Hamburg.
Lockdown bedeutet, dass Menschen in gewalttätigen Familien und Beziehungen noch stärker gefährdet sind als sonst. Das ist auch in Hamburg ein Problem (MOIN.DE berichtete schon im Frühjahr).
Ist die Stadt Hamburg dafür gewappnet, den Opfern Schutz zu bieten? Die Linken-Politikerin Cansu Özdemir glaubt das nicht und äußert harsche Kritik.
Hamburg: Wie schützt man Frauen und Kinder jetzt?
Die Fraktionsvorsitzende Cansu Özdemir sieht die Frauenhäuser nämlich schlecht auf Corona vorbereitet.
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„Wir sind mitten in der zweiten Welle der Pandemie und es gibt keinen vernünftigen Plan für die Unterbringung von positiv getesteten Bewohnerinnen der Frauenhäuser, oder dortige Verdachtsfälle“, sagt sie.
In seiner Antwort auf eine Kleine Anfrage Özdemirs hatte der Senat mitgeteilt, dass Frauen notfalls in den Quarantäneunterkünften für Obdachlose aufgenommen werden sollen. Voraussetzung sei jedoch, dass es dort freie Kapazitäten gibt.
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Hamburg: Gab es zu wenig Vorbereitung?
„Das kann nicht ernst gemeint sein“, sagt Özdemir. „Gerade erst wurde die Quarantäne-Einrichtung der öffentlich-rechtlichen Unterbringung in Rahlstedt aufgelöst, weil die Zustände dort unhaltbar waren.“
Nach Angaben des Senats steht die Sozialbehörde auch in Kontakt mit verschiedenen Hotelbetreibern. Sicher eine bessere Lösung. Doch: „Die Verhandlungen sind noch nicht abgeschlossen“, so der Senat.
Hamburg: Große Nachfrage bei Frauenhäusern
„Der Senat hätte sich schon längst um eine Lösung für dieses absehbare Problem bemühen müssen“, bemängelt Cansu Özdemir.
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In Hamburg wurde im Mai das sechste Frauenhaus eröffnet. Insgesamt werden laut Senatsantwort 196 Schutzplätze vorgehalten, zuzüglich 30 Plätzen im Frauenhaus des Diakonischen Werks.
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In diesem Jahr seien bis Ende September bereits 254 Frauen und 266 Kinder in den Einrichtungen untergekommen. Die durchschnittliche Verweildauer betrug 167 Tage. (wt)