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„Ich bin sauer“ – Hamburg-Besucher geschockt vom HVV! Hier kann nicht jeder mitfahren

Wegen eines Aufzug-Ausfalls beim HVV verpasst eine Besucherin Hamburgs Party des Jahres, den Schlagermove.

© IMAGO/Manfred Segerer

Das ist der "Schlagermove" in Hamburg!

Hamburg feierte kürzlich erst in offener und bunter Atmosphäre den legendären Schlagermove, der jedes Jahr tausende Menschen auf die Straßen zieht. Doch für Domenika Pawlowski wurde das Fest der Fröhlichkeit zur echten Enttäuschung.

Die Hamburg-Besucherin aus dem Umland wollte einfach nur mit der U-Bahn zur Partymeile rund um St. Pauli fahren, doch dann kam alles anders. Beide Aufzüge an den Stationen Schlump (U2) und St. Pauli (U3) waren außer Betrieb. Für Menschen im Rollstuhl oder mit Kinderwagen bedeutete das, Endstation vor der Treppe.

Hamburg: Fahrstuhl-Fiasko beim HVV

In einem emotionalen Facebook-Post macht Domenika ihrem Ärger Luft: „An der Station St.pauli ist der Fahrstuhl gesperrt, der Schlump U-Bahn Station ist auch gesperrt.“ Sie beschriebt weiter, dass sie auf dem Schlagermove gewesen sei und sich darüber ärgere, dass die Fahrstühle still stehen. Besonders ärgere sie sich über die Deutsche Politik, die sich nict um den HVV kümmere. Ihre Enttäuschung ist deutlich spürbar und sie spricht damit ein Problem vieler an, die auf Barrierefreiheit angewiesen sind.

Auf Nachfrage von MOIN.DE erklärt die Hamburger Hochbahn AG: „Beide Aufzüge werden aktuell erneuert, da diese ihre wirtschaftliche Lebenszeit erreicht hatten.“ Die Hochbahn teilt auch eine gute Nachricht mit: „Der Aufzug der U2-Haltestelle Schlump sowie der Aufzug der U3-Haltestelle St. Pauli sollen dabei Ende Juli wieder in Betrieb gehen – dann sind diese komplett erneuert und wieder einsatzbereit für die Fahrgäste.“ Doch bis dahin heißt es wohl ausweichen, umplanen oder verzichten.

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Barrierefrei: HVV-Aufzüge in Hamburg lahmgelegt

Zwar bietet der HVV über seine App sowie online barrierefreie Routenvorschläge an, auch eine Hotline und Notrufsäulen an den Bahnsteigen stehen zur Verfügung. Doch diese Maßnahmen helfen wenig, wenn Aufzüge plötzlich ausfallen oder wie in diesem Fall gleich zwei wichtige Umsteigepunkte gleichzeitig betroffen sind. Dabei ist Hamburg auf einem grundsätzlich guten Weg.


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Laut HVV sind bereits 140 von 151 U-Bahn-Stationen in der Hansestadt barrierefrei zugänglich, im gesamten Verkehrsverbund sind es sogar 266 von 307 Stationen. Domenika kritisiert besonders die Prioritätensetzung der Stadt. Man baue überall neue Häuser und Straßen, aber für einen funktionierenden Fahrstuhl ist kein Platz. Auch wenn viele Politiker das Thema Barrierefreiheit betonen, in der Praxis zeigen sich oft Lücken, die für Betroffene zum Alltagshindernis werden.