Eine Vorhaben, das auf Fehmarn schon lange für Zündstoff sorgt: Der Fehmarnbelt-Tunnel, der die Insel unterirdisch mit dem dänischen Rødby verbinden soll. Nun regt sich neuer Protest, dem sich mehr als 50.000 Menschen anschließen.
Die „Beltretter“ auf Fehmarn setzen sich für die Riffe in der Ostsee ein, die durch die Bauarbeiten zum Mega-Projekt gefährdet sind.
Fehmarn: Beltretter fürchten um Ostsee-Riffe
„Wir fürchten um die Existenz der seltenen Riffe, denn genau in diesem Gebiet soll der Fehmarnbelt-Tunnel gebaut werden. Die Baugenehmigung ist bekanntlich bereits erteilt, allerdings muss insbesondere die Kieler Landesregierung noch eine Lösung für die Riffe finden“, heißt es in einer Pressemitteilung der „Beltretter“.
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Das ist Fehmarn:
- Fehmarn ist nach Rügen und Usedom die drittgrößte Insel Deutschlands
- Es ist die einzige Ostsee-Insel Schleswig-Holsteins
- Die Fehmarnsundbrücke, die Fehmarn mit dem Festland verbindet, ist 963 Meter lang
- Fehmarn zählt rund 12.600 Einwohner
- Auf der Insel gibt es vier Naturschutzgebiete
- Der 17,6 Kilometer lange Fehmarnbelttunnel soll Fehmarn mit der dänischen Insel Lolland verbinden; die Eröffnung ist für 2029 geplant
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Das Bündnis fordert die Politik auf, dass dies unter Einbindung der Öffentlichkeit geschieht. „Der Schutz der Ostsee und der wertvollen Riffe ist von höchstem öffentlichen Interesse.
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Wie im Zuge des drohenden Tunnelbaus mit ihnen umzugehen ist, darf nicht in Hinterzimmern zwischen Tunnelbaukonzern und dem Kieler Verkehrsministerium ausgekungelt werden“, fordert „Beltretter“-Sprecherin Karin Neumann.
Fehmarn: 50.000 Menschen geben ihre Stimme ab
Laut der „Beltretter“ befinden sich entlang des geplanten Streckenverlaufs einzigartige Riffe, deren Funktion für das Ökosystem Ostsee elementar seien. Durch die Bauarbeiten wären sie akut gefährdet.
Erst durch das Eingreifen des Natuschutzbunds Deutschland e.V. (NABU) und des Kieler Umweltministeriums seien die Riffe von Tauchern festgestellt worden.
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Das Bundesverwaltungsgericht in Leipzig hatte dem Bau des Tunnels im vergangenen Herbst zugestimmt, die Verantwortlichkeit für den Umgang mit den Riffen allerdings zurück an die Planer und das schleswig-holsteinische Verkehrsministerium übergeben.
Mit einer Petition wollen die Beltretter die Tunnelplaner und das Verkehrsministerium nun zum Handeln bewegen. Bereits mehr als 50.000 Menschen haben die Aufforderung auf der Plattform change.org unterzeichnet. (mik)