Wenn man bereits über 30 Reisen mit Aida Cruises gemacht hat, zählt man zweifellos zu den treuesten Kunden der Reederei und fühlt sich an Bord wohl so heimisch wie zu Hause – fast zumindest. Denn zu Hause bekommt man normalerweise kein Hausverbot.
So erging es Daniel S., der bereits rund 50.000 Euro für Aida-Kreuzfahrten ausgegeben hatte, als ihm plötzlich ein Hausverbot für alle Aida-Schiffe erteilt und sogar seine nächste Reise auf die Kanaren storniert wurde. Dies war nicht nur ein riesiger Schock für den 33-Jährigen, sondern auch für seinen Anwalt und viele andere Kreuzfahrt-Urlauber. Was genau dahinter steckt und wie es dazu kam, erzählen Daniel und sein Anwalt im Gespräch mit MOIN.DE.
Aida: Fehlbehandlung im Hospital an Bord
Die letzten Kreuzfahrten mit Aida Cruises verliefen leider nicht wie erhofft. Im Dezember 2022 erlebte der Passagier an Bord der „Aida Blu“ einen Schockmoment. „Als ich in ein selbstgemachtes Brot von Aida biss, stieß ich auf einen Stein, der meinen Zahn brach. Im Hospital kam es zu einer Fehlbehandlung, bei der versehentlich Spülmittel statt destilliertem Wasser in mein CPAP-Gerät gefüllt wurde“, erzählt der enttäuschte Passagier.
Nach einer Beschwerde über seinen Anwalt Manuel Novak erhielt der enttäuschte Urlauber einen Bordgutschein von der Reederei. Diesen löste er im Dezember 2023 für eine Kreuzfahrt auf der Metropolentour mit der „Aida Nova“ ein. Doch er ahnte nicht, dass diese Reise seine letzte mit Aida Cruises sein würde. „Ich hatte die Fehlbehandlung im Hospital der ‚Aida Blu‘ bereits verziehen und wollte wieder mit Aida reisen, da Fehler immer passieren können. Doch die letzte Kreuzfahrt war wirklich enttäuschend.“
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Aida: Diese Reise sorgte für Wut
Daniel S. bemerkte an Bord unhygienisches Verhalten einiger Gäste am Buffet, erzählt er. Als er sich darüber beschwerte, verlief die Reaktion anders als erwartet. „Die Mitarbeiter an der Rezeption waren unfreundlich und nahmen meine Beschwerde nicht ernst. Zudem wurden die Routen dieser Reise häufig geändert, was mich zusätzlich störte“, erzählt der enttäuschte Aida-Passagier. Diese Reise mit der „Aida Nova“ sorgte damals für Wut unter den Passagieren, denn das Schiff erreichte die Endstation Hamburg einen Tag früher als geplant (wir berichteten).
„An der Rezeption bildete sich eine Schlange und die Mitarbeiter schienen keine Lust mehr zu haben, daher waren sie unfreundlich.“ Daniel S. entschied sich, seine Kritik an den Kundenservice zu richten. „Aber auch die Mitarbeiter dort waren genervt und wollten nicht darüber sprechen. Schließlich sagte mir einer der Mitarbeiter am Telefon, dass ich mit einer anderen Reederei fahren sollte. Das hat mich schockiert. Kurz darauf erhielt ich dann das Hausverbot.“
Aida mit drastischem Hausverbot
In einem telefonischen Gespräch und per E-Mail forderte die Reederei Daniel S. dazu auf, künftig keine Reisen mehr mit Aida Cruises zu buchen. Das Schreiben liegt MOIN.DE vor. Als Konsequenz wurde ihm ein Hausverbot mit sofortiger Wirkung erteilt. Den Grund für diese drastische Maßnahme nannte die Reederei nicht. Ebenfalls wurde seine geplante Kreuzfahrt auf die Kanaren storniert.
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„Das ist echt traurig. Ich bin sehr enttäuscht. Das ist einfach frech, ein Hausverbot ohne den Grund zu erteilen. Mein Anwalt hat bereits Aida angeschrieben und nach dem Grund gefragt“, meinte der ehemalige Aida-Liebhaber.
Anwalt Manuel Novak ist ebenfalls schockiert über diese drastische Maßnahme. „Die Reederei hat auf unser Schreiben nicht geantwortet, aber sie hat die Reisekosten erstattet“, äußert sich der Anwalt gegenüber MOIN.DE. Er vermutet, dass die Reederei aufgrund der Kritik und Beschwerden von Daniel S. frustriert war und deshalb das Hausverbot erteilt hat.
„Ich gehe davon aus, weil es keine anderen Anhaltspunkte gibt. Aida Cruises hat das Recht, ein Hausverbot gegen wen auch immer zu erteilen, ähnlich wie in jedem Restaurant. Unsere Hände sind gebunden, da die Reederei nicht auf unsere Schreiben antwortet. Aber das ist keine Lösung für die Probleme. Dieses Verhalten ist nicht angemessen. Leider müssen wir dieses Hausverbot akzeptieren“, so der Anwalt.
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Warum Aida Cruises Daniel S. wirklich nicht mehr an Bord haben will, bleibt offen. Denn auf MOIN.DE-Anfrage reagierte die Reederei bisher noch nicht. Kreuzfahrt-Liebhaber Daniel S. findet das Verhalten der Reederei „kindisch“. Er hofft darauf, dass Aida Cruises das Hausverbot aufhebt und sich bei ihm entschuldigt, da treue Stammgäste nicht auf diese Weise behandelt werden sollten. Nun freut er sich auf seine nächste Kreuzfahrt mit der MSC.
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