Sie wollte nur einmal kurz nachsehen, ob „alles ok“ im Wohnwagen sei, schreibt eine erfahrene Dauercamperin. Doch was die Camping-Kennerin im Inneren entdeckte, lässt so manchen würgen – da kommt sogar „Dschungelcamp“-Feeling auf.
Das Schlimme an der Camping-Plage: Die Insekten, die sich in Scharen das Heim der Betroffenen zu eigen gemacht haben, können letztendlich jeden treffen.
Camping: Wespen? Oder noch schlimmer?
„Wie kommen die Viecher da rein?“, will die erschrockene Frau wissen, als sie ihren Wohnwagen betritt. Etliche Insekten haben sich an der Deckenlüftung verfangen, versperren die Sicht ins Freie. Die Tiere, die sich da plötzlich in großer Zahl tummelten, machen einen ekligen Eindruck. „Ein Wespennest“, vermutet die Geplagte zuerst, während sie ihren üblen Fund auf Facebook teilt. Doch im Wohnwagen ist etwas anderes los…
MOIN.DE setzte sich mit Prof. Dr. Carolin Retzlaff-Fürst von der Universität Rostock in Verbindung. Die Biologin erkennt sofort, was da im Wohnwagen sein Unwesen treibt. Es ist die Amerikanische Zapfenwanze (Leptoglossus occidentalis), die sich seit 2004 in Deutschland ausbreitet.
Camping: „Häufig in größerer Zahl“
„Die eigentlich prächtigen Tiere überwintern gerne in Gebäuden und Nistkästen, offenbar auch in Wohnwagen. Sie können gut fliegen und laufen und gelangen so in ihre Winterquartiere – häufig dann in größerer Zahl“, so die Biologin. Ärgerlich, wenn man mit Insekten-Pracht in der eigenen Camping-Behausung nicht viel anfangen kann. Was tun, wenn sich die Wanzen bereits ausgebreitet haben?
Hier ist ebenfalls Aufatmen erlaubt – denn chemische Reinigungsstoffe oder gar ein Kammerjäger sind ebenso wenig notwendig wie Wespenfallen. Denn die Amerikanische Zapfenwanze ist laut Prof. Dr. Retzlaff-Fürst völlig harmlos. „Einsammeln und bei frostfreier Witterung vor die Tür setzen sollte als Maßnahme ausreichen“.
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Camping: Keine Umkehr möglich
So ist der Camping-Urlaub bei allem Ekel und Schrecken doch noch gerettet. Sicher ist dennoch kein Dauercamper, Wohnmobil- oder Wagen-Besitzer vor der lästigen Plage: Denn die Art, die ursprünglich aus Amerika stammt, ist mit Holzlieferungen in Europa eingeschleppt worden. Von westeuropäischen Hafenstädten aus hat eine rasante Besiedlung West-, Süd-, Mittel- und derzeit auch Osteuropas eingesetzt. Umkehren lässt sich das nicht mehr.