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Lübeck: Restaurants schließen, Gastronomen ziehen trauriges Fazit – „Todesstoß“

Lübeck: Restaurants schließen, Gastronomen ziehen trauriges Fazit – „Todesstoß“

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Kein Lockdown, trotzdem haben viele Restaurants in Lübeck momentan zu. Foto: imago images/Chris Emil Janßen

Die Schüler in Hamburg und Schleswig-Holstein können sich über Herbstferien freuen. Doch nicht nur die Schulen sind aktuell geschlossen. Viele Restaurants in Lübeck tun es den Bildungseinrichtungen gleich.

Viele Läden in Lübeck haben über den Zeitraum der Ferien geschlossen. Ihnen blieb kaum etwas anderes übrig.

Lübeck: Ein harter Sommer liegt hinter ihnen

Wie in so vielen anderen Orten mangelt es der Lübecker Gastronomie an Personal. Ein Restaurantbesitzer erklärt den „Lübecker Nachrichten“, (LN) er „bräuchte die doppelte Anzahl“ an Mitarbeitern, um einzelnen Urlaub zu geben.

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Deshalb hat er sich nun, wie viele andere Restaurants, dazu entschieden, stattdessen allen Mitarbeitern gleichzeitig frei zu geben.

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Das ist Lübeck:

  • Flächenmäßig ist Lübeck die größte Stadt Schleswig-Holsteins
  • Das geschlossene Stadtbild wurde 1987 von der Unesco zum Weltkulturerbe erklärt
  • Die Hansestadt zählt 1800 denkmalgeschützte Gebäude
  • Lübeck zählt rund 220.000 Einwohner

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Viele Restaurants in der Hansestadt hätten einen erfolgreichen Sommer gehabt. Aber auch hier ist der Personalmangel zu spüren gewesen, denn die Saison war mindestens genau so anstrengend wie erfolgreich. Der Besitzer berichtet, er und sein Team hätten bereits seit Mai „voll durchgezogen.“

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Grund für den Personalmangel sei seiner Meinung nach aber gar nicht die Corona-Pandemie, sondern, dass den Leuten seit Jahrzehnten eingeredet werden würde: „Arbeit in der Gastronomie sei nicht wertvoll.“

Ein anderer Restaurantbesitzer bestätigt dies teilweise. Er sagt gegenüber den „LN“: „Den Personalmangel gibt es seit zehn Jahren, Corona war nur der Todesstoß.“

Besitzer aus Lübeck ist verzweifelt

Er könne sogar nachvollziehen, dass viele keine Lust auf die Arbeit in der Gastronomie hätten, „denn es gibt zu viele andere Berufe mit besseren Arbeitszeiten und gutem Gehalt.“

Das klingt schon ein wenig verzweifelt. Da bleibt nur zu hoffen, dass sich die Lage bald wieder bessert.

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Bis dahin gilt es, bei einem Ausflug nach Lübeck nicht verärgert zu sein, wenn das gewünschte Restaurant zu hat, sondern den Mitarbeitern den wohlverdienten Urlaub zu gönnen. (fk)