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„DAS!“ im NDR: Bettina Tietjen diskutiert mit Ex-Ministerin, die hat eine klare Position – „Unfair“

„DAS!“ im NDR: Bettina Tietjen diskutiert mit Ex-Ministerin, die hat eine klare Position – „Unfair“

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„DAS!“ im NDR mit Bettina Tietjen (r.) und Kristina Schröder. Foto: Screenshot NDR / „DAS!“

Einen hochkarätigen Gast konnte Moderatorin Bettina Tietjen am Freitagabend bei „DAS!“ im NDR begrüßen: Die immer wieder streitbare Ex-Familienministerin Kristina Schröder.

Der 44-Jährigen selbst ist bestens bewusst, dass sie mit ihrer Meinung immer wieder aneckt. Besonders, wenn sie konservativ besetzte Positionen vertritt und dafür heftigen Gegenwind zu spüren bekommt. Zum Beispiel bei „Hotspot-Themen“ wie „Migration und Flüchtlinge, bei vielen identitätspolitischen Themen, der Situation von Minderheiten oder jetzt auch in der Pandemie“, wie Kristina Schröder bei „DAS!“ im NDR sagt.

DAS!“ im NDR: Moralisch niedergemacht?

Ihrer Meinung nach werden sie und andere dann ohne Gegenargumente „niedergemacht. Dann wird moralisch herabgemindert“.

Es gibt aber noch ein Thema, das weder Migration noch Minderheiten oder das Coronavirus betrifft, bei dem Kristina Schröder aneckt: Frauenrechte. Sie selbst brachte es mit 32 Jahren zur Ministerin, eine beachtliche Leistung.

Ausgerechnet für die „Frauenpolitische Community“, wie Kristina Schröder sie nennt, waren ihre Positionen jedoch oft „blasphemisch“. Dort sei sie eine Reizfigur gewesen und das habe sie auch gespürt.

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Von ihrem Kurs habe sie das nicht abgebracht, so die Ex-Ministerin bei „DAS!“ im NDR – sagt aber auch ehrlicherweise: Es setzte ihr schon zu. Im Urlaub habe sie Schlagzeilen gelesen, in denen stand, dass ausgerechnet sie die „Feindin aller Frauen“ sei. Da habe sie sich schon überlegt, ob sie den einen oder anderen politischen Kampf auch noch führen solle.

DAS!“ im NDR: Ex-Ministerin verteidigt ihre Positionen

Kristina Schröder und die Frauen- und Männerrechte. Ein Thema, das Bettina Tietjen so schnell nicht ruhen lassen kann. Dafür ist es zu spannend und zu prägend für die Karriere der Pinnebergerin, die heute für die „Welt“ Kolumnen schreibt.

So erwähnt die Moderatorin, dass Kristina Schröder sich zwar immer für Gleichberechtigung eingesetzt habe – aber „sie haben immer gesagt, sie sind keine Feministin. Sie haben sogar mal gesagt, Feminismus ist eine quasi religiöse Weltanschauung. Das ist ja irgendwie ein Widerspruch, oder?“

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Mehr zu „DAS!“ im NDR:

  • Seit dem 2. Januar 1991 ist die Talksendung im NDR zu sehen.
  • Die Moderatoren Bettina Tietjen, Inka Schneider und Hinnerk Baumgarten führen abwechselnd durch das Programm.
  • Bekannt ist die Sendung auch unter dem Namen „Das Rote Sofa“, auf dem die Gäste Platz nehmen.
  • 2012 sorgte eine „DAS!“-Sendung für Aufsehen, bei der Jenny Elvers-Elbertzhagen offenbar unter Alkoholeinfluss stand.
  • Die Sendung wird täglich von 18:45 Uhr bis 19:30 Uhr ausgestrahlt.

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Daraufhin wird die Ex-Ministerin deutlich: „Ich stehe für Gleichebrechtigung, aber nicht für Gleichstellung.“

Man solle nicht permanent erzieherisch in das Leben der Menschen eingreifen. Damit gemeint ist vor allem die Thematik rund um die Frauenquote. „Wenn am Ende Männer und Frauen ungleich sind“, wisse sie nicht, was daran schlimm sei, auch wenn Frauen vielleicht „weniger in Führungspositionen“ vertreten seien.

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Die CDUlerin setzt sich für eine sogenannte „Flexi-Quote“ ein. Demnach sollen Unternehmen sich selbst verschreiben, wie hoch die Frauenquote bei ihnen sein soll. „Sie glauben allen Ernstes daran, dass das funktionieren würde, wenn Unternehmen selber entscheiden können? Man sieht doch an der jetzigen gesetzlichen Regelung, die hat richtig was gebracht, der Anteil von Frauen in Führungspositionen ist doch stark gestiegen“, so Bettina Tietjen.

„Weil man sich eben an Gesetze hält“, entgegnet Kristina Schröder. Und gibt dann eine fast schon flammende Rede für Männerchancen von sich – wohl genau der Grund, weshalb sie in der „Frauenpolitischen Community“ nicht gut wegkommt.

DAS!“ im NDR: Kristina Schröder und die Männerchancen

Eine staatliche Frauenquote würde nämlich nach ihrer Meinung die Chancen für Männer in einem Unternehmen empfindlich schmälern. Diese würden in Haftung genommen für Vorteile, die andere Männer früher hatten. „Das halte ich für unfair“ – auch junge Männer heute hätten nur das eine Leben.

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„Man muss ja sehen, dass es vorher jahrzehntelang genau umgekehrt war“, entgegnet Bettina Tietjen mit einem Lächeln und macht nicht das erste Mal den Eindruck, dass auch sie bei dem Thema möglicherweise nicht ganz auf Wellenlänge mit der Ex-Ministerin ist.

Doch Kristina Schröder bleibt dabei: Sie halte es für problematisch, dass der Staat mit einer Frauenquote die Männer bewusst benachteilige. (rg)