Nordsee-Inseln wie Sylt, Amrum, Föhr und Helgoland locken Besucher das ganze Jahr über an die deutsche Küste. Doch vor allem in den Sommermonaten, wenn man in der Nordsee baden kann, ohne es „Eisbaden“ nennen zu müssen, sind die Inseln gut besucht.
Doch Helgoland erlebt gerade einen regen Ansturm an Besuchern – lange vor der Hauptsaison – ganz zur Freude etlicher Insel-Liebhaber.
Im Anflug auf Helgoland
Besonders die „Lange Anna“ ist ein wahrer Besucher-Magnet auf Helgoland. Sie ist ein 47 Meter hohe Brandungspfeiler im Nordwesten der Insel, der aus 25.0000 Tonnen rotem Bundsandstein besteht. Die „Lange Anna“ gilt als Wahrzeichen Helgolands. Doch nicht nur ihr imposanter Anblick lockt Besucher an, sondern auch die vorübergehenden Bewohner des Brandungspfeilers sind ein wahrer Hingucker.
Da Helgoland die einzige Insel Deutschlands im offenen Meer ist, kommen hier Hochseevögel zum Brüten zusammen. Bisher wurden 370 Vogelarten rund um die „Lange Anna“ nachgewiesen. Doch das letzte Jahr war hart für die Basstölpel und ihre Liebhaber – die Vogelgrippe zeichnete ein Bild, das traurig machte (MOIN.DE berichtete). Zum ersten Mal hatte die Seuche die Insel während der Brutzeit im Sommer erreicht. Im Sommer 2022 waren auf Helgoland über 500 ausgewachsene Vögel und rund 650 Jungtiere gestorben.
Vor Kurzem berichteten Urlauber, erste Basstölpel gesehen zu haben, die im Anflug auf Helgoland waren (>>hier mehr) – ein Grund zur Freude. Mittlerweile füllen sich die Felsen auf Helgoland. Aufnahmen halten alles fest.
Helgoland: Grund zur Hoffnung
Der Ansturm der Vögel auf die Felsen von Helgoland sorgt für viel Freude und Hoffnung. Hoffnung, dass die Bestände sich in diesem Jahr von der Seuche erholen können.
Mehr News von der Nordsee-Küste:
- Nordsee: Geplanter Besuch nimmt tragische Wendung – was dann passiert, ist ergreifend
- Norderney: Keine Bade-Saison? Die Lage ist ernst – und erfordert drastische Maßnahmen
- Nordsee: Dramatische Rettung vor Helgoland – Marinesoldat in großer Gefahr
Der Verein Jordsand hat die Situation genau im Blick. Schutzgebietesbeteurer, Elmar Ballstaedt, will ein „ganzjähriges Monitoring“ durchführen und weitere Maßnahmen zum Schutz der Vögel entwickeln. Die toten und kranken Tiere schnell abzusammeln soll unter anderem dazu beitragen, einen erneuten Ausbruch während der Brutzeit möglichst klein halten zu können.