Der nächste Fall von Affenpocken in Hamburg ist bestätigt, wie die Gesundheitsbehörde MOIN.DE mitteilte. Der erste wurde am Montag, den 30. Mai, im Universitätsklinikum vorstellig (hier mehr dazu).
„Bislang in Deutschland bekannt gewordene Infektionen gehen mehrheitlich auf Reisen in betroffene Gebiete oder sehr enge körperlichen Kontakte, insbesondere Sexualkontakte, zurück. Hierbei sollten daher anonyme, ungeschützte Settings im Interesse des Schutzes vor übertragbaren Krankheiten und Infektionen gemieden werden“, rät der Sprecher der Behörde in Hamburg, Martin Helfrich.
Hamburg: Ansteckung nur bei engem Kontakt
Zugleich gibt es aber auch Entwarnung: Kurze Kontakte, beispielsweise Begegnungen im Alltag ohne engen körperlichen Kontakt, sollen hingegen nach derzeitiger Einschätzung nicht zu einem erhöhten Ansteckungsrisiko führen.
„Eine Gefährdung für die Gesundheit der breiten Bevölkerung in Deutschland schätzt das Robert-Koch-Institut daher nach derzeitigen Erkenntnissen weiter als gering ein“, sagt Martin Helfrich zu MOIN.DE.
+++ Hamburg: Erster Fall mit Affenpocken in Klinik – die Stadt handelt sofort +++
Die Stadt richtete am Dienstag zwar einen Seuchenstab ein, der über das weitere Vorgehen berät, besondere Schutzmaßnahmen „für die breite Bevölkerung sind nach Einschätzung der Sozialbehörde gegenwärtig nicht erforderlich.“
Nach derzeitigem stand müssen sich Infizierte für 21 Tage insolieren. „Mindestens bis zum Aklingen der Symptome“, sagt Martin Helfrich. Wenn die Erkrankung es erforderlich mache, werden Infizierte gegebenenfalls in den Krankenhäusern der Stadt behandelt und dort ebenfalls isoliert.
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Daten und Fakten über Hamburg:
- Hamburg ist als Stadtstaat ein Land der Bundesrepublik Deutschland.
- Hamburg ist mit rund 1,9 Millionen Einwohnern die zweitgrößte Stadt Deutschlands und die drittgrößte im deutschen Sprachraum.
- Das Stadtgebiet ist in sieben Bezirke und 104 Stadtteile gegliedert, darunter mit dem Stadtteil Neuwerk eine in der Nordsee gelegene Inselgruppe.
- Der Hamburger Hafen zählt zu den größten Umschlaghäfen weltweit.
- Die Speicherstadt und das benachbarte Kontorhausviertel sind seit 2015 Teil des UNESCO-Weltkulturerbes
- International bekannt sind auch das Vergnügungsviertel St. Pauli mit der Reeperbahn sowie das 2017 eröffnete Konzerthaus Elbphilharmonie.
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Hamburg: So geht es dem ersten Infizierten
Details, wie es dem oder der zweiten Infizierten in Hamburg geht, sind bislang nicht bekannt. Zum ersten Inifzierten teilte Oberarzt Stefan Schmiedel vom UKE mit: „Der Mann hatte einen ausgeprägten Hautausschlag, der sich insbesondere im Bereich der Genitalien abgezeichnet hatte und außerdem Fieber wie bei einer Grippe.“
Der Patient habe ein „mildes virales Syndrom“, es handle sich im Wesentlichen um eine Hauterkrankung. Bei den meisten Betroffenen verlaufe die Krankheit mild. Nur wenn bei den Patienten weitere Risikofaktoren vorlägen, wie zum Beispiel eine Immunschwäche, könne es zu schwereren Verläufen mit Komplikationen kommen.
Nur 33 Infizierte bislang in Deutschland
Das Robert Koch-Institut (RKI) gab die Zahl der Betroffenen in Deutschland am Dienstag mit 33 an. Die Nachweise stammen demnach aus Baden-Württemberg, Bayern, Berlin, Hessen, Nordrhein-Westfalen und Sachsen-Anhalt. Das Besondere an den Fällen ist laut RKI, dass die Patienten zuvor nicht in jene Länder in Afrika gereist waren, in denen Affenpocken endemisch sind. Zudem könnten viele Übertragungen offenbar im Rahmen sexueller Aktivitäten passiert sein. „Soweit bekannt, erkranken die meisten Betroffenen nicht schwer“, hieß es.
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Dass die Fallzahlen weiter steigen, hatten Fachleute angesichts des ungewöhnlichen Ausbruchs in mehreren Ländern erwartet. Experten vermuten, dass das Virus schon eine Weile unbemerkt zirkulierte. Sie gehen davon aus, dass der Ausbruch begrenzt werden kann. Die Gefährdung für die Gesundheit der breiten Bevölkerung in Deutschland schätzt das RKI nach derzeitigen Erkenntnissen als gering ein.
Affenpocken gelten verglichen mit den seit 1980 ausgerotteten Pocken als weniger schwere Erkrankung.
Die Symptome, zu denen unter anderem ein Hautausschlag zählt, verschwinden laut RKI meist innerhalb weniger Wochen von selbst, können bei einigen Menschen aber zu medizinischen Komplikationen führen. (rg mit dpa)