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Hamburg: Islam-Marsch versetzt Passanten in Angst – „Ich kann es kaum fassen“

Ein Islam-Aufzug marschiert durch die Innenstadt von Hamburg und versetzt Menschen in Angst. Was dahinter steckt.

Hamburg
© Maen Gesmati

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Am Dienstag, den 16. Juli, zog plötzlich eine islamische Gruppe durch die Hamburger Innenstadt, bei der fast ausschließlich schwarz gekleidete Menschen zu sehen waren. Dieses ungewöhnliche Bild versetzte nicht wenige Passanten in Angst.

Viele Menschen im Zentrum von Hamburg blieben stehen und beobachteten den dunklen Marsch skeptisch. Einige befürchteten, es handele sich um eine islamistische Kalifat-Demo… MOIN.DE war vor Ort – und fand den Grund für den Aufmarsch heraus.

Hamburg: Islam-Marsch versetzt Passanten in Angst

Mehrere tausend schwarzgekleidete Personen nahmen an der Demo in Hamburg teil und riefen in einer für viele Passanten unverständlichen Sprache über Lautsprecher verschiedene Parolen. MOIN.DE traf auf teils erschrockene Passanten.

„Ich kann es kaum fassen, was hier in Hamburg abgeht. Vor kurzem gab es eine Kalifat-Demo und nun das. Und die Frauen stehen immer ganz hinten. Nur Männer haben das Mikrofon und immer das Sagen. Diese ganz in Schwarz gekleideten Personen machen mir Angst“, sagt eine Passantin gegenüber MOIN.DE, während sie mit einer Teilnehmerin lautstark diskutiert. Tatsächlich nehmen auch viele Frauen am Marsch teil, sie laufen ganz hinten mit.

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Eine weitere Hamburgerin wundert sich, warum die Polizei diese Demo überhaupt genehmigen konnte. „So etwas auf dem Rathausmarkt zu sehen, macht mir Angst“, meint sie. Doch nicht alle Passanten sind skeptisch. „Es sieht nach einer politischen Demo aus“, vermutet ein Mann, während er interessiert zusieht, wie die Teilnehmer trommeln und skandieren. Eine andere Hamburgerin glaubt, es handle sich um eine pro-palästinensische Demo.

Hamburg: Das steckt dahinter

Doch der eigentliche Grund für die Demonstration war das Aschura-Fest, ein bedeutendes Event im islamischen Kalender, das vor allem von Schiiten (einem Teil der Muslime) gefeiert wird. Es gedenkt des Martyriums von Imam Hussein, dem Enkelkind des Propheten Muhammad, der im Jahr 680 n. Chr. in einer Schlacht von Karbala (Stadt im Irak) getötet worden sein soll. Schiiten begehen diesen Tag mit Trauerprozessionen und Gedenkveranstaltungen.


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Schiiten begehen Aschura mit Ritualen wie Trauerprozessionen, bei denen sie schwarz gekleidet durch die Straßen ziehen und Trauergesänge singen. Einige praktizieren auch symbolische Selbstgeißelung, um das Leiden von Imam Hussein nachzuempfinden.

Die Demo wurde von „Taha e.V. – Mahdiye Hamburg“ organisiert, einer schiitischen Moschee in Hamburg, die seit einigen Jahren das Aschura-Fest in der Innenstadt feiert.