Camping ist doch wirklich was Tolles! Viele Deutsche genießen das herrliche Wetter auf verschiedenen Plätzen im Land, vor allem an der Ostsee findet diese Art des Urlaubs ordentlich Anklang.
Doch auf einem Ostsee-Camping-Platz brodelt es schon seit längerer Zeit gewaltig hinter den Kulissen. Ob sich diese verzwickte Situation auf das Urlaubserlebnis der Besucher auswirken wird?
Camping: Regenbogen-Camp im Streit
Im Streit um den beliebten Ostsee-Campingplatz in Prerow konnte die Regenbogen AG einen Teilerfolg verbuchen. Das Landgericht Stralsund setzte das Verfahren zur Räumungsklage aus und wartet auf das Urteil eines anderen Grundstücksstreits vor dem Verwaltungsgericht in Greifswald. Diese Entscheidung könnte sich über Jahre hinziehen, weshalb Regenbogen vorerst weiter Betreiber in Prerow bleibt. Regenbogen-Vorstand Patrick Voßhall kündigte gegenüber BILD eine Blockade des potenziellen Nachfolgers Campers Friend an.
Der Campingplatz besteht aus zwei umstrittenen Teilen: dem Dünenbereich und einem angrenzenden Wald-Areal. Der Dünenbereich, steht im Mittelpunkt des Streits, nachdem die Landes-Stiftung Naturschutz den Betreibervertrag mit Regenbogen zum 31. Dezember letzten Jahres gekündigt hat. Regenbogen weigerte sich jedoch, den Platz zu räumen, woraufhin das Land die Räumungsklage einreichte. Campers Friend aus Hamburg steht als neuer Betreiber bereits in den Startlöchern.
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Camping: Es wird nicht geteilt!
Das angrenzende Wald-Areal, auf dem sich Zufahrtsstraßen und Stellplätze befinden, ist weiterhin unter einem gültigen Pachtvertrag mit Regenbogen. Die genaue Laufzeit dieses Vertrags ist jedoch unklar, und darüber läuft derzeit ein Feststellungsverfahren vor dem Verwaltungsgericht Greifswald, das sich noch Jahre hinziehen könnte. Voßhall betonte, dass das Regenbogencamp nicht teilbar sei, da alle Flächen – Parkplätze, Versorgungseinrichtungen, Sanitärgebäude, Zuwege und Stellplätze – seit über 30 Jahren aufeinander abgestimmt sind und nur so den Campingbetrieb ermöglichen, wie BILD berichtet.
Jetzt wird es brisant: Campers Friend hat vom Land nur den Zuschlag für den Dünenbereich erhalten. Um diesen erfolgreich betreiben zu können, benötigt die Firma jedoch die Parkplätze und Zufahrten, die auf dem Wald-Areal von Regenbogen liegen. Voßhall machte klar, dass Regenbogen nicht daran denkt, sich mit Campers Friend zu einigen. Sollte Regenbogen den Dünenabschnitt verlieren und weiterhin das Wald-Areal betreiben, wäre der Betrieb des Dünengeländes als Campingplatz de facto nicht möglich, da Regenbogen die Hoheit über die nötigen Infrastrukturen besitzt.
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Das Land sucht bereits nach Alternativen und bemüht sich um ein verlassenes Ferienlager östlich des Dünenabschnitts – ein Dünen- und Wald-Grundstück mit verfallenen Waschhäusern und Läden. Seit der Wende soll es keinen Eigentümer geben. Es wird erwogen, eine Stichstraße zu dem Ferienlager zu bauen, damit der neue Betreiber nicht mehr auf die Infrastruktur von Regenbogen angewiesen ist. Voßhall betonte jedoch, dass Regenbogen aufgrund der komplexen Rechtslage weiterhin gesprächsbereit ist, um eine Lösung im Sinne aller Beteiligten zu finden.