Einer der beeindruckendsten und gleichzeitig schönsten Anblicke auf Norderney sind die Sanddünen. Einige von ihnen sind allerdings nicht nur da, um Urlauber anzulocken und die Strände zu zieren – vielmehr haben sie auch einen Sinn, nämlich den Schutz der Insel.
Einer der Strandabschnitte an der weißen Düne bereitet allerdings schon seit Längerem Sorge. Eine riesige Abbruchkante hat sich durch Sandverschiebungen, ausgelöst durch Wind, Wetter und Sturmböen, gebildet und mit jedem Sturm wird es noch krasser. Ein Experte gibt MOIN.DE eine Einschätzung, wie dramatisch die Lage wirklich ist.
Norderney: Heftige Abbruchkante an der Düne
Bei Norderney-Urlaubern und Insulanern werden sie immer mal wieder zum Thema: Die Abbruchkanten, die an dem Nordsee-Strand deutlich erkennbar sind. Norderney ist nicht die einzige betroffene Insel, in den sozialen Medien jedoch besonders häufig zu sehen. Doch jedes stärkere Wetterereignis verschärft die Situation, lässt die Kanten noch gewaltiger aussehen.
Am Wochenende (14. bis 15. Januar) kam es an der Nordsee wieder zu heftigeren Windböen und Cuxhaven, Wangerooge und Norderney überschritten sogar knapp die Grenze zur leichten Sturmflut, wie Carsten Lippe vom Niedersächsischen Landesbetrieb für Wasserwirtschaft, Küsten- und Naturschutz (NLWKN) unserer Redaktion erklärt.
Stürmische Windböen, sogar leichtere Sturmfluten seien an den Stränden der Nordsee-Küste aber nichts ungewöhnliches. „Bis jetzt ist es eine ruhigere Sturmflug-Saison“, erklärt Lippe. In der Wintersaison, die von Oktober bis April andauert, kann sich aber noch einiges tun. Es komme in der Zeit meist zu rund elf leichten Sturmfluten, meint der Experte.
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Norderney: Sturmflut sorgt für Chaos
„Das Material der Schutzdünen ist immer in Bewegung. Es ist eine Daueraufgabe auf den Inseln, diese Stellen zu überwachen“, sagt Carsten Lippe. Gewisse Maßnahmen werden alle paar Jahre durchgeführt und nach jeder Saison werde geprüft, ob eingegriffen werden muss. Das passiert dann durch Sandaufschüttungen, Sandaufspülungen und mehr.
Aber sind die auf Norderney etwa überfällig? Beim Anblick der Abbruchkanten könnte man das fast vermuten. Aber solche Sandverluste sind erwartbar und normal. „Es besteht keine Gefahr für die Insel“, betont Lippe, „Auf Norderney wurden gerade erst massive Verstärkungsmaßnahmen durchgeführt.“ Mehrere Hunderttausend Kubikmeter Sand sind am Strand aufgeschüttet worden.
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Selbst wenn die Situation drastisch wäre, muss dafür in der Regel auf den Sommer gewartet werden, da für die Maßnahmen nämlich die Sturmflut-Freiheit gewährleistet sein muss, was im Winter nicht möglich ist. Insulaner können beim derzeitigen Anblick jedoch beruhigt sein, denn Grund zur Beunruhigung gibt es nicht. Zudem haben Experten die Strandabschnitte ganzjährig im Blick.