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Tränenreicher Abschied! Ein letztes Ostsee-Konzert – danach kehrt sie nie wieder zurück

Eine schwerkranke Frau erfüllt sich ihren letzten Herzenswunsch an der Ostsee – noch einmal mit ihren Kindern ein Konzert erleben.

© ASB-"Wünschewagen"

Die Ostsee: 5 Fakten über das Baltische Meer

Die Ostsee hat eine Fläche von 412.000 Quadratkilometer. Die tiefste Stelle in der Ostsee beträgt 459 Meter. Im Durschnitt ist das Meer etwa 52 Meter tief. Im Englischen und in vielen anderen Sprachen bezeichnet man die Ostsee als Baltische See oder als Baltisches Meer.

Ende Juni lag über Kiel dieses ganz besondere Kribbeln in der Luft, wie es nur ein richtig großes Konzert auslösen kann. Die Ostsee-Stadt war voller Menschen, die Sonne schien, die Kieler Woche tobte und mittendrin erfüllte sich für eine Frau ein Herzenswunsch, den der ASB‑“Wünschewagen“ auf Facebook geteilt hat.

Zusammen mit ihren beiden Kindern wollte sie noch einmal „Tocotronic“ live an der Ostsee erleben. Sie und ihre Kinder sind große Konzert-Fans. Deshalb habe schon lange festgestanden, dass sie diesen Abend unbedingt zusammen genießen wollten. Im Januar dann die erschütternde Diagnose: Hirntumor. Doch auch das hielt sie nicht davon ab, mit Hilfe des ASB-„Wünschewagens“ diesen Herzenswunsch wahr werden zu lassen.

Ostsee-Tag im Getümmel

Schon auf dem Weg mit den Wunscherfüllerinnen Mary, Kristina und Katharina spürte man, wie wichtig der schwerkranken Frau dieser Abend war, wie sehr sie diesen Ausbruch aus dem Alltag brauchte. Zuerst noch still, sei sie nach und nach immer lebendiger geworden und habe von früher, von Festival-Nächten und von Konzerten, die sie besucht hat erzählt.

Bevor es richtig losging, durfte natürlich ein Fischbrötchen an der Kiellinie nicht fehlen. Zwischen den Buden und dem Trubel der Kieler Woche griff sie zu, lachte mit ihren Kindern und sog das Leben um sich herum noch einmal richtig auf, wie der ASB-„Wünschewagen“ auf Facebook schreibt.

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Ostsee-Konzert: „Der Tod ist nur ein Traum“

Dann ging es weiter zur Freilichtbühne Krusenkoppel, wo das Konzert stattfinden sollte. Die Luft war mild, über ihnen schwebten Heißluftballons, als sich die Menge langsam füllte und das Licht sich golden färbte. Als die ersten Töne erklangen, spürte man Gänsehaut pur – der Beginn hätte mit dem Song „Der Tod ist nur ein Traum“ nicht passender sein können, laut dem ASB-„Wünschewagen“.


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Die Augen hätten mal vor Freude, mal vor Tränen geglänzt – ein Abend voller Emotionen, der zwischen Vergangenheit und Gegenwart pendelte. Die Band spielte, die Menge sang, und mittendrin saß die schwerkranke Frau, tief berührt. Der ASB-„Wünschewagen“ hatte für ein paar Stunden die Krankheit unsichtbar gemacht. Erschöpft, aber glücklich rollten alle zurück nach Hause.

Seit 2014 bringen engagierte Samariterinnen und Samariter des ASB-„Wünschewagens“ schwerkranke Menschen noch einmal an ihren Lieblingsort. Das Projekt ist spendenfinanziert.