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Camping: Im Osten will man die Wende nicht – und ist „Wessis“ weit voraus

35 Jahre nach dem Mauerfall ist man in ostdeutschen Camping-Kreisen besonders stolz – und das wohl zu Recht.

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Der Mauerfall liegt schon etwas länger zurück, heute macht man sich in der „heute show“ über „Ossis“ lustig und findet „Knusper-Flocken“ neben „Bambina“ in Hamburger Supermärkten. In Sachen Camping wollen sich viele den ureigenen Stolz aber nicht nehmen lassen.

Camping-Liebhaber im Osten sträuben sich gegen die Moderne. Und sind dabei ihren „Kollegen“ aus dem Westen auch ganz faktisch haushoch überlegen – oder?

Camping: „Wir hatten ja nüscht“

Was Kurt Krömer und Olaf Schubert auf großer Bühne breitwalzen, war für Viele in der DDR Realität – und das auch im Camping: „Wir hatten ja nüscht“. Einfallsreichtum bewiesen Camping-Profis im Osten, die zu Beginn auf selbstgebaute Wohnwagen setzten – denn in Serie gab es keine. Hier entstanden so nicht nur beeindruckende Einzelstücke, sondern auch Talente, die so manchen Experten von damals in Sachen technisches Wissen weit überlegen macht.

Schweres Teil: Ein Camping-Anhänger vom Typ „Bastei“, 1975. Foto: IMAGO / Ulrich Hässler

Camping kommt nämlich seit jeher nicht ohne technisches Können aus – und das war schon vor Serien-Produktionen von „QEK Junior“ und „Bastei“ so, die gezogen von Ladas gen Ostsee rumpelten. Im Westen waren Wohnwagen zu dieser Zeit besser ausgestattet, und auch Zugwagen waren Ladas und Moskwitschs weit voraus.

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Noch blöder: Jahres-Urlaub an der Ostsee über die zentrale Vergabestelle anmelden – und dann doch nicht bekommen. Das will heute, 35 Jahre nach der Wende, niemand mehr. Und trotzdem will man im Osten von der Wende, die Camping-Freunde aktuell besonders beschäftigt nichts wissen: Alles wird teurer, der Geist des Campings geht langsam aber sicher flöten (wir berichteten).


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Fokus auf’s Geld, unfreundliche Camper, kaum noch Hilfsbereitschaft – Entwicklungen auf vielen bundesdeutschen Plätzen, die stören. Diese Wende will niemand. Dabei blickt der Ostdeutsche Ur-Camper völlig zurecht auf weniger luxuriöse Tage aus DDR-Zeiten zurück.

Denn da ging es schon nur um das eine: die echte Leidenschaft fürs Camping. So soll es bleiben – und wenn jemand heute einen echten DDR-Haudegen oder deren Nachkommen nach Hilfe bei Wohnmobil-Basteleien fragt: Mehr Expertise gibt es wohl nirgends.