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Norderney: „Enteignung“! Ampel-Vorstoß macht die Insel kaputt – Urlauber freut’s

Auf Norderney wird es brenzlig für Joop Meyer! Steht der Busunternehmer durch den Ampel-Beschluss des Deutschlandtickets vor dem Aus?

Inselbus auf Norderney von Insolvenz bedroht
© IMAGO / Rust

Norderney: Urlaub, Fähre, Strand - alles was du für den Insel-Urlaub wissen musst

Die Norderney ist eine beliebte ostfriesische Insel in der Nordsee. Jedes Jahr lockt sie zahlreiche Touristen und Urlauber an. Im Jahr 2019 verzeichnete die Insel 3,8 Millionen Übernachtungen. Das waren über 120.000 mehr als im Jahr zuvor.

Beben auf Norderney! Steht der örtliche Betreiber der Inselbusse, die Peter Tjaden Nahverkehrs GmbH, bald vor dem finanziellen Ruin? Die neusten Entwicklungen könnten jedenfalls klar dafür sprechen! Der Grund: Ein Gerichtsbeschluss, der Abonnenten des Deutschlandtickets ab sofort berechtigt, das besagte Busangebot auf Norderney kostenfrei mit zu nutzen.

Schon seit 1980 ist die Peter Tjaden Nahverkehrs GmbH Betreiber des zentralen Inselbusses, die den Hafen mit der Stadtmitte und dem Strand verbindet. Bist jetzt mussten Fahrgäste dafür extra in die Tasche greifen, um den Service zu nutzen. Doch damit ist jetzt Schluss, zum Leidwesen von Joop Meyer, der die Rolle des Geschäftsführers der GmbH bekleidet.

Norderney: Deutschlandticket? Nein, danke!

Es ist kein neues Thema für Joop Meyer! Es wurde bereits des Öfteren darüber diskutiert, dass auch in seinen Bussen das Deutschlandticket genutzt werden soll. Für Meyer allerdings absolut inakzeptabel! Bereits vor einigen Monaten gab der Geschäftsführer der Peter Tjaden Nahverkehrs GmbH zu verstehen, dass eine Gültigkeit des Abonnements für ihn enorme bürokratische sowie finanzielle Einbußen bedeuten würde. Damals wetterte er im Gespräch mit „Kreiszeitung“: „Würden wir auch noch den Bürokratiewahnsinn mitmachen, der bei der Umsetzung des Deutschlandtickets hintendran hängt, würde uns das noch mehr Personal und Kosten verursachen.“

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Doch genau dieser „Wahnsinn“ ist für Joop Meyer nun unvermeidlich. Nachdem der zuständige Landkreis nämlich angeordnet hat, dass die Peter Tjaden Nahverkehrs GmbH von der Nutzung des Deutschlandtickets nicht mehr ausgeschlossen ist, zog Joop Meyer für die Peter Tjaden Nahverkehrs GmbH nun erfolglos an das Oberverwaltungsgericht Lüneburg.

Norderney: Eilverfahren schmettert Meyer ab

Denn wie das Oberverwaltungsgericht Lüneburg argumentiert, ist eine Nutzung des Deutschlandtickets auch in den Bussen von Meyer unvermeidlich! Der Hintergrund: Das Allgemeinwohl überwiege gegenüber der freien Berufsausübung. Für den Geschäftsführer ein absolutes Debakel! Gegenüber „Ostfriesen Zeitung“ gibt der zu verstehen: „Diese Entscheidung zwingt uns, das Deutschlandticket entgegen unseren bisherigen rechtlichen und wirtschaftlichen Bedenken umzusetzen.“ Er geht sogar noch weiter und ist der Meinung, dass der Entschluss „überwiegend ideologisch geprägt“ sei und spricht dabei sogar von „Enteignung“. Autsch!

Wie es für den Inselbus wohl weitergeht? Meyer sieht laut „OZ“ eine negative Zukunft für das Unternehmen, da der Entschluss „unser Unternehmen vor erhebliche finanzielle und organisatorische Herausforderungen“, stelle. Aktuell prüft Meyer, „ob es vor dem Hintergrund der aktuellen politischen Gesamtsituation sinnvoll ist, das Verfahren fortzusetzen.“