Düstere Prognosen des Zinnowitzer Hoteliers Tim Dornbusch. Er sieht die Zukunft der Ostsee-Insel als gefährdet.
Es scheint nur eine Lösung zu geben, um den Tourismus an der Ostsee wieder anzukurbeln: „Scheitern oder Weiterentwicklung“ – und dafür muss die Landesregierung ran.
Ostsee: Urlauber gehen lieber ins Ausland
Es ist kein Geheimnis: Das Leben ist teurer geworden. Mieten, Lebensmittelpreise, Nebenkosten – doch der Verdienst bleibt gleich. Da fragt man sich, wie das aufgehen soll. Teile der Gesellschaft müssen heute jeden Cent zweimal umdrehen – das gilt auch für die Urlaubsplanung.
Da ist es im Ausland oft preiswerter als zum Beispiel an der Ostsee. Darunter leidet auch die Insel Usedom. Leider hilft da auch nicht ein Bauprojekt von knapp 25 Millionen Euro, das Ferienwohnungen im Fünf-Sterne-Bereich anbietet (>>> hier mehr). Gegenüber der „Ostsee Zeitung“ zieht der Zinnowitzer Hotelier Tim Dornbusch düstere Prognosen für die Zukunft der Ostsee-Insel Usedom.
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Ostsee: „Wir verlieren den Anschluss“
In seinem Hotel Baltic sorgten die Umstände für bittere Konsequenzen: Dienstleistungen, die früher selbstverständlich waren, seien heute nicht mehr möglich. Seine Mitarbeiter reduzierte er von 140 auf 100. Check-ins finden jetzt über einen Automaten statt – den Kaffee servieren sich Gäste heute selbst. „Das ist leider bittere Realität geworden“, sagt er besorgt.
„Wir verlieren den Anschluss, wenn wir den Gästen nicht bald mehr bieten können“, äußert Tim Dornbusch gegenüber der „Ostsee Zeitung“. Sein Hotel sei derzeit zu 67 Prozent ausgelastet – kein Wunder, wenn Urlauber kein Geld mehr für teuren Urlaub haben.
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Der Hotelier sieht schwarz. Mittel- und langfristig würde die Insel Usedom an Bedeutung bei den Urlaubern verlieren – es sei denn, die Landesregierung treffe endlich weitreichende Entscheidungen, um den Tourismus zu fördern. Und damit ist er nicht allein. „Usedom befindet sich derzeit auf der Kippe. Scheitern oder Weiterentwicklung ist die Frage“, so ordnet Axel Bellinger (Touristiker aus dem Lieper Winkel und Mitglied des Tourismusverbandes Insel Usedom) die Situation ein.