Er blüht so schön. Aktuell finden sich viele Menschen an der Ostsee inmitten der Rapsfelder wieder. Natürlich auf einem Weg oder einer Straße zwischen den Feldern. Dennoch ist bei vielen die Versuchung groß, die Nähe zu den gelb blühenden Blumen zu suchen.
Die Agenda bei den meisten: das perfekte Bild im Rapsfeld. Der Bauernverband Mecklenburg-Vorpommern warnt deshalb aktuell vor dem Betreten der Rapsfelder an der Ostsee. Das ist nämlich verboten.
Ostsee: Auf der Suche nach dem perfekten Foto
Gerade zu Corona-Zeiten mit steigenden Home-Office-Frust suchen viele die Auszeit in der Natur. Dabei kreuzen sich aktuell natürlich die Wege mit so manchem Rapsfeld, wie der Präsident des Bauernverbandes Mecklenburg-Vorpommern feststellt:
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Das ist die Ostsee:
- auch Baltisches Meer genannt
- die Ostsee ist das größte Brackwassermeer der Erde
- die Fläche beträgt 412.500 Quadratkilometer
- sie ist bis zu 459 Meter tief
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„Der Ansturm durch Spaziergänger, Radfahrer, Freizeitsportler sowie Hundehalter auf Wald, Wiesen und Äckern bleibt nicht ohne Folgen für Natur und Landwirtschaft“, erklärt Detlef Kurreck in einer Pressemitteilung.
Dabei freue er sich natürlich einerseits, dass die Raps-Kulturen so gut bei den Menschen ankommen, dass viele diese als Fotomotiv nutzen: „Ich freue mich wirklich sehr, wenn unsere Kulturen und damit die Arbeit der Landwirte als Fotokulisse dienen.“
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Daten und Fakten zu Mecklenburg-Vorpommern:
- Mecklenburg-Vorpommern ist das am dünnsten besiedelte deutsche Bundesland
- 1,6 Millionen Menschen leben in Mecklenburg-Vorpommern
- Mecklenburg-Vorpommern zählt insgesamt 337 Kilometer Außenküste
- Mit Heiligendamm hat Mecklenburg-Vorpommern den ältesten Seebadeort Deutschlands (gegründet 1793)
- In Schwerin, der Landeshauptstadt von Mecklenburg-Vorpommern, leben 96.000 Menschen
- Rostock ist mit über 208.000 Einwohnern die größte Stadt in Mecklenburg-Vorpommern
- Rügen, die größte Insel Deutschlands, gehört zu Mecklenburg-Vorpommern
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Dennoch würden viele Pflanzen bei den zahlreichen privaten Fotoshootings platt getreten und dementsprechend beschädigt.
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Rapsfelder an der Ostsee dienen der Futtermittelproduktion
Für die Bauern sind die Rapsfelder schließlich Flächen zur Futtermittelproduktion: „Auf den Feldern und Weiden werden jedoch hochwertige Nahrungs- und Futtermittel für uns alle erzeugt.“
Außerdem sei das Betreten der Rapsfelder im Zeitraum von März bis November sogar gesetzlich verboten.
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Aber nicht nur plattgetretene Pflanzen seien das Resultat vom menschlichen Einfluss. Viele Besucher der Rapsfelder ließen auch ihren Müll zurück. Dieses Problem kann man aktuell nicht nur auf Feldern, sondern auch an deutschen Stränden beobachten (>>> hier mehr dazu).
Der Bauernverband Mecklenburg-Vorpommern bittet deshalb, auch wenn die Selfies im Rapsfeld noch so schön seien, einen respektvollen Umgang mit der Natur und dem Eigentum der Bauern zu wahren. (pag)