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Restaurant-Drama an der Ostsee: Der Urlaub ist versaut

Das Drama an der Ostsee nimmt kein Ende. Immer wieder stehen Urlauber vor verschlossenen Türen. Der Grund ist erschreckend.

© IMAGO/Manngold

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Es ist ein Drama für Urlauber. Man freut sich nach einem sonnigen Strandtag an der Ostsee auf ein kühles Glas Bier und ein leckeres Stück Fisch, doch die Türen des Lieblingsrestaurants sind bereits geschlossen. Doch nicht etwa, weil die Besucher ausbleiben würden, nein, es fehlt schlicht und einfach das Personal, das die Restaurants am Laufen hält.

Laut eines Berichtes des NDR muss die Gastronomie in einigen Urlaubsorten in Mecklenburg-Vorpommern bereits um 20 Uhr schließen. Es gebe sogar Ostsee-Restaurants, die gleich ganz dicht bleiben. Einfach, weil nicht genug Köchinnen und Köche, nicht genug Servicepersonal vorhanden ist, um die steigende Gästeschar zu bewirten. Das zumindest geht aus Daten des Statistischen Landesamtes hervor. Was bleibt, sind leere Kassen und ein versauter Urlaub.

Gastronomen an der Ostsee klagen über Personalmangel

Ein Drama für Urlauber und Gastronomen. Ein Drama, das auch Claudia Bernhardt vom Restaurant „Seeblick“ in Kummerow kennt. Sie berichtet dem Norddeutschen Rundfunk: „Es signalisiert sich ganz deutlich, dass einfach kein Fachpersonal mehr da ist. Wenn man sich im Bekanntenkreis umhört, ist immer wieder die Begründung, dass die Mitarbeiter sich in der Corona-Phase umorientiert haben und in anderen Branchen gelernt haben, dass man da nicht jedes Wochenende in den Sommermonaten konstant arbeiten muss.“

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Sie selbst habe diverse Jobportale zur Gewinnung neuer Kollegen genutzt. Doch nichts hat geholfen. „Es sind einfach keine Leute da“, so Bernhardt. Sie selbst muss ihre Küche um 20 Uhr schließen, weil sie nicht genug Köche hat. Ein Problem für sie und ihre Gäste: „Die Kunden fühlen sich eingeschränkt. Und natürlich hat das auch finanzielle Folgen, weil wir weniger Arbeit annehmen können.“


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Das Thema wird bei Facebook heiß diskutiert. „Es sind unattraktive Arbeitszeiten und die Differenz zum Bürgergeld ist sehr gering. Da muss die Politik etwas ändern, damit sich Arbeiten in diesem Segment wieder lohnt“, heißt es beispielsweise unter dem Posting des NDR. Oder: „Es wird noch schlimmer. Die Zeit, wo der Gast König war, wird es nicht mehr geben.“