trommeln sie weiter Unterstützer zusammen.


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Wer will, kann sogar seinen Urlaub auf Sylt zur Protestaktion um deklarieren, mit der charmanten Idee, sich so um die Kurtaxe zu drücken. Sylt erwartet voraussichtlich dieselbe Mischung wie in den Vorjahren. Mit Aufregung, viel Diskussionen und jede Menge Polizei. Die einen feiern den Widerstand, die anderen sehen das Inselparadies erneut in Gefahr. So wird auch dieses Jahr wieder gegen Gentrifizierung, Reichtum, Ausgrenzung und die soziale Ungleichheit protestiert.