Was für eine irre Posse! Die EM in Hamburg ist äußerst beliebt, zu den Spielen strömen zig Fans zu den Public-Viewing-Plätzen. Allen voran das Achtelfinale zwischen der Türkei und Österreich (2:1) am Dienstagabend (2. Juli) wurde einmal mehr von Tausenden Türken und Österreichern geguckt und im Anschluss (von den Türken) ausgiebig gefeiert.
Zwei Fans trauten aber ihren Ohren nicht. Sie wollten die Begegnung in schummriger Atmosphäre in der Kneipe „Knust“ in Hamburg gucken. Die Sitzbänke waren gefüllt, die Stimmung ausgelassen, die Großleinwand lief. Als dann wie vor jedem Länderspiel bei der EM die Nationalhymnen der Mannschaften abgespielt wurden, fallen die Kumpel aber vom Glauben ab!
EM in Hamburg: Fans gucken Türkei-Spiel in Kneipe
Es ist gelebte Tradition, dass vor jedem Länderspiel die Nationalhymnen abgespielt werden. Manche Zuschauer singen mit, manche erheben sich, andere bleiben sitzen und konzentrieren sich aufs Spiel. Auch bei den beteiligten Spielern ist das der Fall. Doch dass beim EM-Gucken in der Kneipe plötzlich der Ton ausgemacht wird, als erst die türkische, dann die österreichische Nationalhymne abgespielt wird, verwundert zwei Fans doch sehr!
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Kein Witz: Plötzlich war der Ton aus, und Reggae-Musik trällerte über die Boxen in der Kneipe. Und das unmittelbar vor dem Anpfiff des EM-Abendspiels! Wie kann das denn sein? Warum schaltet der „Knust“ die Hymnen vor einem Länderspiel aus, um dann die angespannten Fußball-Fans mit chilligem Reggae entspannen zu wollen?
Als Hymnen ertönen, fallen sie vom Glauben ab
Gegenüber MOIN.de fasst ein türkischer Fan seine Gefühle zusammen: „Ich bin keiner, der bei der Hymne inbrünstig mitsingt. Aber ich hätte gern die Türkei-Hymne gehört. Für mich gehört das zu jedem EM-Spiel dazu, ist sogar für die Spannung förderlich. Ein Unding, das da einfach der Ton ausgemacht wird. Ich dachte erst, die Kneipe hätte Probleme mit dem Sound!“
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Dem war nicht so, sondern ist vielmehr auf die politische Gesinnung des „Knust“ zurückzuführen. Der Laden ist auch ein beliebter Nachtclub mit Live-Auftritten, liegt zwischen Schanzen- und Karolinenviertel – dort also, wo sich viele Linke- und Antifa-Anhänger gern aufhalten. Naheliegend also, dass sich der „Knust“ auch in diesem politischen Spektrum verortet und Nationalhymnen, generell Nationalstaaten als rechts-konservativ sehen. Das Geld, das man dann aber durch das Verkaufen von Speisen und Getränken während „verhasster“ Länderspiele dann doch einnimmt, nimmt man wiederum gern…