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Norderney: Zahlreiche Anwohner verschwunden – Bürgermeister Ulrichs feuert gegen Statistik-Amt

Was ist denn da auf Norderney los? Laut dem Landesamt sollen mehrere Hundert Anwohner fehlen. Nun setzt sich der Bürgermeister zur Wehr.

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Norderney: Urlaub, Fähre, Strand - alles was du für den Insel-Urlaub wissen musst

Die Norderney ist eine beliebte ostfriesische Insel in der Nordsee. Jedes Jahr lockt sie zahlreiche Touristen und Urlauber an. Im Jahr 2019 verzeichnete die Insel 3,8 Millionen Übernachtungen. Das waren über 120.000 mehr als im Jahr zuvor.

Es ist ein kurioser Vorfall, der sich derzeit auf Norderney ereignet.

Zahlreiche Anwohner sind plötzlich verschwunden – zumindest, wenn es nach dem Statistik-Amt geht. Jetzt schlägt der Bürgermeister Alarm!

Norderney: Wo sind die Anwohner hin?

Die neuen Zahlen des niedersächsischen Landesamtes sorgen derzeit für Verwunderung und Empörung: Etwa 800 Einwohner fehlen auf Norderney. Das Landesamt erklärt die Differenz damit, dass Menschen von der Insel wegziehen, ohne sich abzumelden. Zudem stünden viele Wohnungen leer, weil sie als Ferienwohnungen genutzt werden.

Wird bei der Prüfung festgestellt, dass die gemeldeten Einwohner nicht unter der angegebenen Adresse wohnen, werden sie gestrichen, daher die große Abweichung in den Zahlen. Der Fehler liege somit eindeutig bei der Insel. Frank Ulrichs, Bürgermeister von Norderney, will das so jedoch nicht stehenlassen.

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Bereits im November legte er Widerspruch ein. Eine Rückmeldung erhielt er bisher jedoch noch nicht. „Ich bestreite den Vorwurf des Landesamtes, dass wir unser Melderegister nicht ordentlich führen“, erklärt er gegenüber dem „Ostfriesischen Kurier“ und stellt klar: Auf Norderney fehlt niemand! Die weiterhin angespannte Lage bei der Wohnungs- und Kitaplatz-Suche auf der Insel sei für ihn Beweis genug, dass die Zahlen des Landesamtes nicht korrekt sein können. Doch nicht nur Ulrichs stimmt den Hochrechnungen nicht zu.


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Auch auf den Nordsee-Inseln Juist und Spiekeroog sowie in Südbrookmerland fehlen zwischen 400 und 850 Einwohner. Juists Bürgermeister Tjark Goerges kritisiert die Methodik des Landesamtes als intransparent. Wie der „Ostfriesische Kurier“ berichtet, habe man ihm auf Nachfrage nicht mitteilen wollen, wann und wie die Daten erhoben wurden. „Für mich stellt sich da die Frage nach dem Sinn solcher Statistiken“, erklärt Goerges. Es scheint, als wäre das letzte Wort rund um die Zahlen-Differenz auf Norderney und Co. noch lange nicht gesprochen.