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Baltrum: Paar holt ausgerechnet DIESE Tiere auf die Nordsee-Insel – das passt nicht jedem

Neuzugang auf Baltrum! Doch was ein Paar hier mit auf die Nordsee-Insel bringt, macht nicht jeden glücklich…

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Nordsee:

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Ob Urlauber oder Einwohner – jeder kennt Tiere, die klassischerweise an der Nordsee leben und kaum noch wegzudenken sind. Seehunde, Möwen, Krabben und Wattwürmer beispielsweise. Doch auf Baltrum gibt es jetzt noch eine neue Tierart.

Und die passt eigentlich nicht an die Nordsee – was Kritiker auch deutlich machen. Dabei sind die neuen Bewohner auf Baltrum schon ein niedlicher und vor allem ungewohnter Anblick.

Baltrum: Fremd auf der Insel

Es ist knapp eineinhalb Jahre her, dass ein Ehepaar sie auf die Nordsee-Insel brachte: Eine Herde Alpakas. Ungewohnt für Mensch und Tier – doch das Nordseeklima stört die Vierbeiner nicht, wie Besitzerin Sandra Bruns-Strenge verrät.

„Alpakas sind da sehr robust“, sagte die Frau, die zusammen mit ihrem Mann auf der Insel lebt. „Die sind recht entspannt, auch wenn es windig ist oder regnet, sind sie eigentlich immer draußen.“ Die Herde habe sich inzwischen auch gut eingelebt, erzählt sie.

Baltrum: „Alpakas auf einer Insel?“

Dass die Alpakas, die aus den Anden stammen. ausgerechnet auf Baltrum gelandet sind, ist laut Bruns-Strenge reiner Zufall. Denn eigentlich hatten Sandra und ihr Mann Klaus nur nach Tieren für ihre leere Weide gesucht und dabei keine extravagante Idee im Kopf gehabt. Aber Schweine, Kühe oder Gänse sollten es auch nicht sein.

Vor rund 15 Jahren lernte das Paar im Urlaub Alpakas kennen und liebäugelte mit dem Gedanken, sie ebenfalls zu halten. „Das war lange nur eine Schnapsidee“, sagte Bruns-Strenge. „Alpakas auf einer Insel?“

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Als dann ein Freund des Ehepaars von einem Alpaka-Besitzer in Nordrhein-Westfalen erzählte, der damals seine Herde verkaufen wollte, schlug das Schicksal zu, wie Bruns-Strenge meint. Kurz darauf kamen die sechs Huacaya-Stuten per Auto und Schiff nach Baltrum. Zwei der Stuten haben mittlerweile sogar Nachwuchs bekommen.

Wenig Gegenwind auf Baltrum

Doch ganz so einfach lassen sich keine Ortsfremden Tiere auf Baltrum halten: Das stolze Paar mussten Kurse und Seminare machen, eine Genehmigung holen und mit der Inselgemeinde sprechen, damit die Alpakas überhaupt auf die 475-Einwohner-Insel kommen durften, erklären die beiden.

Insgesamt nähmen die meisten Insulaner die neuen Insel-Bewohner sehr positiv auf, nur vereinzelt fühlten sich einige Insulaner gestört, verrät Bruns-Strenge und erklärt: „Die meisten finden das super.“ Und auch auf Baltrums Nachbarinsel Langeoog gibt es bereits eine Alpaka-Herde: Dort sind die Tiere über das Sommerhalbjahr zu Gast.

Alpaka-Begegnungen auf Baltrum

Den meisten Urlaubsgästen werden die aus Südamerika stammenden Tiere aber verborgen bleiben – zu abgelegen liegt die Weide im Ostdorf. Wanderungen über die Insel möchte das Ehepaar nicht anbieten. Denn Alpakas seien sehr sensibel und mitunter ängstlich, sagt Bruns-Strenge. Scheppernden Kofferwagen, Fahrrädern sowie neugierigen Hunden sollen die Tiere möglichst nicht ausgesetzt werden.

Auch Tierschutzorganisationen wie der Deutsche Tierschutzbund oder Peta sehen Alpaka-Wanderungen kritisch. Als Flucht- und Distanzstiere seien Alpakas nicht auf Körperkontakt aus, teilen die Verbände mit.


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Nur mit Glück können Besucher die Tiere zu Gesicht bekommen, wenn das Ehepaar zum Beispiel einen Spaziergang zum Strand abseits der Saison machen. Und auch das Internet schafft Abhilfe: Die stolzen Besitzer teilen ihr Leben mit den Tieren über ihren Instagram-Account. (lfs mit dpa)