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Hamburg: 32.600 Euro Steuergelder – weil Helikopter-Eltern nur an sich denken

Viele Eltern wollen ihren Kindern den Bus-Verkehr in Hamburg nach der Schule ersparen und fahren sie – doch damit soll jetzt Schluss sein!

© IMAGO / Hanno Bode

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Die Sommerferien in Hamburg sind vorbei, täglich strömen tausende Schüler wie gewohnt in die Klassenräume ihrer Schule. Hier zählen sie die Stunden und Minuten bis sie endlich gehen können um die letzten Sommertage voll auskosten zu können.

Viele Eltern in Hamburg spielen hier Taxi und bringen ihre Kinder regelmäßig zur Schule. Natürlich holen sie diese auch jeden Nachmittag wieder ab – doch damit ist hier jetzt Schluss…

Hamburg: Aussage gegen Aussage

Kaum sind die Sommerferien vorbei, schon gibt es Aufregung vor der Elisabeth-Lange-Schule in Eißendorf: 80 Poller wurden hier für satte 32.600 Euro an der Straße aufgestellt. Doch warum stehen sie da? Um rücksichtlose Elterntaxis zu stoppen, die mit ihrem gefährlichen Verhalten Fußgänger und Radfahrer gefährden. Doch die Aktion sorgt für heftige Diskussionen und Unverständnis – nicht nur bei der Schulleitung!

80 Poller wurden vor der Elisabeth-Lange -Schule in den Poller vor einer Hamburger Schule Foto: News5

Die Polizei griff durch: Laut Polizeisprecher Florian Abbenseth sei die Situation mit den Elterntaxis „wiederholt Gegenstand der Gespräche mit der Schulleitung“ gewesen. Doch Schulleiter Tobias Langer widerspricht vehement: „Das stimmt nicht. Die Polizei hat bezüglich der Verkehrssituation mit den Elterntaxis nie mit mir gesprochen. Ich weiß nicht, wie man zu dieser Aussage kommt.“ Die Maßnahme der Polizei sei ohne Absprache erfolgt, und die Schule habe nun den Ruf einer „Elterntaxi-Schule“. Dabei kommen laut Langer die meisten Kinder ohnehin zu Fuß oder mit dem Fahrrad zur Schule!

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Hamburg: Eltern in der Zwickmühle

Doch was sagen die Eltern selbst? Ein Vater verteidigt sein Verhalten: „Wir wohnen eine halbe Stunde weg von hier, bei uns ist eine Baustelle und sie muss sonst 20 Minuten laufen, das macht keinen Sinn und der Bus ist eine Katastrophe.“

Eine Mutter zeigt sich besorgt um die Sicherheit: „Wir wohnen vier Kilometer weg, es ist alles zu gefährlich geworden. Ich bringe sie lieber und hole sie ab, dann fühle ich mich selber sicherer.“



Während SPD und Grüne bereits einen Antrag gestellt haben, die Straßen vor Schulen in den Stoßzeiten für Autos zu sperren oder ältere Schüler als Lotsen einzusetzen, bleibt vor der Elisabeth-Lange-Schule vorerst alles beim Alten: 80 Poller, viel Ärger und die Frage, ob dies wirklich der richtige Weg ist. Die Schulleitung hätte sich jedenfalls eine andere Lösung gewünscht.