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Nordsee: Insulaner packt über Leben auf beliebter Insel aus – „Da bist du am Schlucken“

Ein Insulaner berichtet der Redaktion von drastischen Veränderungen auf „seiner“ Insel – wie weit reicht Heimat-Liebe?

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Nordsee

Kennst du schon diese faszinierenden Strände?

Insulaner Olaf K. lebt mit zweijähriger Unterbrechung bereits seit den Achtzigern an der Nordsee. Neben dem Tourismus (MOIN.DE berichtete), haben sich auch Preise an den Küsten stark verändert.

Gegenüber MOIN.DE berichtet er von heftigen Umbrüchen an der Nordsee, und liefet Einblicke, die ins Mark gehen…

Nordsee: Restaurantbesuche deutlich teurer

Olaf K. versteht, dass das Leben auf einer Insel natürlich teurer sein kann, als auf dem Festland. Lebensmittel müssten schließlich erst einmal auf die Insel kommen und das ist nicht kostenlos. Trotzdem unterschieden sich die Preise im Supermarkt nicht immer von denen auf dem Festland, meint er. In anderen Bereichen hätten sich die Preise jedoch ganz schön verändert, gibt er an.

„Es ist schon klar, dass die Preise gerade unter anderem wegen der Energiekosten teurer werden. Aber manchmal ist man schon echt baff“, sagt er gegenüber der Redaktion. In einem Restaurant auf der Insel habe er im letzten Jahr Miesmuscheln gegessen – für 19 Euro. In diesem Jahr habe er sie dort wieder geordert – für 25 Euro. Ein merkliches Plus. Er wolle sich gar nicht vorstellen, was eine Großfamilie bei diesen Preisen für einen Restaurantbesuch zahlen müsse, erzählt er.


Alles, was du über Ostfriesland an der Nordsee wissen musst:

  • Region im äußersten Nordwesten mit etwa 467.000 Einwohnern
  • besteht aus den Landkreisen Aurich, Leer und Wittmund sowie der kreisfreien Stadt Emden
  • Die ostfriesischen Inseln sind Borkum, Juist, Norderney, Baltrum, Langeoog, Spiekeroog und Wangerooge

Ein Krabbenbrötchen sollte ihn diesen Sommer tatsächlich über zehn Euro kosten. „Da schlackere ich mit den Ohren – das ist mir eindeutig zu teuer, da halte ich Abstand von“, sagt er. Der Preis ist wirklich harter Tobak, wenn man bedenkt, dass Krabbenbrötchen in der Regel mit etwa fünf Euro zu buche schlagen.

Im letzten Jahr habe Olaf K. dazu sehr lange anstehen müssen, um einen Tisch im Restaurant zu bekommen. Doch in diesem Jahr sei das ganz anders gewesen: Dem Insulaner fiel auf, dass Außengastronomien im vergangenen Sommer deutlich leerer waren, als noch im Vorjahr. „Ich glaube, dass weniger Leute essen gehen, weil es einfach so viel teuer geworden ist“, meint er.

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Nordsee: Auch Übernachtungen sind teuer

„Was manche Unterkünfte hier mittlerweile pro Nacht haben wollen, da bist du am Schlucken“, sagt Olaf K. Tatsächlich: Auf dem Buchungsportal Booking.com kostet eine Hotelübernachtung in der Nebensaison im November aktuell um die 150 Euro für ein Doppelzimmer. Mitte Dezember sind pro Übernachtung inzwischen zwischen 170 und 220 Euro einzuplanen.

Bucht man jetzt eine Woche Sommerurlaub auf Langeoog für Anfang Juli 2023 (in den niedersächsischen Sommerferien), muss ein Paar für eine Ferienwohnung zwischen 1.400 und 2.000 Euro einkalkulieren, das sind mindestens 200 Euro pro Nacht. Die Preise der Unterkünfte auf Langeoog sind also auch stark saisonabhängig – und kennen derzeit offenbar nur eine Richtung: nach oben.


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Trotz der ansteigenden Preise liebe Olaf K. das Leben auf der Insel, sagt er. Es werde ja sowieso gerade überall ein wenig teurer. Doch auch er bleibt vor Inflation, steigenden Energiekosten und Co. nicht gefeit…