An einem Abend vor einem Jahr sitzt Carsten Marek, Betreiber der Boxer-Kneipe „Zur Ritze“, mit ein paar Promis und TV-Moderator Hinnerk Baumgarten in seinem Laden in Hamburg beim Bier.
Die Stimmung ist feuchtfröhlich und nimmt mit jedem Gläschen mehr an Fahrt auf. Einige erzählen Heldengeschichten und sinnieren darüber, was man alles noch mal machen müsste im Leben. Dabei entsteht die Idee, dass der „Ritze“ in Hamburg eine eigene Talkshow gut zu Gesicht stehen würde…
Hamburg: „Ordentlich Bums drin“
„Ich wollte in der Ritze schon immer mal noch was on top machen, wo ordentlich Bums drin ist“, erzählt Carsten Marek. „Und mein Kumpel Hinnerk Baumgarten kam auch mal auf mich zu und meinte, wir könnten doch gemeinsam über ein Format nachdenken.“ Aus der launigen Fiktion, an die zur späten Stunde eigentlich keiner der anderen Gäste richtig glaubte, ist jetzt ein realistischer Plan geworden.
„Zur Ritze“ bekommt einen eigenen TV-Mehrteiler, den Carsten Marek mit Hinnerk Baumgarten ausgearbeitet, und den Medien-Profi Borris Brandt für den Lokal-Sender „Hamburg1“ eingetütet hat. Als Sponsor konnte Marek die Biermarke Hacker-Pschorr gewinnen.
+++ Hamburg: Ex-Kiez-Ermittler packt aus – dieser ungeklärte Fall verfolgt ihn bis heute +++
Hamburg: Spannendes Konzept
Das Konzept: Mitten im Boxring, der sich im Keller der legendären Kultkneipe auf St. Pauli befindet, sitzen sich zwei Kontrahenten vor geladenen Gästen gegenüber, die bei einem bestimmten Thema völlig konträrer Meinung sind. Moderiert wird die Talkshow von Hinnerk Baumgarten.
„Die beiden Teilnehmer unterhalten sich authentisch, streiten und diskutieren, aber bleiben hinterher immer noch Freunde“, erzählt der Moderator. „Wir wollen Argumente hören, uns austauschen und miteinander reden, ohne dass einer recht haben muss.“
Hamburg: Es geht ans Eingemachte
Zwei Folgen von „Ritze Talk“ sind bereits abgedreht worden. Bei einer streitet der „Ritze“-Gastgeber mit Steuerfachmann Hendrik Kupfernagel zum Thema „Leadership“. Dabei vertritt Marek eine klare Meinung, wie man als Chef einer Truppe von fast 90 „Jungs“ agiert. Bei der anderen Folge mit dem Thema „Prostitution“ geht es richtig zur Sache.
Da treten die Prostituierte Cheeky Cate und Inga Gerkens miteinander in den Ring: die „Sex-Workerin aus Leidenschaft“, die auch Kiez-Führungen für Touristen macht vs. die Prostitutionsbekämpferin, die sich für die christliche Organisation „Mission Freedom“ gegen rituelle Gewalt und Zwangsprostitution einsetzt und ein Schutzhaus leitet.
Mehr News:
- Hamburg: Ex-Kiez-Ermittler über seine härtesten Fälle – „Wäre fast erschossen worden“
- Hamburg: Mann wegen Kindesmissbrauchs vor Gericht – die Vorwürfe machen sprachlos
- Hamburg: Bezahlkarte für Geflüchtete ist da – „Katastrophe“ für Betroffene
Hamburg: „Bei den Mädels ging das vielleicht ab““
„Mein lieber Scholli, bei den Mädels ging das vielleicht ab“, erzählt Carsten Marek. „Die Hurenbefreierin war verbal so biestig, da bin sogar ich in Deckung gegangen. Am Ende musste Hinnerk vermitteln, sodass sich beide Damen wieder die Hand geben konnten. Aber ich war nach diesem stundenlangen Dreh mit dem ganzen Scheinwerferlicht und der Schminke im Gesicht fix und fertig.“
Klar, das ist ja nicht gerade die Kernkompetenz des Ober-Kiezianers, der mal ein gefürchtetes Mitglied der Zuhälterbande „Nutella“ war. Im März werden die beiden Folgen, die jeweils eine knappe Stunde lang sind, ausgestrahlt. Danach entschiedet sich, ob weitere Sendungen produziert werden.