Es waren üble Szenen, die sich am Mittwochabend in Kiel abgespielt haben: Über die Uferpromenade der Landeshauptstadt zog ein Tornado entlang – mehrere Menschen wurden ins Wasser gespült oder von Gegenständen getroffen und verletzt (MOIN.DE berichtete).
Jetzt hat sich ein Experte zu den Vorfällen in Kiel geäußert. Und was er mitteilt, ist wenig beruhigend.
Kiel: Tornado zog über die Stadt
„So etwas ist absolut nicht vorherzusagen“, sagt der Kieler Diplom-Meteorologe Sebastian Wache von WetterWelt. Entstanden sei der Tornado am Rande Kiels im Stadtteil Meimersdorf.
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Das ist Kiel:
- Kiel ist Landeshauptstadt und auch bevölkerungsreichste Stadt von Schleswig-Holstein
- Hier leben rund 246.300 Menschen
- Die Stadt ist ein bedeutender Stützpunkt der Marine
- Kiel ist bekannt für den Handballverein THW Kiel und den Fußballclub Holstein Kiel
- Jährlich lockt die Kieler Woche viele Besucher an
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Dennoch sind nach Darstellung des Meteorologen Tornados auf dem Wasser zu dieser Jahres nicht ungewöhnlich – auch nicht vor Kiel. Eine wenig beruhigende Einschätzung für diejenigen, die glaubten, das Wetterphänomen käme nur weit entfernt von Deutschland vor. Vor wenigen Wochen erst sorgte ein Tornado in Ostfriesland für große Schäden (hier mehr dazu).
Vier Menschen wurden nach Angaben der Feuerwehr in Kiel schwer verletzt. Drei hätten zudem mittelschwere Verletzungen erlitten, mehrere Menschen seien leicht verletzt worden.
Menschen in Kiel verletzt, Dächer abgedeckt
Insgesamt 60 Helfer waren vor Ort, als der Tornado gegen 18 Uhr über die Kiellinie – eine beliebte Promenade am Ufer – zog. Bei dem Versuch, zwei Ruderboote aus dem Wasser zu retten, seien mehrere Ruderer auf einem Steg überrascht worden, teilte die Feuerwehr weiter mit.
„Sie sind vollständig durcheinander gewirbelt worden und dabei sind auch Leute ins Wasser gefallen.“ Einige hätten umherfliegende Gegenstände an den Kopf bekommen.
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Nach Angaben der Feuerwehr wurden zudem in einem Neubaugebiet in Kiel-Meimersdorf mehrere Dächer abgedeckt. In Kiel-Gaarden seien Ziegel von Dächern gerissen worden.
Kiel: „Das hat alle emotional mitgenommen“
Im Netz waren zahlreiche Videos des Vorfalls zu sehen. „Das ist ja der Hammer“, hörte man eine Stimme beim Anblick des Wetterphänomens auf einem Twitter-Video.
Der Vorsitzende des Ersten Kieler Ruder-Clubs von 1862, Bernd Klose, sagte: „Es sind Menschen betroffen. Das ist traurig.“ Rund um den Verein erinnerten am späten Abend ein umgestürzter Baum, abgerissene Äste oder ein umgekippter Müllbehälter an das heftige Ereignis.
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„Da ist viel durch die Gegend geflogen“, sagte ein Mitarbeiter eines nahen Lokals. „Das hat alle emotional mitgenommen.“ (dpa/mk)