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Sylt: Diese Sache lief schon lange aus dem Ruder, aber Corona hat's noch verschlimmert

Sylt: Diese Sache lief schon lange aus dem Ruder, aber Corona hat's noch verschlimmert

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Viel in Bewegung auf der Insel Sylt Foto: imago images

Wer auf Sylt ein Haus kaufen will, muss verdammt tief in die Tasche greifen. Die Insel ist schon lange bei Immobilienbesitzern begehrt. Die Preise bewegen sich in Größenordnungen, in denen „normale“ Menschen gar nicht zu denken wagen.

Wohnen auf der Insel ist für die meisten also eh unmöglich. Aber Corona hat diese Situation noch schlimmer gemacht. Der rasante Anstieg der Immobilienpreise auf Sylt wird durch die Pandemie noch mal verstärkt.

Sylt: Wohnen auf der Insel für viele unmöglich

Der Trend habe schon vor dem Frühjahr 2020 begonnen und sei durch die Pandemie intensiviert worden, sagt Peter-Georg Wagner, Geschäftsführer des Immobilienverbands (IVD) Nord. Der Höhenflug der Immobilienpreise werde sich bei Zweit-, Dauer- sowie Ferienwohnungen in Deutschland fortsetzen, heißt es beim IVD.

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„Durchschnittlich sind die Preise im Corona-Jahr im selbst genutzten Wohneigentum um fünf bis zehn Prozent gestiegen“, sagt Peter-Georg Wagner, Geschäftsführer des Immobilienverbands (IVD) Nord. Auf Sylt sei der Anstieg noch höher.

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Das ist Sylt:

  • Sylt ist die größte nordfriesische Insel und liegt in der Nordsee
  • Nach Rügen, Usedom und Fehmarn ist Sylt die viertgrößte Insel Deutschlands
  • Der Tourismus ist seit über 100 Jahren auf Sylt von erheblicher Bedeutung, seit Westerland 1855 zum Seebad (Kurort) wurde
  • Im Sommer befinden sich täglich rund 150.000 Menschen auf der Insel
  • Zum Vergleich: Lediglich rund 18.000 Menschen leben auf Sylt
  • Die Insel erreicht man mit dem Auto vom Festland mit dem Sylt-Shuttle der DB und dem Autozug, dazu verkehren Nahverkehrszüge und Inter City Züge der DB.
  • Auch über den Flughafen Sylt ist die Insel per Linien- und Charterverbindungen zu erreichen

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„Die Preise auf der Insel steigen um 10 bis 20 Prozent und werden vermutlich noch weiter steigen“, sagt Peter Peters, Immobilienmakler auf Sylt. Ein Haus in begehrter Wattlage in Kampen kostet demnach inzwischen mindestens 30 Millionen Euro, sagt Peters.

In Keitum müssen solvente Käufer für ein fertiges Haus mit Blick auf das Wattenmeer in der Regel zwischen 12 bis 18 Millionen Euro zahlen. „Der Kreis Nordfriesland erstellt regelmäßig eine Bodenrichtwert-Tabelle, aus der diese amtlichen Zahlen für Sylt hervorgehen.“

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Zweithausbesitzer auf Sylt dürfen ihre Immobilien trotz Corona nutzen

Als Grund für diese Entwicklung im Luxus-Segment sieht der Makler unter anderem die eingeschränkten Reisemöglichkeiten. Während Hotels im Lockdown geschlossen sind und Ferienwohnungen nicht vermietet werden dürfen, erlaubt die schleswig-holsteinische Landesverordnung den Zweithausbesitzern, ihre Immobilien auf der Insel weiter zu nutzen.

Menschen aus Hamburg, Nordrhein-Westfalen oder Berlin „erkaufen sich mit einem Haus oder einer Wohnung auf Sylt eine größere Freiheit“, sagt Peters. Das sei ein willkommener Tapetenwechsel, wenn Auslandsreisen coronabedingt nicht oder nur stark eingeschränkt möglich sind.

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Seit Mitte der 1960er Jahre steigen die Grundstückspreise auf Sylt kontinuierlich. „Allein in den vergangenen zehn Jahren haben sich die Preise nahezu verdoppelt“, sagt Peters.

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Wie sich die Preise für Eigenheime auf der Insel entwickeln, hänge auch davon ab, wie sich die Verbreitung des Coronavirus entwickelt und wie die Impfungen voranschreiten, sagt IVD Nord-Geschäftsführer Wagner. Die Lage sei hier ausschlaggebend: „Eine attraktive Insel wie Sylt verliert ihre Anziehung nicht.“ Hier sowie auf der ostfriesischen Insel Norderney und in der Region Tegernsee sei Baugrund in Deutschland am teuersten. (jds/dpa)