Das Corona-Virus und insbesondere die Omikron-Variante greift in Hamburg und im Norden um sich. Die Ausbreitung der Infektion ist weiterhin ein Thema und über den Umgang mit der Lage herrscht große Uneinigkeit.
Gleichzeitig nehmen Proteste und Gewalt gegen Polizisten insbesondere in Mecklenburg-Vorpommern zu. Für die Verordnungen zur Eindämmung des Virus gibt es jedoch Aufatmen: Im Frühling sollen in Hamburg und im gesamten Norden die Corona-Maßnahmen gelockert werden.
Alle wichtigen Corona-Entwicklungen im Norden und Hamburg findest du hier in unserem News-Blog.
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Dienstag, 22. Februar
17:00 Uhr: Schleswig-Holstein ermöglicht Impf-Termine mit Novavax
Corona-Impfungen mit dem neuen Impfstoff Novavax sollen in Schleswig-Holstein von Samstag an möglich sein. Voraussetzung sei, dass Novavax rechtzeitig geliefert werde, teilte Gesundheitsminister Heiner Garg (FDP) am Dienstag mit.
Geplant seien zunächst „open-house“-Impfangebote in den Impfstellen des Landes. Später sind dann auch Termine buchbar – von Donnerstag an (gegen 10.00 Uhr) können sie über www.impfen-sh.de gebucht werden, erste buchbare Termine werden für den 2. März eingestellt.
Zu Beginn werden nach Angaben des Ministeriums 24.000 Dosen für die Impfstellen sowie rund 12.000 Dosen für die offenen Impfaktionen zur Verfügung gestellt. Daneben erhalten die mobilen Teams Impfstoff für offene Impfaktionen. Weitere Dosen werden für Zweitimpfungen zurückgestellt.
Novavax könnte eine Alternative für Menschen sein, die sich nicht mit den bisherigen mRNA-Impfstoffen von Biontech und Moderna impfen ließen. Der Novavax-Impfstoff basiert auf einem anderen Verfahren.
Montag, 21. Februar
18.00 Uhr: Beschränkungen im Norden fallen – doch eine Lockerung wollen viele nicht
Bund und Länder haben vereinbart, dass die allermeisten Corona-Einschränkungen bis zum 20. März fallen sollen – damit dürfen auch Hamburg und der Norden aufatmen. Die bundesweite Rechtsbasis für solche Maßnahmen läuft am 19. März aus.
Die Maskenpfllicht soll zwar bestehen bleiben – zum Beispiel in Innenräumen, Bussen und Bahnen. Eine Umfrage dazu kommt nun zu einem überraschenden Ergebnis. Trotz dem großen Wunsch nach Normalität und dem Ende aller Corona-Maßnahmen gibt jeder zweite Befragte an, auch bei einem Wegfall der Maskenpflicht weiterhin eine Maske zu tragen. Das ergab eine repräsentative Umfrage des Meinungsforschungsinstituts Insa.
52 Prozent der Befragten an, auch ohne Pflicht an der Maske festzuhalten – vor allem im öffentlichen Nah- und Fernverkehr, im Einzelhandel und bei „körpernahen Dienstleistungen“. Eine Mehrheit ist zudem dafür, dass die Maskenpflicht auch über den 20. März hinaus beibehalten wird.
16.49 Uhr: MV will lockern – trotz Mega-Inzidenzen und Warnstufe Rot
Ab heute gilt in Mecklenburg-Vorpommern die Corona-Ampelstufe Rot. Am Samstag lag die Sieben-Tage-Inzidenz der Hospitalisierungen laut der risikogewichteten Einstufung durch das Landesamt für Gesundheit und Soziales den dritten Tag in Folge landesweit über dem Schwellenwert von 9.
Ab dem 21. Februar sind deshalb in Mecklenburg-Vorpommern u.a. folgende Bereiche geschlossen bzw. untersagt:
- Freizeitparks
- Indoor-Spielplätze und Indoor-Freizeitaktivitäten
- Zirkusse
- Volksfeste und Spezialmärkte (ohne überwiegenden Verkauf von Lebensmitteln)
- Schwimm- u. Spaßbäder (außer Schwimmkurse, Schwimmunterricht, vereinsbasierter Sport in geschlossenen Übungsgruppen, Nutzung interner Anlagen durch Beherbergungsgäste)
- tourismusaffine Dienstleistungen im Innenbereich (außer Reisebus-Tourismus und Fahrgastschifffahrt)
Geöffnet bleiben können u.a. Theater, Kinos, Museen, Musikschulen, Innenbereiche von Zoos (Außenbereiche ohne Einschränkungen) und soziokulturelle Zentren unter Berücksichtigung der 2G-Plus-Regelung. Auch der Wettkampf- und Spielbetrieb im Vereinssport ist in Stufe Rot möglich.
Gelockert werden soll trotzdem, wie heute während einer Sondersitzung beschlossen wurde: Noch in dieser Woche weitere Corona-Beschränkungen wegfallen. Wenige Tage nach der Bund-Länder-Übereinkunft zur Lockerungen der Schutzvorschriften forderte der Landtag in Schwerin die Landesregierung am Montag mit großer Mehrheit zu einer fristgerechten und vollständigen Umsetzung des Stufenplans auf.
Vize-Regierungschefin Simone Oldenburg (Linke) machte deutlich, dass sie trotz des aktuell noch hohen Infektionsgeschehens im Land ein baldiges Ende der harten Corona-Schutzvorschriften für gerechtfertigt hält.
Zu den geplanten Lockerungen gehören vom 4. März an 3G in Gastronomie und Hotellerie und ab Anfang März mehr Gäste bei Großveranstaltungen sowie offene Clubs und Discos.
Bis zum 20. März sollen dann bundesweit alle einschneidenden Auflagen wegfallen, sofern es die Situation in den Kliniken zulässt. Ein «Basisschutz» mit Maskenpflicht in Innenräumen, Bussen und Bahnen sowie mit Tests soll aber über das Datum hinaus möglich sein.
Sonntag, 20. Februar
19.45 Uhr: Eskalation auf dem Hamburger Kiez? So lief die erste Partynacht nach Maßnahmen-Lockerung
Nachdem die Regeln auch für das Partyleben, in Clubs und Bars, gelockert worden sind, ist das Fazit für viele besonders spannend. Die Reeperbahn in Hamburg wurde im Norden insbesondere ins Visier genommen.
Zuvor war lange in Hamburg abends ab 23 Uhr Schluss, egal ob auf Partys, im Kino oder im Restaurant. Grund war die wegen der Corona-Pandemie beschlossene Sperrstunde. Seit Samstag dürfen Menschen – rein theoretisch – wieder bis tief in die Nacht feiern, essen, zusammen sein.
Hat man das in Hamburg gleich am ersten Abend gespürt? Die Einschätzung des Lagediensts der Hamburger Polizei: nein. Explodierende Besucherzahlen oder große Menschenansammlungen hätte es nicht gegeben, teilte ein Sprecher der „Morgenpost (MOPO)“ mit.
„Nur im Bereich St. Pauli war etwas mehr los, aber noch immer nichts im Vergleich zu Vor-Corona-Zeiten.“ Die Polizei hätte keine nennenswerten Einsätze gehabt, keine Auswirkungen oder besonderen Vorkommnisse beobachten können. Die Polizei wird die kommenden Wochen das Geschehen an neuralgischen Party-Hotspots trotzdem weiter mit Augenmaß im Blick haben.
16.00 Uhr: Herbe Kritik zur Entscheidung des Hamburger Senats
Nachdem sich Bund und Länder auf Lockerungen der Corona-Beschränkungen geeinigt haben, gibt es erneut Kritik an der Absage des Hafengeburtstags. Ursprünglich sollte er 6. bis 8. Mai stattfinden. Hamburgs Tourismusverband ruft den Senat dazu auf, die Entscheidung zu überdenken.
Samstag, 19. Februar
17.40 Uhr: Hamburgs Innensenator mit klarer Ansage – „Noch mehr Wahrnehmung verschaffen“
Hamburgs Innensenator Andy Grote möchte als eine Konsequenz aus der Corona-Pandemie die Rolle des Sports auf Bundesebene stärken. Dazu hat der SPD-Politiker mit seinem rheinland-pfälzischen Amts- und Parteikollegen Roger Lewentz, Vorsitzender der Sportministerkonferenz, zu einer außerordentlichen Sportministerkonferenz am 7./ 8. April in die Hansestadt eingeladen.
„Ich bin überzeugt davon, dass wir dem Sport auf Ebene der Bundespolitik noch mehr Wahrnehmung verschaffen können”, sagte Grote in einem Interview mit dem „“.
Der Sport sei in den Corona-Beschlüssen der Ministerpräsidentenkonferenz „nur kurz oder gar nicht vorgekommen, und wenn, dann eher als Risikofaktor”, kritisierte er. Das werde der Bedeutung des Sports in dieser Gesellschaft und auch in dieser Pandemie nicht gerecht.
„Von der Sitzung in Hamburg soll ein Aufbruchsignal ausgehen. Wir wollen künftig häufiger tagen, nicht nur wie bisher einmal im Jahr, anlassbezogen möglicherweise mehr als zweimal im Jahr”, meinte Grote. Auch Bundesinnenministerin Nancy Faeser (SPD), in deren Ressort die Zuständigkeit für den Sport fällt, werde nach Hamburg kommen.
Die Botschaft der Konferenz solle sein, „dass wir für eine gute Entwicklung unserer Gesellschaft auf die Kraft des Sports nicht verzichten können, in diesen Zeiten noch weniger als vorher”, sagte Grote. Der Sport gehöre „auf der politischen Agenda weiter nach oben”.
Freitag, 18. Februar
18.45 Uhr: Auch in Hamburgs Schulen ist wieder mehr möglich!
Die Corona-Auflagen an Hamburgs Schulen werden ab Montag etwas gelockert. So wird der Sportunterricht wieder ohne Einschränkungen erlaubt. Bislang mussten die Schülerinnen und Schüler eine Maske tragen.
Zudem dürfen Jahrgangsübergreifende Kurse wieder stattfinden. Es bleibe jedoch mindestens bis zu den Märzferien am 5. März bei der Maskenpflicht im Schulgebäude und bei den Corona-Tests drei Mal in der Woche. Auch werde weiter regelmäßig gelüftet und die Lüftungsgeräte in allen Unterrichtsräumen blieben in Betrieb.
Ab Samstag wird in Hamburg auch die Sperrstunde, das Alkoholverkaufsverbot ab 22 Uhr sowie die Kontaktbegrenzung für Geimpfte und Genesene final fallen. Auch alle Beschränkungen auf öffentlichen Spielplätzen entfallen. Diese durften bis dato von unter Siebenjährigen nur in Begleitung eines Sorgeberechtigten genutzt werden. Das Abstandsgebot für Erwachsene und Jugendliche ab 14 Jahren fällt ebenfalls weg.
Donnerstag, 17. Februar
11.03 Uhr: Massenausbruch! Mehrere Menschen tot – Pflegekräfte erheben schwere Vorwürfe
Nach einem Corona-Ausbruch in einem Seniorenheim in Tarp (Kreis Schleswig-Flensburg) ist ein weiterer Bewohner im Zusammenhang mit einer Corona-Infektion gestorben. „Es handelt sich bei dem Verstorbenen um eine 80-jährige Person“, teilte der Kreis Schleswig-Flensburg mit.
Damit sind in dem Heim seit dem Ausbruch vergangene Woche sieben Menschen im Alter von 80 bis 95 Jahren gestorben. Angaben zu Vorerkrankungen lagen dem Kreis in allen Fällen zunächst nicht vor.
Bei PCR-Tests von 86 Bewohnern sowie 87 Beschäftigten der Einrichtung waren Ende vergangener Woche 65 Bewohner und 25 Beschäftigte positiv auf das Corona-Virus getestet worden. Nahezu alle Bewohner und Mitarbeiter des Heimes sind den Angaben zufolge dreifach geimpft.
Gegenüber dem „Flensburger Tageblatt“ erhob eine Pflegekraft aus dem Heim, die anonym bleiben möchte, schwere Vorwürfe. So sei das Personal dort nach und nach weggebrochen und die versprochene Hilfe nicht gekommen.
Wegen Unterbesetzung hätten Patienten teilweise nicht mehr richtig versorgt werden können. Mitarbeiter seien zum Teil alleine für einen kompletten Wohnbereich zuständig gewesen und dafür, das Essen und Trinken auszuteilen.
Das Unternehmen widersprach den Vorwürfen gegenüber der Zeitung. Ein ebenfalls anonymer Hausarzt bestätigte sie hingegen. „Ich würde nicht ausschließen, dass durch Pflegemangel Leute zu Tode gekommen sind“, sagt er sogar.
Mittwoch, 16. Februar
18.18 Uhr: Anstehende Lockerungen überall – DAS gilt im Norden
Bund und Länder haben am Mittwoch weitreichende Lockerungen in der Corona-Pandemie beschlossen. In drei Stufen sollen viele der jetzigen Einschränkungen wegfallen. So soll der bereits angekündigte erste Schritt weiter umgesetzt werden: Die Neuerungen bei den Kontaktbeschränkungen und die Aufhebung der 2G-Regel im Handel. Beides ist im Norden bereits angekündigt und umgesetzt worden.
Zudem soll der Zugang zur Gastronomie und zu Beherbergungen ab dem 4. März mit der 3G-Regel (geimpft, genesen, getestet) möglich sein. Dann sollen auch Diskotheken und Bars mit einer 2G-Plus-Regel wieder öffnen können und neue Obergrenzen für Großveranstaltungen gelten.
Im Außenbereich sind das 25.000 Besucher oder bis zu 75 Prozent Auslastung und in Innenräumen 6.000 Menschen oder eine maximale Auslastung von 60 Prozent.
Ab dem 20. März entfallen dann „alle tiefgreifenderen Schutzmaßnahmen“. Dann sollen lediglich Basis-Maßnahmen wie Maskenpflicht in Bussen, Bahnen und Handel gelten. Auch die Homeoffice-Pflicht soll dann auslaufen.
„Der MPK-Beschluss unterstreicht noch einmal, dass die Experten, dass Bund und Länder davon ausgehen, dass wir vorerst die letzte problematische Welle überstanden haben“, sagte Hamburgs erster Bürgermeister Peter Tschentscher zur Lage in Hamburg.
Tschentscher weiter: „Wir müssen jetzt gedanklich aus der früheren Phase der Pandemie in diese neue Phase hineinkommen und akzeptieren, dass wir uns dem Leben wieder unbefangener zuwenden können.“ Voraussetzung sei dafür aber weiterhin, einen möglichst hohen Immunschutz in der Bevölkerung zu erreichen. Dies sei nur mit einer hohen Impfquote möglich.
Dienstag, 15. Februar
16.18 Uhr: Weitere Lockerungen für Schleswig-Holstein – in diesem Bereich fallen sogar alle Beschränkungen
Bislang gilt für Treffen mit Teilnehmern, die geimpft oder genesen sind, eine Obergrenze von zehn Personen. Ab dem 19. Februar sollen hierbei, egal ob private Treffen oder in Restaurants, alle Beschränkungen wegfallen. Sind Ungeimpfte dabei, gilt bei privaten Treffen ab dann eine Obergrenze von 25 Teilnehmern.
Daniel Günther (CDU) kündigt zudem an, dass in Schleswig-Holstein auch Ungeimpfte ab dem 3. März an wieder an weiten Teilen des öffentlichen Lebens teilnehmen sollen dürfen. Voraussetzung ist hierbei ein negativer Test. Diese Regel gilt dann unter anderem für Gaststätten und Hotels, für Sport, Freizeit und Kultur sowie körpernahe Dienstleistungen.
In einem dritten Schritt soll ab dem 20. März unter anderem in den oben genannten Bereichen auch die 3G-Regel fallen. Zudem soll die Maskenpflicht an den Schulen in Schleswig-Holstein spätestens zu Beginn der Osterferien Anfang April aufgehoben werden.
14.20 Uhr: Kontaktbeschränkungen sollen gelockert und Sperrstunde in Hamburg aufgehoben werden
In der Hamburger Landespressekonferenz gab Senatssprecher Marcel Schweitzer heute weitere Informationen über den zukünftigen Umgang mit den Maßnahmen bekannt. Die Abschaffung der 2G-Regel im Einzelhandel sei bereits umgesetzt. „Nun sollen die Kontaktbeschränkungen im privaten Bereich gelockert und die Sperrstunde in der Gastronomie aufgehoben werden,“ so Schweitzer. Dies solle voraussichtlich bereits zum Wochenende umgesetzt werden. Wie es dabei um das Alkoholverkaufsverbot steht, konnte Senatssprecher Marcel Schweitzer noch nicht sagen.
In der kommenden Woche wird Hamburg auch den Impfstoff Novavax erhalten, ob es eine Warteliste für den Impfstoff gibt, konnte Schweitzer nicht beantworten. Doch Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter von Einrichtungen, die der Impfpflicht unterliegen, sollen bevorzugt die Möglichkeit haben, sich mit Novavax impfen zu lassen.
In welchen Bereichen und zu welchem Zeitpunkt weitere Öffnungsschritte erfolgen, wird morgen zwischen Bund und Ländern beraten.
Montag, 14. Februar
19.54 Uhr: Schleswig-Holstein möchte weitere Corona-Lockerungen angehen – „Absolut verantwortbar“
Schleswig-Holstein steuert in der Corona-Pandemie weitere Öffnungsschritte ab Anfang März an. Ministerpräsident Daniel Günther (CDU) signalisierte vor dem Bund-Länder-Gipfel am Mittwoch Lockerungsbereitschaft. Das Land werde ab dem 3. März „einen großen Schritt in Richtung Normalität machen“, sagte Günther am Montag in Kiel. „Das ist absolut verantwortbar.“ Die Zahlen im Land bewegten sich mittlerweile deutlich nach unten.
Über konkrete Schritte ist die Koalition aus CDU, Grünen und FDP noch im Gespräch. Bund und Länder erwägen einen Drei-Stufen-Öffnungsplan. Demnach könnten bis 20. März Einschränkungen des gesellschaftlichen, kulturellen und wirtschaftlichen Lebens schrittweise fallen. Das geht aus einem Vorschlag hervor, den das Kanzleramt mit dem Vorsitz der Ministerpräsidentenkonferenz abgestimmt hat. Danach soll aber noch an Basismaßnahmen wie dem Tragen medizinischer Masken festgehalten werden.
Auch die Hamburger CDU fordert angesichts sinkender Corona-Zahlen eine Lockerung der Maßnahmen. „Dazu zählen für uns im Kern die Aufhebung der Kontaktbeschränkungen für Geimpfte und Genesene“, sagte Fraktionschef Dennis Thering am Montag. Zudem sollten dort, wo Maskenpflicht gilt, weitere Zugangsbeschränkungen aufgehoben werden – etwa in Bussen und Bahnen, in Einrichtungen oder bei Veranstaltungen. Auch die Sperrstunde solle wegfallen.
Die geltenden Corona-Regeln des rot-grünen Senats seien unübersichtlich und für viele Bürger nicht mehr zu verstehen, sagte der gesundheitspolitische Sprecher der Fraktion, Stephan Gamm. „Wir wollen diese auf null setzen und klar verständlich neu formulieren.“
Sonntag, 13. Februar
14.50 Uhr: Ministerpräsident Günther – Bis Ostern Maskenpflicht-Ende angehen
Schleswig-Holsteins Ministerpräsident Daniel Günther (CDU) hat in der Corona-Pandemie ein Ende der Maskenpflicht in Aussicht gestellt. Das sei zwar erst der letzte Lockerungsschritt, und einen genauen Zeitpunkt könne man noch nicht nennen, „weil diese Schutzfunktion gerade gegenüber vulnerablen Gruppen schon eine wichtige ist“, sagte der CDU-Politiker dem Fernsehsender Welt. „Aber auch das ist ein Weg, den wir jetzt beschreiten müssen – und je heller es wird, je mehr Ostern auch naht, glaube ich, können wir auch solche Schritte ins Auge fassen.“
Medizinische Experten hatten Lockerungen von Corona-Schutzmaßnahmen nur für vertretbar erachtet, wenn eine FFP2-Maskenpflicht zumindest in Innenräumen besteht und allemal zum Schutz von Risikogruppen. Der als eher lockerungsgeneigt geltende Virologe Hendrik Streeck hatte davon gesprochen, dass im Sommer seiner Ansicht nach auf Masken verzichtet werden könne.
13.45 Uhr: UKE-Professor: Corona nicht jeden Tag auf die Titelseite
Der Hamburger Psychosomatiker Bernd Löwe rät zu einem gelasseneren Umgang mit der Corona-Pandemie. „Gerade nimmt Covid-19 einen zu großen Bestandteil in unserem Leben ein, der Fokus auf das Virus beeinflusst uns massiv in unserem Tun und in unserer Wahrnehmung“, sagte der Klinikdirektor am Universitätsklinikum Eppendorf (UKE) dem „Hamburger Abendblatt“ (Montag). „Wir müssen dekatastrophisieren.“ Dabei verwies der Facharzt auf die Impfungen und eine ungefährlichere Variante des Virus.
Seiner Überzeugung nach sollte die Politik rational informieren und die vielen anderen wichtigen Themen stärker in den Mittelpunkt rücken. Wichtige Fragen wie der Umwelt- oder Klimaschutz seien in der Pandemie fast in den Hintergrund getreten. Die Wahrnehmung müsse sich wieder weiten – auch in den Medien. „Corona gehört nicht jeden Tag auf die Titelseite.“ Covid-19 werde Teil des Lebens und damit auch Teil des allgemeinen Lebensrisikos sein.
Nach Löwes Ansicht wirkt Angst sich auch körperlich aus. Long Covid sei sehr komplex. Auch die Psyche spiele eine große Rolle. Er verwies auf eine Studie aus Frankreich. Danach beeinflusse der Glaube, an Covid-19 erkrankt gewesen zu sein, die langfristigen Körperbeschwerden stärker als die tatsächliche Infektion.
Samstag, 12. Februar
12.10 Uhr: Kieler Virologe Fickenscher: Weitere Öffnungen möglich
Der Virologe Helmut Fickenscher hält weitere Schritte zur Rückkehr zur Normalität im Norden für möglich. „Vieles deutet darauf hin, dass der Höhepunkt der Omikron-Welle in Schleswig-Holstein und wenigen anderen norddeutschen Ländern überschritten ist“, sagte der Leiter des Instituts für Infektionsmedizin der Christian-Albrechts-Universität der Deutschen Presse-Agentur. Die Corona-Fallzahlen im Norden gingen bereits leicht zurück, während sie sonst bundesweit weiter anstiegen. Allerdings sei eine hohe Dunkelziffer zu erwarten.
Positiv stimmt Fickenscher die Situation in den Krankenhäusern. „Die verschiedenen Parameter zur Krankenhaus-Belastung und zur Schwere der Erkrankungen sind eher rückläufig.“ Entgegen den Befürchtungen seien diese nicht mit der sogenannten Omikron-Wand angestiegen oder gar explodiert. „Die Situation in den Kliniken ist derzeit erstaunlich unproblematisch und man braucht sich nicht sorgen, dass es hier jetzt zu einem Ausfall der Infrastruktur käme.“
Öffnungen wie zuletzt im Einzelhandel hält Fickenscher für problemlos. „Es war ohnehin schwer verständlich, weshalb es gefährlicher ist, Klamotten zu kaufen als Lebensmittel“, sagte der Virologe. Ein genereller Wegfall der Beschränkungen wie im Nachbarland Dänemark sei derzeit aber nicht sinnvoll.
„Dann wäre eine erneute Vervielfachung der Fälle zu erwarten.“ In Dänemark sei ein Großteil des Landes wesentlich weniger dicht besiedelt und zudem der Umgang mit der Pandemie entspannter. „Viele Aspekte sind deshalb auf wesentlich dichter besiedelte Regionen schlecht übertragbar.“
Einen Wegfall der 2G-Regel (geimpft, genesen) in Restaurants im klassischen Sinn hält Fickenscher jedoch für möglich. „Aber der Graubereich zwischen Gastronomie, Bars und Clubs ist fließend. Und speziell was Diskotheken und Tanzveranstaltungen betraf, hatten wir ja sehr besondere Erfahrungen während der letzten Feiertage, die den Ausbruch von Omikron in Schleswig-Holstein offenbar massiv befördert haben.“
Im weiteren Verlauf des Jahres wäre zu erwarten, dass die meisten Einschränkungen aufgehoben werden können und der Maskengebrauch den längsten Bestand haben wird, sagte Fickenscher. „Je höher die Impfquoten ansteigen, desto leichter fällt die Rückkehr zur Normalität.“
„Es ist zu erwarten, dass die Epidemie massiv zurückgehen wird, wenn es tatsächlich wärmer wird“, sagte Fickenscher. Das hätten die Vorjahre gezeigt. „Wann das konkret der Fall sein wird, bleibt noch offen. Da ist der Optimismus der Politik etwas zu groß. Der Sommer beginnt halt noch nicht im März.“
Freitag, 11. Februar
20.10 Uhr: Lockerungen in Hamburg – doch HIER wird es immer schlimmer
Aufatmen in der Hansestadt: Ab morgen wird endlich die 2G-Regel im Einzelhandel gekippt. Am Samstag, den 12. Februar können die Bürger in Hamburg wieder etwas unbeschwerter shoppen – in Geschäften muss beim Besuch jedoch weiter eine FFP2-Maske getragen werden.
Gastronomen sind jedoch weiterhin empört, wie das „Hamburger Abendblatt“ berichtet. Mit einem Eilantrag wollten Gastwirte und Betreiber von Diskotheken vor dem Verwaltungsgericht Hamburg geschlossen Lockerungen in Bars, Clubs und Restaurants durchsetzen.
Die Sperrstunde gleicht einem Berufsverbot und macht ein wirtschaftliches Arbeiten für uns unmöglich“, sagte Constanze Lay vom Barkombinat Hamburg. Doch der Antrag wurde abgeschmettert.
Gleichzeitig haben sich in den vergangenen Wochen so viele Schulkinder und deren Eltern wie noch nie mit dem Coronavirus infiziert – die Infektionszahlen in Niedersachsen schnellten dramatisch in die Höhe. Die Fallzahlen liegen bei Minderjährigen deutlich über dem landesweiten Schnitt von derzeit 1220,5 Neuinfektionen pro 100.000 Einwohner binnen einer Woche.
Zusätzlich macht sich ein Subtyp der Omikron-Variante im Norden und in Hamburg breit, obwohl der Kamm der sogenannte Omikron-Welle bereits überschritten sein soll.
Der mutierte Erreger soll sich sogar noch schneller ausbreiten als die ursprüngliche Omikron-Variante und befällt auch Geimpfte und Genesene.
Donnerstag, 10. Februar
18.09 Uhr: Irres Verbot sorgt für großen Wirbel – wer Vollbart trägt, fliegt raus!
Kein Vollbart im Klinikgebäude: Mit dieser Ansage an Medizinstudenten will die Universitätsmedizin in Greifswald (UMG) für einen festen Sitz von Corona-Masken sorgen – und hat damit auch für medialen Wirbel gesorgt. Überregionale Medien berichteten, während die Regel bei der Studierendenschaft laut Fachschaftsrat kein großes Thema ist.
Die UMG hatte Ende Januar per Mail erneut daran erinnert, in der Klinik für eine dicht anliegende Mund-Nase-Bedeckung zu sorgen. Das Schreiben enthielt eine Abbildung von vielen Bartformen und Hinweise, bei welchen Bärten die Schutzwirkung der Maske unzulässig nachlässt und welche okay sind. Neben einer glatten Rasur gelten nach der Grafik, die von der US-Gesundheitsbehörde CDC stammt, diverse Schnurrbärte als geeignet. Stoppelbärte dagegen werden als schlecht für den Corona-Schutz per Maske eingestuft.
Der Chef des Krisenstabs der Uni-Medizin, Klaus Hahnenkamp, erklärte: „Studierende, die keine dicht anliegende Maske tragen, sind durch die verantwortliche Kursleitung vom Unterricht auszuschließen.“ Im Klinikbereich seien Eingriffe in die Persönlichkeitsrechte mit Blick auf die Sicherheit aller unvermeidbar. Bei Patientenkontakt sei das Tragen einer FFP2-Maske für alle Pflicht.
Bei den Betroffenen überwiegt Verständnis, wie der Fachschaftsrat Medizin deutlich machte. „Wir kennen natürlich nicht die Meinung aller Medizinstudierenden, aber gehen stark davon aus, dass die Mehrheit unseren Standpunkt unterstützt und die Relevanz der Hygienemaßnahme versteht“, erklärte die Vorsitzende Nina Drämel. Entgegen anderer Darstellungen gebe es wieder viel direkten Patientenkontakt. „Auch innerhalb der Studierendenschaft gibt es Verwunderung darüber, wie groß das Thema in der Presse ist, obwohl es intern keine Diskussionen darüber gab.“
Mittwoch, 9. Februar
13 Uhr: Termine für zweite Auffrischimpfung in SH ab sofort buchbar
Ganz aktuelle Meldung aus Kiel: Das Land Schleswig-Holstein hat die Buchungsmöglichkeit für Impftermine entsprechend der Ankündigung der Ständigen Impfkommission (Stiko) zur zweiten Auffrischimpfung ausgeweitet.
Damit können folgende Personen ab 12 Jahren ab heute (9. Februar) eine zweite Auffrischimpfung über www.impfen-sh.de buchen und in den 27 Impfstellen des Landes entsprechend der Stiko-Mitteilung wahrnehmen:
- Menschen ab 70 Jahren frühestens drei Monate nach der 1. Auffrischimpfung
- Menschen mit Immunschwäche frühestens drei Monate nach der 1. Auffrischimpfung
- Tätige in medizinischen Einrichtungen und Pflegeeinrichtungen (insbesondere bei direktem PatientInnen- und BewohnerInnenkontakt) frühestens sechs Monate nach der 1. Auffrischimpfung
Die 2. Auffrischimpfung erfolgt mit einem mRNA-Impfstoff. Die Zugehörigkeit zur empfohlenen Altersgruppe kann durch einen Ausweis dokumentiert werden, die Zugehörigkeit zu einer der Berufsgruppen mit einer Arbeitgeberbescheinigung (oder Selbstauskunft z.B. bei selbstständig tätigen Personen).
Auch in anderen Bundesländern läuft die vierte Impfung an. In Hamburg beispielsweise werden zuerst niedergelassene Ärzte, Krankenhausärzte und Pflegekräfte zum zweiten Mal geboostert.
Dienstag, 8. Februar
18.02 Uhr: Hamburg zieht nach – jetzt wird auch hier die 2G-Regel ersetzt
Ab Samstag soll die 2G-Regel im Einzelhandel mit einer FFP2-Maskenpflicht ersetzt werden, teilte Senatssprecher Marcel Schweitzer bei der Landespressekonferenz am Dienstag mit. In fast allen Bundesländern sei diese Regelung bereits in Kraft.
Nun gehe auch der Hamburger Senat diesen Schritt. „Bei der mittlerweile hohen Impfquote in Hamburg betrachtet der Senat den Ersatz der 2G-Regel mit der FFP2-Maskenpflicht vertretbar“, so Schweitzer. So werden auch einheitlichere Regeln mit dem Umland getroffen.
Für etwaige weitere Lockerungsschritte werden anschließend jedoch eine neue Einschätzung des Expertenrats der Bundesregierung und die für den 16. Februar geplante Ministerpräsidentenkonferenz abgewartet.
Auch in Mecklenburg-Vorpommern soll ab Samstag nur noch eine FFP2-Maske im Einzelhandel notwendig sein. Das verkündete die stellvertretende Ministerpräsidentin Simone Oldenburg (Linke) nach der Kabinettssitzung.
Hier wurden außerdem auch Erleichterungen für Großveranstaltungen beschlossen. In den verschiedenen Warnstufen gelten verschiedene Obergrenzen für Zuschauer, bei orange und rot etwa sind maximal 10.000 Zuschauer draußen erlaubt. Die Platzkapazität dürfe zu 50 Prozent genutzt werden, sagte Gesundheitsministerin Stefanie Drese (SPD).
Im Innenbereich seien bis zu 1500 Zuschauer möglich bei einer Auslastung von 30 Prozent der Kapazität. Es gelte 2G plus – zutritt habe also nur, wer geimpft oder genesen und zusätzlich getestet sei. Von der Testpflicht befreit seien Geboosterte und ihnen Gleichgestellte.
Montag, 7. Februar
19.43 Uhr: Keine Lockerungen! Trotzdem gibt es Hoffnung – „Werden wir klarer sein“
Hamburgs Gesundheitssenatorin Melanie Leonhard geht mit Blick auf die Corona-Lage von einem weitgehend unbeschwerten Sommer aus. „Ich bin ganz sicher, dass wir einen sehr, sehr freien Sommer erleben werden“, sagte die SPD-Politikerin der „Bild“-Zeitung (Montag). „Der Herbst wird bestimmt noch mal anstrengender – ich glaube aber, er wird weniger schwierig als der jetzige.“
Über Lockerungen der Corona-Maßnahmen könne erst entschieden werden, wenn klar sei, dass die Omikron-Welle überstanden ist, unterstrich Leonhard. „Mitte Februar werden wir klarer sehen: Wenn die Krankenhaus-Zahlen dann nicht gestiegen sind, sind die Omikron-Auswirkungen einschätzbar.“
Ähnlich äußerte sich die Zweite Bürgermeisterin und Wissenschaftssenatorin Katharina Fegebank (Grüne) im „Hamburger Abendblatt“ (Montag): „Wenn wir jetzt zu schnell alle Eindämmungsmaßnahmen zurücknehmen, hätte ich Sorge, dass wir einige Lockerungen nach kurzer Zeit rückgängig machen müssten, wenn sich etwa die Lage in den Krankenhäusern in anderen Landesteilen zuspitzt.“
Mit Blick auf die Ministerpräsidentenkonferenz am 16. Februar müsse aber ein klarer Fahrplan besprochen werden.
Sonntag, 6. Februar
14.17 Uhr: Firmen und Testzentren kontrolliert – mit harten Konsequenzen
Nach einer Kontrolle im Hamburger Stadtteil Rothenburgsort hat das Gesundheitsamt die Schließung eines Corona-Testzentrums und eines Friseursalons veranlasst. Der Polizei zufolge waren am Samstag insgesamt drei Räumlichkeiten hinsichtlich der Einhaltung der Corona-Regeln kontrolliert worden.
Das Testzentrum befand sich in einem Gebäude, in dem auch Menschen wohnen. Abstände zu Bewohnern seien hier mitunter nicht eingehalten worden, wie ein Sprecher am Sonntag berichtete. Außerdem sprach er von einem „unsachgemäßen Umgang mit dem Testmaterial“.
Auch im kontrollierten Friseursalon seien die erforderlichen Mindestabstände nicht eingehalten worden. Der Salon sei wegen eines fehlenden Schutzkonzepts ebenfalls geschlossen worden.
Bei der dritten kontrollierten Räumlichkeit handelte es sich nach Angaben des Sprechers um eine Dönerfabrik. Eine Schließung sei hier jedoch nicht angeordnet worden. Zuvor hatten regionale Medien über die Kontrollen berichtet.