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Rügen: Lästiges Problem ärgert Menschen auf der Insel – „Ist uns echt vergangen“

Rügen: Lästiges Problem ärgert Menschen auf der Insel
– „Ist uns echt vergangen“

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Auf Rügen berichten die Menschen von einem ärgerlichen Problem (Symbolbild).

Man freut sich wochenlang auf den Urlaub, doch vor Ort erwartet manch einen Gast dann eine unangenehme Überraschung. So geht es aktuell vielen Menschen Usedom und Rügen. Auf beiden Ostsee-Inseln breiten sich momentan Stechmücken aus.

Nicht nur Urlauber klagen über die lästigen Insekten, auch Einheimische von Rügen berichten von der nervenden Situation. Leider ist das Wetter momentan optimal für die Mücken: Bei Wärme und Niederschlag breiten sie sich besonders rasant aus.

Rügen: „Sind ganz schön viele“

Die Stechmücken-Weibchen bohren ihre Mundwerkzeuge in unsere Haut. Während sie dort Blut saugen, geben sie Speichel ab. Darin stecken Stoffe, die verhindern, dass das Blut gerinnt, also fest wird. So kann die Mücke in Ruhe Blut tanken. Außerdem betäubt der Speichel den Stich. Darum merken wir meist erst später, wenn wir gestochen wurden.

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„Bei unserem Spaziergang gestern über Klein Zicker gab es eine Stelle am Waldrand, da war ich innerhalb von Sekunden von über zehn Mücken je Bein besetzt“, schreibt ein Mann auf Facebook. „Sind schon ganz schön viele, aber wir sind in der Natur und da muss man damit leben“, meint ein weiterer.

Und eine Frau findet: „Ja, wir sind extrem zerstochen, aber laut Aussagen keine Mückenplage. Abends gemütlich draußen sitzen ist uns teilweise echt vergangen.“ Andere halten das Ganze für „Panikmache“.

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Das ist Rügen:

  • Insel vor der Ostseeküste Vorpommerns
  • Flächengrößte und bevölkerungsreichste Insel Deutschlands
  • Etwa 77.000 Menschen leben hier
  • Auf der Insel gibt es 100 Sonnenstunden pro Jahr mehr als in München
  • Neben Stränden gibt es auf Rügen auch viele Naturschutzgebiete

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Rügen: Keine Plage

Für Panik sorgen Mücken allerdings hingegen sicherlich nicht. Auch wenn die Stiche und der Juckreiz nervig sind, genau wie das laute Surren beim Schlafen, wenn die Schwingungen der Flügel zu hören sind. „Forschende haben herausgefunden, dass Mücken die Tonlage des Surrens verändern können. So verständigen sie sich mit Artgenossen und anderen Mückenarten“, sagt Experte Julian Heiermann.

Wissenschaftlerin Doreen Werner vom Leibniz-Zentrum für Agrarlandschaftsforschung (ZALF) will gegenüber „t-online“ hingegen nicht von einer Plage sprechen: „Unser Empfinden ist individuell verschieden. Was für den einen lästig ist, empfindet der andere bereits als Plage. Eine genaue Definition, wann es sich um eine Insektenplage handelt, gibt es in Deutschland nicht. Die meisten Wissenschaftler reden erst ab 20 Stechmückenstichen pro Person innerhalb einer Minute von einer Plage.“

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Dabei stören Mücken nicht nur. Sie können auch nützlich sein. Auf der Suche nach Nahrung bestäuben sie einige Blüten. Die Mückenlarven, die sich im Wasser entwickeln, reinigen die Gewässer. Außerdem sind die Insekten ein wichtiger Teil der Nahrungskette. Die Larven werden von Fischen, Molchen und Kröten gefressen. Von den erwachsenen Mücken ernähren sich andere Insekten und auch Spinnen, Vögel, Eidechsen und Fledermäuse.

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10 Tipps für Urlaub an der Ostsee:

  • Rügen
  • Bornholm
  • Usedom
  • Hiddensee
  • Fischland-Darß-Zingst
  • Poel
  • Heiligendamm
  • Timmendorfer Strand
  • Fehmarn
  • Hohwachter Bucht

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Rügen: Diese Tipps helfen

Doch auch, wenn viele Tiere sich Mücken schmecken lassen: Uns können sie trotzdem nerven. Wer sich sehr an Mückenstichen stört, sollte eher lange und dichte Kleidung tragen. Anti-Mücken-Mittel und Mückennetze helfen ebenfalls, bei Kindern sollten laut des Apothekenmagazins „Baby und Familie“ die Hände ausgespart werden, weil die Wirkstoffe sonst schnell im Mund landen.

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Außerdem kann man im Garten etwa Regentonnen abdecken und Untersetzer von Blumentöpfen abtrocknen. Denn dort schlüpfen Mücken häufig. „Insektenkiller-Lampen hingegen helfen kaum“, stellt Experte Julian Heiermann klar. „Stechmücken fallen darauf nicht herein. Stattdessen können seltene und geschützte Insektenarten angelockt und getötet werden.“

Weitere Tipps, die den Menschen auf Rügen helfen könnten, gibt es >>> hier. (rg/dpa)