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Ostsee: Urlauber eskalieren, Anwohner entsetzt – „Verkommen zum Ballermann“

Ostsee: Urlauber eskalieren, Anwohner entsetzt – „Verkommen zum Ballermann“

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In Travemünde an der Ostsee halten sich nicht alle Urlauber an die Regeln. Foto: picture alliance / Winfried Rothermel | Winfried Rothermel

Es ist ein Problem, das viele Küstenorte kennen: Wilde Feiern am Strand – inklusive unschöner Hinterlassenschaften. Auch in Travemünde an der Ostsee kennen Anwohner das Problem.

„Zerstörte Skulpturen, unzählige zerbrochene Glasflaschen, Unrat und Müll sorgten am Sonntagmorgen für Entsetzen bei Einwohnerinnen und Einwohnern und viel Arbeit für die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter des Kurbetriebs“, hieß es kürzlich in einer Mitteilung der CDU Fraktion Lübeck. Ein mehr als trauriges Bild an der Ostsee.

Ostsee: „Die Polizei reagiert nicht“

Doch wie schlimm ist die Lage vor Ort wirklich? MOIN.DE hat sich bei Lokalpolitikern umgehört. Thomas Thalau, erster Vorsitzender des CDU-Ortsverbands Travemünde kann diese Bilder bestätigen.

Das Problem habe 2017 seinen Lauf genommen, als der Wirtschaftssenator der Stadt Lübeck das Grillen für den Grünstreifen freigegeben habe, so Thalau. Zuvor durften nur an drei ausgewiesenen Orten Würstchen aufgelegt werden. Dazu benötigten Gäste einen Schlüssel der Kurverwaltung. Mittlerweile habe sich die Lage geändert.

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„Jetzt wird in allen möglichen Ecken in Travemünde gegrillt und die Polizei fährt vorbei und reagiert nicht“, ärgert sich der CDU-Politiker.

„Das sind Zustände, das geht gar nicht. Jetzt wird an der Promenade gecampt, am Strand wird Camping betrieben, auf dem Grünstrand sowieso. Es wird Party gemacht und viele haben das Gefühl ‚Wir verkommen langsam zum Ballermann der Ostsee‘. Dieses Image möchte ich für diesen touristischen Ort, der sich sehr modernisiert hat, nicht aufgedrückt bekommen“, so Thalau im Gespräch mit MOIN.DE.

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10 Tipps für Urlaub an der Ostsee:

  • Rügen
  • Bornholm
  • Usedom
  • Hiddensee
  • Fischland-Darß-Zingst
  • Poel
  • Heiligendamm
  • Timmendorfer Strand
  • Fehmarn
  • Hohwachter Bucht

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Ostsee: Probleme mit Wildcampern, Müll und Parkplätzen

Vor allem an den Wochenenden kämen zahlreiche Menschen herbeigeströmt. „Die besetzten riesige Ausmaße an Platz, bauen Zelte und Teppiche auf. Ich hab da nichts gegen, aber die Infrastruktur gerät an ihre Grenzen. Wo bleibt der ganze Müll? Die meisten nehmen ihren Müll nicht mit und dann sieht es dort aus wie auf einer Müllkippe. Wir haben schon dafür gesorgt, dass mehr Mülleimer da sind, aber die müssen natürlich auch genutzt werden.“

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Auch das Parken werde zum Problem. Viele Menschen würden ihre Autos an den unmöglichsten Orten abstellen. „Wir wohnen auch in diesem Ort, das darf man nicht vergessen“.

Etwas anders sieht es die örtliche SPD. Die Stadt Lübeck habe bereits die Zahl der Ordnungskräfte vermehrt, so der stellvertretende Vorsitzende der SPD Travemünde, Claus Pätow. Auch die Polizei sei gut aufgestellt. Beide würden gut zusammenarbeiten.

Die Beschwerden über das Camping auf den Grünflächen und am Strand sowie den Müll sind auch ihm bekannt. „Solche Beschwerden kommen in vereinzelten Fällen vor. Ich habe im Moment keinen Anhaltspunkt, dass es in dieser Saison eine extreme Steigerung gibt.“

Ostsee: CDU fordert neues Sicherheitskonzept

Die CDU jedenfalls will an der Situation etwas ändern. Sie fordert ein neues Sicherheitskonzept, das mehr Kontrollen in den betroffenen Bereichen vorsieht.

„Auf jeden Fall müssen die Kontrollen verschärft werden. Sowohl vom Amt als auch von der Polizei. Dann muss da auch knallhart durchgegriffen werden. Mit Schönwetter-Reden kommt man nicht weiter“, fordert Thalau.

Die SPD sieht allerdings Probleme: „Das ist schwierig, da man ja nicht überall Wächter aufstellen kann, die nach Vorstellung mancher die ganze Nacht durch kontrollieren“, so Pätow. „So unerfreulich Vandalismus ist, wird man damit leben müssen, dass sowas immer mal wieder vorkommen kann. „Insgesamt ist Travemünde ein sehr sicherer und sauberer Ort. Das muss man betonen.“

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Konkrete Verbote fordert die CDU bisher nicht. Für die Zukunft wünscht sich Thalau mehr Dialog im Ort, damit die Situation neu beurteilt und gemeinsam ein Konzept ausgearbeitet werden kann.