Aus und vorbei! Schon wieder verändert sich die Innenstadt von Hamburg drastisch. Nach etlichen Ladenschließungen und Traditions-Gaststätten, die in jüngster Vergangenheit für immer dichtmachen mussten (wir berichteten), trifft es nun gleich ein ganzes Kaufhaus.
Sie gehört zu der Innenstadt von Hamburg wie das Alsterhaus und die Europa-Passage: Für 42 Jahre empfing die Gänsemarkt-Passage kauffreudige Gäste und Flaneure in Alsternähe – nun soll der Komplex abgerissen werden. Seit Freitag, den 1. April, ist geschlossen.
Hamburg Innenstadt: Abriss steht schon länger fest
Es sei ein „Sterben auf Raten“ gewesen, offenbart Geschäftsführer des traditionsreichen Fachgeschäfts Klockmann, Henry Leins, der bis zuletzt Taschen und Koffer am Gänsemarkt feilbot.
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Daten und Fakten über Hamburg:
- Hamburg ist als Stadtstaat ein Land der Bundesrepublik Deutschland.
- Hamburg ist mit rund 1,9 Millionen Einwohnern die zweitgrößte Stadt Deutschlands und die drittgrößte im deutschen Sprachraum.
- Das Stadtgebiet ist in sieben Bezirke und 104 Stadtteile gegliedert, darunter mit dem Stadtteil Neuwerk eine in der Nordsee gelegene Inselgruppe.
- Der Hamburger Hafen zählt zu den größten Umschlaghäfen weltweit.
- Die Speicherstadt und das benachbarte Kontorhausviertel sind seit 2015 Teil des UNESCO-Weltkulturerbes
- International bekannt sind auch das Vergnügungsviertel St. Pauli mit der Reeperbahn sowie das 2017 eröffnete Konzerthaus Elbphilharmonie.
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Seit dem der Entschluss, dass Einkaufszentrum dem Erdboden gleich zu machen, seien immer mehr Geschäfte an andere Standorte in der Stadt abgewandert, erzählt er dem „Hamburger Abendblatt“. Nicht nur für ihn ist der Abschied schmerzvoll und mit einschneidenden Veränderungen verbunden.
Neuer Mega-Komplex in der Innenstadt von Hamburg
Auch Sarikan Ceylan, Geschäftsführerin des Fresh Green in der alterwürdigen Passage, vermisst schon jetzt die leghafte Atmosphäre mitten in der Hamburger Innenstadt. Sie zieht mit ihrem Geschäft an den Stephansplatz, Leins will auf E-Mobilität umsatteln und einen entsprechenden Laden im Kaufmannshaus eröffnen.
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Wie das „Hamburger Abendblatt“ weiter berichtet, planen die Eigentümer der beliebten Einkausmeile einen Neubau in der Top-Lage. Büros, Geschäfte, Gastronomie und rund 30 Wohnungen sollen sich drei Baukörper teilen, die durch mehrere Innenhöfe mit Tageslicht versorgt werden sollen. Die Fertigstellung des 250 Millionen Euro teuren Komplexes ist für April 2025 geplant.
Hamburg Innenstadt: Tradition muss weichen
Seit 2019 gehört der Baukomplex am Gänsemarkt der Signa-Gruppe, die zum Firmengeflecht des Immobilienmoguls René Benko gehört.
Auch das Block House, dass zu den ältesten Mietern am Gänsemarkt gehört, muss umziehen. Lange galt das Steakhaus in der Passage als umsatzstärkster Standort der Kette in Hamburg.
Der Genuss-Tempel hat bereits Lösungen gefunden: „Bis auf einen Kollegen, der nun in die Rente verabschiedet wird, konnten wir das gesamte Team vom Gänsemarkt für die Zwischenzeit auf umliegende Block House Restaurants verteilen“, sagte eine Sprecherin der Kette dem „Hamburger Abendblatt“.
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Hamburg Innenstadt: Geschichte geht verloren
Auch die Parfümerie Pieper, Butlers und die Sofacompany sind entweder umgezogen oder haben bereits Filialen in unmittelbarer Nähe. So gehen zumindest die Einkaufs- und Gaumenfreuden für die Hamburger nicht gänzlich verloren.
Doch mit der Gänsemarkt-Passage verliert die Innenstadt dennoch einen nicht unerheblichen Teil ihrer Geschichte. „Es ist schade, dass wieder so eine Tradition stirbt“ meint Serikan Ceylan, und spielt damit wohl bewusst auf die Folgen der Corona-Pandemie und Verdrängung von Einzelhändlern in der Hansestadt an.
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Es bleibt abzuwarten, wer sich bis 2025 einen Platz im Neubau gesichert haben wird – und ob der neue Komplex ebenso charmant-rustikal daherkommt, wie die alte Gänsemarktpassage mit ihren dunkelgrünen Türen und goldenen Erinnerungen. (wip)