Seit inzwischen zehn Jahren diskutieren Gegner und Befürworter im Dialogforum über den Bau der Beltquerung, einen rund 18 Kilometer langen Straßen- und Eisenbahntunnel, der Fehmarn und die dänische Insel Lolland voraussichtlich ab 2029 miteinander verbinden soll.
Die Gegner lehnen das Vorhaben auf Fehmarn unter anderem wegen der hohen Kosten sowie der Belastung der Umwelt durch die Bauarbeiten und das steigende Verkehrsaufkommen ab. Zum zehnjährigen Jahrestag des Dialogforums gibt es deshalb jetzt eine gemeinsame Forderung an die Politik – und Lob zurück.
Fehmarn: Neue Forderung an die Politik
Das Dialogforum Feste Fehmarnbeltquerung hat von der Landesregierung und der Deutschen Bahn gefordert, Risiken und Belastungen für die Region durch das geplante Verkehrsprojekt weiter zu minimieren.
Das Land und der Kreis Ostholstein müssten alle Möglichkeiten zur wirtschaftlichen Entwicklung ausschöpfen, heißt es in einem „Fehmaraner Beschluss“, der auf der Sondersitzung zum zehnjährigen Bestehen des Forums am Donnerstag verabschiedet wurde.
Lob für das Dialogforum auf Fehmarn
Schleswig-Holsteins Ministerpräsident Daniel Günther (CDU) würdigte die Arbeit, die das Dialogforum bisher geleistet habe. „Wir haben uns gemeinsam für zusätzliche Trassenvarianten stark gemacht und Einfluss auf die Streckenführung nehmen können“, sagte er.
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Das ist Fehmarn:
- Fehmarn ist nach Rügen und Usedom die drittgrößte Insel Deutschlands
- Es ist die einzige Ostsee-Insel Schleswig-Holsteins
- Die Fehmarnsundbrücke, die Fehmarn mit dem Festland verbindet, ist 963 Meter lang
- Fehmarn zählt rund 12.600 Einwohner
- Auf der Insel gibt es vier Naturschutzgebiete
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Darüber hinaus sei es auch gelungen, vom Bundestag fast eine Viertelmilliarde Euro für zusätzlichen Lärmschutz entlang der geplanten Bahnstrecke von Lübeck nach Fehmarn zu erhalten, sagte Günther.
Das Dialogforum war 2011 auf Initiative des damaligen Ministerpräsidenten Peter Harry Carstensen (CDU) gegründet worden. Ziel war es, einen transparenten Dialog zwischen Land und der Deutschen Bahn als Vorhabenträger einerseits und den Bürgern in der Region andererseits zu gewährleisten.
Fehmarn: Gegner und Befürworter des Mega-Projekts an einem Tisch
„Bei uns geht es auch mal hart zur Sache, aber das ist ja auch unsere Stärke“, sagte der Sprecher des Dialogforums, Christoph Jessen. Es sei schon etwas Besonderes, dass es das Forum auch nach zehn Jahren noch gebe und dass auch die erbitterten Gegner des Projektes noch mit am Tisch säßen, sagte er.
„Ziel des Dialogforums ist es nicht, die Gegner zu überzeugen“, sagte Schleswig-Holsteins Verkehrsminister Bernd Buchholz (FDP). „Die Befürworter aber auch nicht.“
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Im November 2020 hatte das Bundesverwaltungsgericht sämtliche Klagen gegen das Verkehrsprojekt abgewiesen. (dpa/mk)