Nicht nur Sonnenschein auf der Aida. Zuletzt gab es immer wieder traurige Neuigkeiten um die Kreuzfahrtgesellschaft, die nicht immer mit Corona zusammenhängen – auch ein bekanntgegebener Verkauf innerhalb der Flotte (MOIN.DE berichtete) machte vielen Menschen Sorgen.
Für viele Kreuzfahrt-Urlauber stellt sich nun die Frage – wie soll es bei der Aida weitergehen? Werden noch mehr Schiffe verkauft? Eine kleinere Flotte führt bei den Gedankengängen einiger Menschen auch zwangsläufig zu dem Schluss: Weniger Schiffe bedeutet exklusivere Reisen, die in diesem Zuge vielleicht sogar noch teurer werden könnten.
Aida: Schlimme Vermutungen hinter den Neuigkeiten
Zwar soll Ende Februar mit der „Aida Cosma“ ein großes neues Schiff auf den deutschen Kreuzfahrtmarkt gehen, dafür wird sich allerdings auch von einem anderen getrennt: Die „Aida Mira“ wurde nach nur zwei Jahren auf dem Gewässer an die britische Reederei „Ambassador Cruise Line“ verkauft – eine Entscheidung, die Kunden Schlimmes vermuten lässt.
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Zusätzlich war für 2023 ein neues Schiff angekündigt worden, doch der Neubau wurde nun abgesagt. Seit gut zehn Jahren soll die Aida, laut Bericht der „Ostsee-Zeitung“ nun kein Schiff mehr bei den Werften bestellt haben. Jetzt sprechen Experten zu der Situation und darüber, wie sie die derzeitige Lage einschätzen.
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Daten und Fakten zu Aida:
- Aida ging aus der „Deutsche Seereederei“ hervor, einem volkseigenen Betrieb im Feriendienst der DDR
- Nach der Wende beschloss das Unternehmen, Kreuzfahrtschiffe nach amerikanischem Vorbild zu bauen
- Damit sollte das Prinzip eines Cluburlaubs auf die Kreuzfahrtreise übertragen werden
- 1996 ging das erste Aida-Clubschiff auf Reise, derzeit (Stand 2022) besteht die Flotte aus 14 Schiffen
- 15.000 Menschen aus 50 Ländern arbeiten für Aida, davon 13.500 an Bord der Schiffe
- Der Firmensitz von Aida ist in Rostock, die Reederei hat ihren Sitz in Hamburg
- Die Schiffe fahren unter italienischer Flagge, Aida gehört zum italienischen Unternehmen Costa Crociere
- Das Merkmal der Aida-Schiffe ist der Kussmund am Bug
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Offenbar leidet die Reederei mehr unter den Folgen der Pandemie, als es bisher nach außen hin angenommen wurde. Welche Auswirkungen diese Aktion auf die Kunden und die Preise der Kreuzfahrten hat, sei laut Fachleuten noch unklar.
Wie steht es um die Aida-Reederei?
Neun Schiffe der „Helios-Klasse“ seien vom Aida-Mutterkonzern Carnival bei der Meyer-Gruppe in Papenburg gekauft worden. Von diesen Schiffen sollen ursprünglich drei Schiffe für Aida eingeplant worden sein.
Planänderung für Aida: Das gebaute Schwesterschiff von „Aida Nova“ und „Aida Cosma“ solle nun direkt nach Fertigstellung in die USA ziehen. Bereits im Jahr 2021 wurde die „Aida Cara“, ein Schiff mit rund 500 Kabinen abgegeben. Damit sind schon drei Schiffe direkt wieder von Bord der Flotte.
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Aida: Wachstumseinbrüche für das Unternehmen
Schon länger zweifeln Experten an einem weiterhin guten Wachstum der Reedereien Aida, Tui Cruises und Co. Im Vergleich zur Vor-Corona-Zeit sei die Wachstumsrate kaum zu halten.
„Gerade im nordeuropäischen Markt gab es zuletzt zweistellige Zuwächse bei den Passagieren. Die Normalisierung der Wachstumsraten war zu erwarten und stellt eine durchaus typische Entwicklung dar“, sagt Dr. Alexis Papathanassis, Kreuzfahrt-Professor an der Hochschule Bremerhaven.
Für Papathanassis sei der Verkauf des dritten Schiffes keine Überraschung. Dazu sagt er: „Die USA sind der mit Abstand wichtigste Kreuzfahrtmarkt. 2019 zählt die Kreuzfahrt-Branche weltweit knapp 30 Millionen Passagiere – die Hälfte davon in den Vereinigten Staaten. Und die Konzerne gehen davon aus, dass sich der US-Markt auch schneller erholen wird als der europäische.“
Auch sollen die großen Konzerne in der Krise viele alte Schiffe aussortiert haben. Demnach seien neue, effiziente Schiffe notwendig, um Geld zu verdienen. Aida-Konzernmutter Carnival habe sich allein bereits 25 Milliarden US-Dollar am Kapitalmarkt geliehen.
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Aida: optimistische Zukunftspläne der Reederei
Wer in dieser Lage scheinbar mehr Optimismus bereit hält, ist Aida selbst. So sagte Aida-Vize Kunze laut „Ostsee-Zeitung“ dazu: „Mit der Indienststellung von ‚Aida Cosma’ werden wir weiter wachsen.“
Das ist defintiv eine starke Aussage! Weltweit soll Aida zuletzt rund 5.000 neue Mitarbeiter gesucht haben – Jobs für allerlei Bereiche an Bord der Schiffe. „Dabei bleibt es“ laut Kunze auch.
Nicht nur Aida, sondern die ganze Branche, solle auf eine entspanntere Lage nach Ostern hoffen, sodass auch die Schiffe wieder voll ausgelastet werden können. Weitere Neubauten seien von Kunze auch nicht ausgeschlossen. Es werde intern weiterhin an einem emissionsneutralen Kreuzfahrtschiff gearbeitet. (lfs)