Auf Sylt haben sich die meisten Einwohner und Touristen trotz einiger Vorkommnisse mit den angereisten Punks wohl oder übel arrangiert. Viele von ihnen hängen in Westerland ab, das „Schnorren“ von Geld läuft anscheinend gut. Heißt also: So schlecht können es Einwohner und Touristen mit den Gästen nicht meinen. Vielleicht haben sie aber auch einfach nur Angst vor den „Fremden“.
Auch eine weitere Reisewelle sorgte zuletzt für Heiterkeit: Die Harley Days. Motorradgeknatter auf der Insel brachte staunende Augen hervor. Nun allerdings gibt es ziemlich unschöne Nachrichten. Denn die Gäste, die sich jetzt angeblich für Sylt ankündigen, will kein Mensch haben – weder an der Nordsee, noch sonst irgendwo.
Keiner will sie auf Sylt haben
Aktuell macht ein Aufruf auf dem Messenger Telegram die Runde. Er stammt von einem Kanal, der mit etwas mehr als 2.100 Abonnenten eher spärlich besetzt ist. Der Inhalt hat es aber im negativen Sinne in sich – er kommt nämlich von der Splitterpartei „die Rechte“. In der Regel sind das nichts anderes als Neonazis.
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Auf dem Telegram-Kanal der Partei wird zu einer „Nationalen Demonstration auf Sylt“ aufgerufen. Das Ganze sei kein Aprilscherz, heißt es dort. Stattfinden soll die Demonstration am 3. Juli um 14 Uhr am Bahnhof in Westerland. Am Ende des Postings der Partei wird auf den Ableger in Braunschweig-Hildesheim verwiesen, der vermutlich diese bahnbrechende Idee hatte.
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Laut der Bundeszentrale für politische Bildung wurde „die Rechte“ im Jahr 2012 in Hamburg gegründet und ist eine „rechtsextreme Partei, die in offener Konkurrenz zur NPD stehe (hier mehr dazu). Unter den Mitgliedern seien sowohl militante Neonazis als auch gemäßigtere Rechtsextreme aus der ehemaligen DVU. Ihren Hauptsitz hat die Partei in Dortmund, wo bis zu seinem Tod Siegfried Borchardt („SS Siggi“) den Ton angab.
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10 Tipps für Urlaub an der Nordsee:
- Lütetsburg
- Cuxhaven
- Sankt Peter-Ording
- Wattenmeer, zum Beispiel Neuwerk oder Nordstrand
- Husum
- Niedersachsens Küste: Neuharlingersiel, Dangast, Greetsiel
- Festlandorte in Schleswig-Holstein, zum Beispiel Brunsbüttel
- Ostfriesische Inseln
- Sylt
- Schleswig-Holsteins Nordsee-Inseln (Föhr, Amrum, Helgoland)
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Vom Innenministerium aus Nordrhein-Westfalen heißt es: „Die Partei ist ein Sammelbecken für Neonazis, ideologisch wesensverwandt mit dem Nationalsozialismus und tritt in aggressiv-kämpferischer Weise auf.“
Was fast schon zum Lachen ist, wenn es nicht so traurig wäre: Ausgerechnet die Neonazis, die alles Fremde ablehnen und spalten, wo sie nur können, rufen nach Sylt unter dem Motto „Sylt für alle – Gemeinschaft statt sozialer Spaltung“ auf.
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Das ist Sylt:
- Sylt ist die größte nordfriesische Insel und liegt in der Nordsee
- Nach Rügen, Usedom und Fehmarn ist Sylt die viertgrößte Insel Deutschlands
- Die Insel Sylt ist vor allem für ihre Kurorte Westerland, Kampen, Wenningstedt und den ca. 40 Kilometer langen Sandstrand im Westen bekannt
- Zahlreiche Gebiete auf und um Sylt sind als Schutzgebiete ausgewiesen. Auf der Insel gibt es allein zehn Naturschutzgebiete
- Der Tourismus ist seit über 100 Jahren auf Sylt von erheblicher Bedeutung, seit Westerland 1855 zum Seebad (Kurort) wurde
- Im Sommer befinden sich täglich rund 150.000 Menschen auf der Insel
- Zum Vergleich: Lediglich rund 18.000 Menschen leben auf Sylt
- Die Insel erreicht man mit dem Auto vom Festland mit dem Sylt-Shuttle der DB und dem Autozug, dazu verkehren Nahverkehrszüge und Inter City Züge der DB.
- Auch über den Flughafen Sylt ist die Insel per Linien- und Charterverbindungen zu erreichen
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Sylt: Nazi-Erfolg ziemlich unrealistisch
Eine der führenden Personen bei „die Rechte“ ist Christian Worch, der Hamburg mit seinen geistigen Fehlleistungen schon seit Jahren auf die Nerven geht und regelmäßig dabei scheitert, seine Ideologie unter eine größere Menge an Menschen zu bringen. Demoaufrufe und Ähnliches in der Hansestadt endeten in den letzten Jahren immer wieder im Desaster, weil kaum einer kam.
Wie ernst es mit der Demonstration der Neonazis in Westerland auf Sylt letztlich ist, ist unklar. Gut möglich, dass sich die Mini-Partei mit ihren paar Hundert Mitgliedern auch einfach nur ins Gespräch bringen möchte.
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Sollte es tatsächlich zu größeren Bewegungen aus dem Neonazi-Spektrum in Richtung Sylt geben, werden die deutlichen Gegenreaktionen von Einwohnern oder auch der linken Szene sicher nicht ausbleiben. Dass es die Nazis in einem solchen Fall weit schaffen werden, ist unrealistisch. Auf Twitter gibt es schon Gegenwind und diverse Aufrufe zu Gegenprotesten. Auch das nahe an Sylt gelegene Flensburg ist bekannt dafür, für rechtsextreme Bestrebungen so gar kein Verständnis zu haben. Genau wie die Punks, die derzeit auf Westerland rumlümmeln.
Die Polizei in Flensburg konnte auf Anfrage zum jetzigen Zeitpunkt noch keine weiteren Auskünfte zu einer möglichen Demonstration geben.