Eine jahrzehntelange Ära ging vor ein paar Monaten zu Ende. In der Nacht von Silvester auf Neujahr wurde in Brokdorf an der Nordsee das berüchtigte Kernkraftwerk abgeschaltet. Seitdem produziert es keinen Strom mehr.
2023 soll der jahrelange Rückbau beginnen – bis nichts mehr an den Meiler an der Küste erinnert. Dafür fehlen allerdings noch Genehmigungen. Jetzt gab es einen Vorfall in dem abgeschalteten Kernkraftwerk an der Nordsee.
Nordsee: Brennstab fällt raus
Das Ganze fällt in eine Zeit in der Deutschland diskutiert, ob man die drei noch aktiven Kernkraftwerke im Land weiterlaufen lassen soll. Eines davon steht im Norden im Emsland in Niedersachsen, eines in Baden-Württemberg (Neckarwestheim 2) und eines in Bayern (Isar 2).
Das nicht mehr aktive Kernkraftwerk Brokdorf in Schleswig-Holstein steht nicht in der Diskussion um eine mögliche Wiederinbetriebnahme. Auch Betreiber PreussenElektra äußerte sich kürzlich gegenüber MOIN.DE ablehnend zu einem möglichen Wiederanfahren des Meilers (hier mehr dazu).
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Doch was war nun überhaupt jetzt an der Nordsee passiert? Am Dienstag (19. Juli) gab das Umweltministerium aus Schleswig-Holstein eine Mitteilung heraus.
Darin heißt es, dass in Brokdorf bei Reparaturarbeiten an einem Brennelement im mit Wasser gefüllten Lagerbecken ein Brennstab aus der Greifvorrichtung herausgefallen sei.
Nordsee: Keine radioaktiven Stoffe freigesetzt
Der Brennstab wurde geborgen und zeigte dabei eine Verformung. Durch radiologische Messungen und visuelle Inspektionen konnte die Dichtheit und Unversehrtheit der Brennstabhülle belegt werden.
Es sei weder Kernbrennstoff ausgetreten, noch seien radioaktive Aerosole freigesetzt worden. Schäden am Brennelement-Lagerbecken wurden ebenfalls nicht festgestellt.
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Ein Brennelement besteht aus 256 Brennstäben. Die Brennelement-Reparaturen dienen der Vorbereitung zur Entsorgung der Brennelemente aus dem Kernkraftwerk Brokdorf.
Der Meiler soll komplett zurückgebaut werden, was viele Jahre dauert und extrem aufwändig und teuer ist. Viele Teile müssen auf radioaktive Strahlung überprüft werden.
PreussenElektra hat das Ereignis laut Ministerium der Kategorie „N“ (Normalmeldung) zugeordnet und der Reaktorsicherheitsbehörde fristgemäß gemeldet.
Die Behörde hat zur Ursachenklärung Sachverständige hinzugezogen. (rg)