Drastische Wetterlage an der Ostsee! Draußen herrschen Minusgrade und der Wind peitscht mit bis zu 80 km/h über das Meer. An der Küste sind kaum Menschen unterwegs.
Windsurfer Henri Kolberg, der an der Ostsee aufgewachsen ist, lässt sich von dem Sturm nicht abschrecken. Ganz im Gegenteil: Am Sonntag stürzte er sich mit zwei Freunden ins klirrende kalte Nass.
Ostsee: Ungewohnte Bedingung für den Profi
Mit seinen 19 Jahren zählt Henri zu den weltweit besten Windsurfern in seiner Altersklasse. Nachdem er 2018 den Youth Worldcup gewann, führte er sogar die Weltrangliste in seiner Disziplin „Welle“ an.
Ob heftige Stürme oder gewaltige Wellen: Extreme Bedingungen ist der Profisportler gewohnt. Aber: „Bei so einer Kälte war ich definitiv noch nicht auf dem Wasser“, erzählt er im Gespräch mit MOIN.DE.
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Ihm und seinen Windsurf-Kollegen Malte Kuny und Lina Erpstein war bereits im Vorfeld klar, dass es ungemütlich werden würde. „Deshalb sind wir nicht mit zu hohen Erwartungen rangegangen“, so Henri.
Segel frieren auf der Ostsee ein
Mit dicken Neoprenanzügen und Handschuhen ausgestattet wagten die drei sich bei Kellenhusen auf die Ostsee. Fazit: „Anstrengend bei den Temperaturen“, berichtet der 19-Jährige.
Bei einer Außentemperatur von minus drei Grad fror immer wieder das Segel ein. Regelmäßig mussten die Sportler deshalb ihre Boards ins Wasser tauchen, das ein paar Grad wärmer war und den Eisfilm auf dem Segel zum Schmelzen brachte.
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Das ist die Ostsee:
- auch Baltisches Meer genannt
- die Ostsee ist das zweitgrößte Brackwassermeer der Erde
- die Fläche beträgt 412.500 Quadratkilometer
- sie ist bis zu 459 Meter tief
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Nicht nur auf dem Segel bildete sich eine Eisschicht, sondern auch im Gesicht der drei. „An jedem Barthaar hing Eis“, berichtet Henri. „Auch die Stirn ist fast eingefroren, das war schon schmerzhaft.“
Besonderes Erlebnis an der Ostsee
Außer im Gesicht habe sich die Kälte beim Surfen aber noch nicht bemerkbar gemacht. „Erst nach dem Umziehen habe ich richtig gefroren“, erzählt der Windsurf-Profi.
Die innere Kälte hielt sogar noch einige Stunden an. „Es hat sehr lange gedauert, wieder warm zu werden“, sagt Henri. Doch das Erlebnis war es in jeden Fall wert! „Das war etwas ganz Besonderes“, resümiert er.
Bereits mit fünf Jahren stand der Sportler das erste Mal auf einem Board. Der Sport ist ihm quasi in die Wiege gelegt worden. Denn bereits als Kleinkind schaute er seinem Vater beim Surfen zu.
Ostsee: Vom Segelboot aufs Surfbrett
„Ich habe das schon damals richtig cool gefunden“, erinnert sich Henri. Doch bevor er voll und ganz auf das Windsurfen konzentrierte, machte er auf dem Segelboot Karriere.
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Bis er 13 Jahre alt war reiste er mit dem Landeskader von Schleswig-Holstein durch ganz Europa, um an Regatten teilzunehmen. Nach der Landesmeisterschaft gab er den Sport auf.
Von da an verschrieb er sich voll und ganz dem Board. 2016 belegte er beim Youth Worldcup auf den Kanaren den zweiten Platz und gewann im gleichen Jahr die dänischen Meisterschaften.
„Das war ein ziemlich erfolgreiches Jahr“, erzählt Henri MOIN.DE. „Seitdem ging es immer weiter bergauf.“ Spanien, Hawaii, Südafrika – Trainingsaufenthalte und Wettkämpfe führten ihn um den ganzen Globus.
Seit Corona Zuhause an der Ostsee
Seit dem Ausbruch der Pandemie befindet sich der 19-Jährige jedoch in seiner Heimat, einem kleinen Ort in der Nähe von Schleswig. Er trainiert stattdessen an der deutschen Küste.
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„Ich habe jeden Wind mitgenommen und versucht, mich so gut wie möglich zu verbessern“, erklärt er. Was er an der Heimat besonders schätzt: Die vielfältigen Orte zum Windsurfen.
„So lernt man ganz unterschiedliche Bedingungen kennen“, sagt Henri. Trotzdem zieht es den Profi-Surfer wieder in die weite Welt.
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Aktuell plant er einen Segeltrip mit einem Kumpel, der sie von Europa über die Karibik und Hawaii bis nach Kanada führen soll – mit Zwischenstopps an allen Windsurf-Hotspots, versteht sich!