„Mein Schiff“ Gäste sind oft sehr dankbar und glücklich über ihre Reisen. Wie haben sie es nur geschafft, hier zu sein? Ganz sicher wurde ihnen diese Art zu reisen empfohlen oder sie haben Werbung der Reederei gesehen und sofort gebucht.
Doch ein Gericht hat „Mein Schiff“ einen Strich durch die Rechnung gemacht! Eine umstrittene Werbe-Aussage wird als irreführend eingestuft. Was steckt dahinter und welche Konsequenzen hat das für die Branche?
„Mein Schiff“: Werbe-Aussagen auf der Kippe
In einem aufsehenerregenden Urteil hat das Landgericht Hamburg entschieden, dass die Kreuzfahrtreederei Tui Cruises mit ihrer Werbung zur Klimaneutralität über das Ziel hinausgeschossen ist. Die Formulierung „2050 Dekarbonisierter Kreuzfahrtbetrieb (Net-zero)“, die in einer früheren Version ihrer Website verwendet wurde, wurde als irreführend eingestuft.
Die Deutsche Umwelthilfe (DUH) hatte gegen die Reederei geklagt, und das Gericht stellte fest, dass die Aussage mehrdeutig sei. Ein Gerichtssprecher erklärte, dass diese Formulierung sowohl dahingehend verstanden werden könne, dass im Kreuzfahrtbetrieb im Jahr 2050 CO2-Emissionen vollständig vermieden werden, als auch dahingehend, dass unter Zuhilfenahme von Kompensationsmaßnahmen eine ausgeglichene Bilanz erreicht werde.
„Mein Schiff“: Strenge Regeln für grüne Werbung
Das Urteil hat weitreichende Bedeutung, denn an die Richtigkeit und Klarheit von umweltbezogenen Werbe-Aussagen werden strenge Anforderungen gestellt. Das Gericht betonte, dass es ein „gesteigertes Aufklärungsbedürfnis“ gebe. Tui Cruises steht nun vor der Herausforderung, ob sie gegen das Urteil Berufung einlegt. Ein Sprecher des Unternehmens erklärte: „Die Grafik unseres Fahrplans zur Dekarbonisierung (Klimaschutz Roadmap), die Gegenstand des Verfahrens war, ist bereits seit mehr als einem halben Jahr entsprechend angepasst.“
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Der Bundesgeschäftsführer der DUH, Jürgen Resch, äußerte sich ebenfalls und sagte, dass derlei Werbung in vielen Fällen unzulässig sei. Er bezeichnete das Urteil als richtungsweisend für die Überprüfung solcher Werbe-Aussagen. Die Diskussion um Nachhaltigkeit und Unternehmensverantwortung wird durch dieses Urteil erneut angeheizt, während die Verbraucher weiterhin auf klare und ehrliche Informationen hoffen.