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Camping: Wohnmobil kaufen – lohnt sich das? Es gibt leider keine gute Nachrichten

Camping: Wohnmobil kaufen – lohnt sich das? Es gibt leider keine gute Nachrichten

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Camping: Für wen ein Kauf nicht lohnt, der sollte über das Mieten nachdenken. Foto: IMAGO / Geisser

Camping-Wohnmobile sind rar und teuer. Inflation und Spritprise steigen. Käufer von Wohnmobilen gaben 2021 rund 55.000 Euro für ein neues Modell und 25.000 Euro für ein gebrauchtes Fahrzeug aus. Gut ausgestattete teil- oder vollintegrierte Fahrzeuge kosten laut ADAC mitunter deutlich mehr.

Ab wann lohnt ein Kauf? Hier gilt folgende Faustregel: Wer mehr als sechs Wochen im Jahr unterwegs ist, sollte über einen Kauf nachdenken. Gerade für Anfänger macht es aber Sinn, zuerst ein Wohnmobil zu mieten. Erst einmal ausprobieren und dann kaufen. Nur so ist gewiss, dass Camping auf Dauer der richtige Urlaub für die eigenen Ansprüche sein kann.

Camping: Der Traum vom eigenen Wohnmobil

Besonders weil der Trend im Camping-Bereich immer mehr wächst, ist es unwahrscheinlich, ein Schnäppchen zu ergattern. Die Nachfrage steigt – so auch die Preise. Wer wirklich eine Anschaffung planen möchte, sollte laut ADAC mit hohen Kosten rechnen.

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Ein vollausgestattetes Modell kann bis zu 150.000 Euro teuer werden. Mit 35.000 Euro ist man mit einem einfachen Modell im Spiel. Bei Wohnmobilen lohnt es sich im Gegensatz zu Pkw-Käufen nicht, auf einen guten Gebrauchtkauf zu hoffen. Laut ADAC sind die Preisabschläge verhältnismäßig gering, da sich Wohnmobile meist gut halten und dadurch wertstabiler sind.

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Glücklicherweise gibt es auch Alternativen zum Vollpreis, mit Finanzierungsmöglichkeiten. Hier lohnt es sich ebenfalls gut abzuwägen, und Angebote miteinander zu vergleichen. Der ADAC bietet unter anderem Finanzdienste an, die eine Finanzierung erleichtern sollen.

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Camping-Urlaub angesagt wie nie – das steckt dahinter:

  • Der Begriff Camping umfasst eine sehr breite Spanne von Aktivitäten. Ihnen allen ist gemeinsam, nicht in Gebäuden zu übernachten, sondern in der Natur.
  • Die Urlauber schlafen in Zelten, Hängematten, Wohnwagen oder Wohnmobilen, in Dachzelten oder ausgebauten Vans. Wird in Zelten gecampt, so spricht man auch von Zelten.
  • Camping wurde Anfang des 20. Jahrhunderts populär und ist mittlerweile eine weitverbreitete Urlaubs- und Reiseform.
  • In den meisten Ländern Europas ist Camping außerhalb dafür vorgesehener Einrichtungen (wildes Campen) nicht erlaubt oder nur unter strengen Auflagen gestattet.
  • Über zehn Millionen Deutsche betreiben ab und zu Camping oder Caraving, fast zwei Millionen sogar häufig.
  • Besonders beliebt bei den Deutschen für einem Campingurlaub ist das eigene Land, gefolgt von den wärmeren Mittelmeerländern Italien und Frankreich.
  • 2020 gab es in Deutschland 2.862 Campingplätze mit einer Anzahl von etwa 209.000 Stellplätzen.
  • Nach Angaben des Statistischen Bundesamtes wurden auf deutschen Campingplätzen etwa 34 Millionen Übernachtungen gezählt.
  • Davon waren etwa 2,2 Millionen Übernachtungen von ausländischen Gästen. Die Hälfte dieser Übernachtungen wurde dabei von Niederländern getätigt, gefolgt von Gästen aus der Schweiz und aus Belgien.
  • Etwa sieben Prozent der Ausländer wählen bei einem Besuch in Deutschland einen Campingplatz als Unterkunftsform.

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Camping: Wohnmobil finanzieren? So geht’s!

Laufzeit und Höhe der Monatsraten sind oft flexibel wählbar. Und ob mit oder ohne Schlusszahlung – es gibt einige Modelle, von denen sicher eins passen könnte.

Dabei gibt es am Ende des Kredits drei Möglichkeiten: den Kredit durch Schlusszahlung beenden, das Wohnmobil verkaufen und davon die Schlussrate zahlen oder mit einer Anschlussfinanzierung weiterfinanzieren.

Beim Wunsch der Finanzierung muss allerdings einiges beachtet werden. So muss beispielsweise mindestens ein Schlafplatz verbaut sein, um die Zahlungsoption in Anspruch nehmen zu können. Weitere Finanzierungsmöglichkeiten, Informationen und Details kannst du >>> hier nachlesen.

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Ein teures Camping-Vergnügen

Der Kauf eines Wohnmobils bleibt auch nicht beim bloßen Kaufpreis. Insbesondere die laufenden Kosten, wie Versicherungen, sind nicht außer Acht zu lassen. Eine passende Versicherung ist auch in diesem Bereich sehr wichtig.

Eine Haftpflichtversicherung ist vorgeschrieben. Dazu gibt es natürlich noch weitere Möglichkeiten, Fahrzeug und Inventar abzusichern. Auch Schäden wie Vandalismus sollten bedacht werden.

Camping-Spaß muss warten

Wenn Finanzierung und Versicherung passen, sind noch weitere Faktoren wichtig. Ganz oben dabei: die Lieferzeiten. Und die sind lang. Derzeit geben laut Angaben vom ADAC rund 71 Prozent der Händler mehr als 12 Monate Wartezeit an.

Weiter geht’s dann mit kritischen Themen, bei denen der ADAC rät, sie zu vor dem Kauf zu prüfen und durchzugehen. Der ADAC selbst empfiehlt folgende Fragen zu beachten:

  • Sind alle Bauteile der Gasversorgungsanlage im Beiheft und mit Prüfplakette dokumentiert?
  • Ist die Bodenentlüftung im Transportraum der Gaskartusche frei?
  • Sind alle Fliegengitter, Verdunkelungsrollos und Fenster intakt?
  • Zeigt die Markise größere Verschleißspuren?
  • Beträgt das Alter der Bereifung mehr als sechs 6 Jahre? Wie ist der Zustand, die Profiltiefe?
  • Sind Spuren von Feuchtigkeit im Bereich Bodenplatte ersichtlich?

Wenn einzelne Punkte nicht ganz passen, sollte nochmal nachgebessert werden, bevor der Camping-Urlaub losgehen kann.

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Hier gibt es mehr zum Thema Camping zu lesen:

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Zusammenfassend ist ein Wohnmobil unter bestimmten Voraussetzungen sinnvoll – besonders, weil du darauf achtest, den Wert deiner Anschaffung zu erhalten. Dabei steht allerdings ganz oben der Preis. Wer nicht gleich Tausende Euro blättern möchte, sollte die Idee eines eigenen Campers überdenken.

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Denn bei Preisen und persönlichen Ansprüchen ist es möglicherweise sinnvoll, auch die Mietmöglichkeiten in Erwägung zu ziehen. Besonders, wenn man nicht oft die Gelegenheit zu Camping-Urlauben bekommt, kann das am Ende die bessere und günstigere Lösung sein. (lfs)